Montag, 30. September 2013

Klone - wenn es geht!

Die Idee dahinter ist aus meiner langjährigen Fotopraxis entstanden, wo ich oft aus Neugier heraus verschiedene Kamerasysteme ausprobiert habe oder in einem System mit verschiedenen Gehäusen gearbeitet habe. Im Nachhinein ist es immer leicht zu sagen: "hätte ich nur Kamera X gleich eingesetzt". Doch bei dem Kopier Prinzip geht es weniger um die Auswahl des richtigen Kamera Gehäuses, sondern wenn man dieses gefunden hat, darum, das auch die Backup Kamera gleich in der Bedienung sein sollte. Also wie bei mir 2x die D800und nicht eine D7100 als zweites Gehäuse. Gegen meine sonstige Überzeugung, das Backup bei Daten und Geräten sehr wichtig ist, meine ich mittlerweile, das es besser ist, kein Backup Gehäuse mitzunehmen, als ein billiges, dessen Bedienung man nicht so gut kennt. Denn bei den meisten Reisen ist es möglich, in der nächsten Stadt ein billiges Gehäuse zu kaufen, wenn es gar nicht anders geht. Da meine Frau und ich meist gemeinsam Reisen, hat sie eben mein Backup Gehäuse im Einsatz. Wenn ich alleine unterwegs bin, dann nehme ich nur die kleine Sony RX100 als Backup mit.

clone

Foto „Wahrheiten“ und andere „Lügen“

Wenn man sich die schier unerschöpflichen Möglichkeiten der Bildbearbeitung am Computer vor Augen führt, mag der Eindruck entstehen, dass im Zuge der digitalen Revolution alles nur mehr auf Manipulation hinausläuft. So wie der Mensch versucht über Eingriff in die Natur diese seinem Geschmack anzupassen, ja sogar sich selbst oder seine Nachkommen vielleicht einmal durch Gentechnik nach seinen Wünschen zu gestalten, so scheint auch die Fotografie immer mehr zum perfektionierten Bild hinzusteuern.
Doch wo ist ein Bild durch Einfallsreichtum aufgewertet worden, und wo beginnt der Bereich der Veränderung, der Täuschung des Betrachters ? Was ist schlimmer, das Luchsbild aus dem Freigehege im bayrischen Wald als in freier Wildbahn aufgenommen zu titulieren, oder es richtig zu beschriften als „captive“, aber zb. im Hintergrund einen störenden Ast wegzuretuschieren ?
Ich glaube, dass wie die Fotografie einst die Malerei von Ihren strengen Konventionen befreit hat und so den Weg für die ganze Breite der Abstraktion öffnete, könnte die digitale Fotografie diesen Zwang des dokumentarischen Inhalts, den Irrglauben an das echte und wahre Foto endlich aufheben und bewusst machen, dass nicht die Manipulation des Fotos die verwerfliche Sache ist, sondern das Anschein Erwecken von Dokumentation, von Wahrheit in einem Foto. Die Medienlandschaft ist heute oft eine einzige große Illusions- und Manipulationsmaschine, vom Naturfilm bis hin zur Kriegsberichterstattung, immer sehen wir nur einen Ausschnitt, eine subjektive Auswahl aus den mannigfaltigen Geschehnissen um uns herum und praktisch immer wird etwas geschönt, dramatisiert, verzerrt wiedergegeben. Ich meine, dass es an der Zeit ist, mit dem Anspruch der Dokumentation, der Wahrheit in einem Bild, aufzuhören. Wenn dann ist einzig und allein die Ehrlichkeit des Fotografen gefordert ! Meine Bilder sind Interpretationen, Versuche über künstlerische Techniken, die Schönheit, die Faszination der Natur darzustellen, ob mit dem Mittel der Kamera oder dem Malkasten bleibt aber schlussendlich eine Frage der persönlichen Vorlieben.
Koala
In diesem Bild war im unteren Teil des Felles ein störender Ast zu sehen, den ich in Photoshop wegretuschiert habe, was man an dem unnatürlich wiederkehrenden Muster auch erkennen kann.



Mittelwege sind meist Irrwege

Wenn ich so auf meine fotografische Laufbahn zurückblicke, dann bin ich eigentlich viel zu oft den "Mittelweg" gegangen. Kleinbild statt Mittelformat, oder in der digitalen Ära DX Format statt FX, weil es leichter, billiger, bequemer war oder ist.
In der analogen Zeit hätte ich rückblickend besser ausschließlich mit Mittelformat fotografieren sollen und da mit der Mamiya 6 und deren drei Objektiven, da ich meist nur Landschaften fotografierte. Ich habe sehr wohl Mittelformatsysteme benutzt, aber eben in der Mehrzahl liegt der Fehler: Mamiya Press 6x9 (eine Kamera die ich mir für Reisen vom Fotoklub leihen konnte), Zenza Bronica 6x6, Mamiya 4,5x6 und dann Mamiya 7 in Kombination mit einer analogen Nikon Ausrüstung für meine Pressearbeit. Kleinbild für Reportagen, das hat schon gepasst, aber alles andere wäre mit der Mamiya 6 in bester Qualität und mit wenig Gewicht zu realisieren gewesen, aber ich habe immer gern experimentiert, Filter verwendet und zuviel Pfennigfuchserei betrieben, Mittelformat Filme waren teuerer, aber man fotografiert mit so einem System auch konzentrierter und damit effizienter.
Mittelwege
Ähnlich habe ich es auch in der digitalen Welt gehalten: am Anfang war Experimentieren nötig, vieles war noch nicht ausgereift und eine Olympus E-10 mit 4 MP war schon fast eine Profikamera. Aber nach Nikon D100 kam der Einstieg ins Profisegment mit der Canon 1 D Mark II, einfach deshalb, weil Nikon damals keine gute Pressekamera hatte. Mit der Nikon D3 änderte sich das wieder und ich ging zurück zu Nikon, auch wegen der neuen Objektive wie dem 14-24 mm f2,8 oder den neuen Shiftobjektiven. Zu dem Zeitpunkt war Architekturfotografie mit Canons Objektiven eine Qual und das Bedienkonzept der Nikon war ich einfach besser gewöhnt. Da Gabi ja auch sehr gerne und gut fotografiert war immer auch die Frage, wie wir unsere Ausrüstung teilen. Das führte so weit, das sie in Namibia mit einem Olympus four thirds System arbeitete, da hier vor allem Telebrennweiten bis 600 mm billig zu realisieren waren. Ich fotografierte mit der D3 und einem Sigma 120-300 f2,8+Telekonverter 1,4x und 2,0x. Mit dem Ergebnis, das bei 600 mm meine Bilder auch nicht schärfer waren als die von ihrer 400.-€ Olympus Zoomlinse. Da war ich nur mäßig erfreut.
Aus Gründen der "Experimentierfreudigkeit" meinerseits, meiner Meinung, das wir zumindest eine leichte DX Ausrüstung für Bergwanderungen brauchen und auch Gabis Meinung, das ihr die D3 zu schwer sei, blieb DX und FX lange nebeneinander bestehen. Erst auf unserer 10-wöchigen Island Reise mit viel Wanderungen, auch 25 km an einem Tag und unterschiedlichen Gehäusen wie der D7000 und der D3/D3x hatte ich irgendwann die Erkenntnis, das das eigentlich Blödsinn ist, so viel Ausrüstung zu verwenden, denn das Wechseln von Gehäusen mit unterschiedlicher Bedienung ist lästig, genauso wie Fremdobjektive nerven, deren Zoom oder Scharfstellungsring in die andere Richtung als die der Nikon Objektive drehen.
Bei der letzten Reise nach Südtirol habe ich Gabi die D3 gegeben, samt 16-35 AF-s Vr f4, dem 50 mm f1,8 D und dem 90 mm Makro von Tamron. Und siehe da, Gabi ist begeistert, denn endlich hat sie eine Kamera, deren Sucher brillant und hell ist. Da schmerzen ein paar Gramm mehr auch nicht mehr so sehr. Und seit wir auf die kompaktere D800 umgestiegen sind, ist unsere Ausrüstung noch leichter geworden.
Wie ich oben in der Grafik (Freeware Xmind) angedeutet habe kann man das auch für andere Dinge durchspielen: Kauf die das super MTB das du willst, auf der anderen Seite tut es ein billiges Fahrrad aus dem Kaufhaus für Einkaufsfahrten, dazwischen noch ein Trekkingbike, ein Rennrad, das macht eigentlich kaum Sinn. Okay, das Rennrad hätte schon seine Berechtigung, aber seit ich einen Satz zweiter Felgen für mein MTB mit Sliks habe, rühre ich mein Rennrad nicht mehr an, mir ist das Fahrgefühl mit dem robusteren MTB Rahmen lieber. Zuviel verschiedene Technik/Ausrüstung kann schnell nervig werden. Jedes Teil wird anders bedient, gehört gewartet, kostet natürlich Geld. 

Aber ich muß eingestehen, auch das Gegenteil kann sinnvoll sein, also doch ein Mittelweg, ein Gerät für alles:  Ein großes Smartphone statt kleinem Smartphone und Tablet hat sich bei mir durchgesetzt. Eigentlich geht es um "Weniger ist mehr", um die Kunst nur die Geräte anzuschaffen, die man wirklich braucht.





Mittwoch, 4. September 2013

Wie werde ich ein besserer Fotograf ?

Die Fotografie ist schon ein komisches Hobby / Beruf / Handwerk.
Nirgendwo sonst ist das Missverständnis so ausgeprägt wie hier, nämlich der Glaube, das durch den Kauf eines guten Geräts auch automatisch die Beherrschung des Metiers mitgeliefert wird.

Nun, glauben sie wirklich, das wenn Sie sich einen guten Hobel kaufen deswegen gleich ein guter Tischler sind?
Oder eine andere Analogie, die mehr ins künstlerische geht: Macht der Kauf eines tollen Musikinstruments sie automatisch zu einem Musiker? Auch zu wissen, wie man etwas bedient, ist nicht ausreichend.  Ich weiß, wie man ein Klavier "bedient", wie man eine Gitarre hält, aber deswegen kann ich noch lange nicht Musik damit machen. Natürlich gibt es Keyboards mit so vielen vorgefertigten Melodien, das man schon mit ein paar Einstellungen so etwas wie Musik herausbekommt, ohne die Keyboard Tasten zu benützen. So ähnlich wie bei der Kamera, mit der man auch recht schnell ein paar brauchbare Schnappschüsse zusammenbringt.

Saxophon gespielt von Peter Natterer in Berndorf Niederösterreich Österreich / saxophone played by Peter Natterer Berndorf Lower Austria Austria
Aber etwas wirklich eigenständiges, künstlerisches entsteht nicht einfach so, dafür ist es nötig, das Medium, ob Musik oder Fotografie, zu studieren, zu erlernen, weniger von der Technik her, sondern von den Ausdrucksmitteln: Komposition, Form, Farbe, Licht bei der Fotografie, Melodie, Klangfarbe, Harmonie bei der Musik.
So gesehen ist es weit besser, Geld in Kurse zu investieren, keine Fotokurse wo es wieder um Technik geht, sondern Kurse über Bildaufbau, Wirkung von Farbe und Komposition. Besuch von Museen, Studium von Gemälden kann einem mehr weiterbringen, als jede Geräte Neuanschaffung.
Diese Analogien verwende ich schon lange, zufällig bin ich auf den englischen Artikel von Ken Rockwell gestoßen, der das hier gesagte sehr gut wiedergibt:http://kenrockwell.com/tech/music-lesson.htm




Freitag, 15. März 2013

Notebook für Fotografen - ASUS Zenbook UX32VD



Da ich meiner Nachbarin bei einem Notebookkauf helfen wollte bin ich gleich weitergesurft um zu sehen, ob es nicht doch brauchbare Notebooks gibt, die den Anforderungen eines Profifotografen genügen. Ich weiß schon, die Apple Fans werden gleich wieder sagen, kauf die ein Mac Book Pro Retina oder Mac Book Air und alles ist gut. Erstens habe ich keine Lust auf ein anderes System, auch wenn mir die Möglichkeiten von Bootcamp durchaus bewusst sind. Auch sind Apple Produkte teuer und ich lasse mein Notebook auf Reisen auch im Mietauto, weil ich auf langen Fototouren schon so genug Ausrüstung mitschleppe. In meinem eigenen Campingbus habe ich weniger Sorgen bezüglich Diebstahl, da sorgt ein gut verschraubter Möbeltresor für zusätzliche Sicherheit.
Die wichtigste Anforderung, die ich an ein Notebook habe, ist ein guter Bildschirm. Dieser muss mindestens den sRGB Farbraum abdecken, über 300cd/m2 Lichtleistung haben und auch beim Kontrast und Schwarzwert gute Werte aufweisen. Und noch ein Kriterium: der Bildschirm muss eine matte Oberfläche haben. Ich als Mann über 50 brauche keinen Schminkspiegel. Damit würden übrigens schon fast alle Apple Notebooks aus der Auswahl herausfallen, mattes Display gibt es nur gegen Aufpreis beim Mac Book pro.
Das gute Bildschirme bei Notebooks absolute Mangelware sind, sieht man sehr schnell an den Tests bei "Notebookcheck.de", die die Bildschirme wirklich gut und genau testen. Ein schlechter Bildschirm ist bei Büroanwendungen weniger relevant oder störend. Bei der Auswahl und Bearbeitung von Fotos aber sehr wohl. Bei mir kommt noch hinzu, das meine Frau und ich 2012/2013 fast nur unterwegs sind, also ich kaum Gelegenheit haben werde zu Hause auf meinem Standcomputer zu arbeiten. Wenn ich jetzt die Bilder ein Jahr lang nur speichere, nicht auswähle, beschrifte und bearbeite, habe ich dann Herbst 2013 einen kaum zu bewältigenden Bilderberg. Bilder auswählen und bearbeiten tu ich aber nicht auf einem Bildschirm der blass ist, nur 60 % von sRGB zeigt (wie die meisten Notebook Bildschirme), oder Farbfehler hat, wie die der HP Envy Serie, der rot von Orange nicht unterscheiden kann. Nach langer Recherche blieben ganz wenige Angebote übrig: Von Dell der 15" Precision M4600 mit RGB LCD, der sogar den vollen RGB Farbraum abdecken dürfte. Preis ab 1770.-€. Leider gibt es diesen Bildschirm in anderen Notebooks nicht mehr gegen Aufpreis, ist also die einzige Option bei Dell. HP hat ein Notebook jenseits der 2000.-€ Marke mit ähnlichem Bildschirm.

Relativ neu auf dem Markt ist das Asus Zenbook UX32VD Ultrabook, das mit einem 13,3" full HD Bildschirm aufwarten kann, der sRGB abdeckt und dank IPS Panel auch eine gute Blickwinkelstabilität hat. Mit 1,47 kg + 0,3 kg für das Netzteil angenehm leicht. Die Version mit dem ips Panel kostet ungefähr 1100.-€. Der neue Ivy Bridge Prozessor Intel Core i7-3517U mit bis zu 2,4 GHz ist leistungsfähig und stromsparend, dezidierte Grafikkarte, USB3 und eine Harddisk kombiniert mit einer kleinen SSD machen den Computer auch recht schnell und geeignet für Bildbearbeitung. Nur die 4 GB Ram stören mich ein wenig, mindestens 8 GB Ram wären besser.

Nach vielen Monaten in Verwendung, auch auf unserer Südamerika Reise hier ein paar Erfahrungen:

Eine SSD Umrüstung bringt leider weniger, als einem die ganzen SSD “Werbeartikel” weis machen wollen. Das konnte ich im Direktvergleich ausprobieren, denn durch ein defektes Autoladegerät wurde mein Zenbook vor der Abreise beschädigt. Reparatur dauerte gut 6 Wochen (neues Mainboard). Trotzdem Danke an Asus, dass das ohne Probleme als Garantiefall abgewickelt wurde. Aber ich musste mir schnell ein Notebook besorgen. So habe ich jetzt zwei Zenbooks daheim, meine Frau freute sich darüber, mein Konto weniger. Ein Zenbook wurde von mir nach der Reise mit einer 500 GB SSD von Samsung (830 er Serie) neu aufgesetzt, über Win 7 iso file und nur mit den wichtigen Treibern ohne die ganze bloatware + 8 GB Ram zu den 2 GB on board mit Taktung cl 11. Das zweite Notebook blieb wie es geliefert wurde + 8 GB Ram Riegel, aber nur mit cl 9. Testvergleich aus der Praxis: wie lange dauert es, ein Nikon Nef File der D800 zu öffnen (von Camera Raw in Photoshop Cs6)? Das Ergebnis ist: Notebook mit SSD ist 0,5 sec schneller von ca. 15 sec Gesamtzeit. Das liegt wohl einerseits daran, dass dieses Notebook sowieso eine kleine 24 GB SSD als “Beschleuniger” eingebaut hat. Ein anderer Grund ist aber, dass meistens nur das Starten von Windows oder nichtssagende Benchmarks als Vergleich herangezogen werden. Wenn das Auslesen eines 40 Mb files der D 800 von einer Harddisk ca. 1 sec dauert, dann ist eine auch 2-4x so schnelle SSD nicht in der Lage, viel Vorteil zu erzielen, die Ersparnis ist eben 0,5 sec. Das Raw File in Adobe Camera Raw berechnen und in Photoshop öffnen dauert ca. 15 sec. Der Flaschenhals ist der Prozessor und wahrscheinlich auch das Win 7 Betriebssystem im Zusammenspiel mit der Adobe Software, aber nicht die Festplatte.
Auf einem Apple Powerbook mit Retina Display dauert dieser Vorgang angeblich nur ca. 5 sec. (2,7 Ghz), das kostet in dieser Ausstattung dann aber gut 2500.-€ und wiegt 2 kg, also kein fairer Vergleich. Aber es ist auch deutlich schneller als mein Standgerät mit 6 Kern Xeon Prozessor, der mit 3,3 Ghz taktet, deshalb die Vermutung, das CS 6 auf Apple Computer besser läuft.
Es hat halt nicht viel Sinn, Prozesse zu optimieren, die 5 % der Arbeitszeit ausmachen, wie Öffnen von Programmen und Hochfahren von Windows. Während die Prozesse, die bei meiner Arbeit wirklich wichtig sind, kaum beschleunigt werden. Also teuer Lehrgeld bezahlt und wieder einmal bemerkt, dass das meiste im Internet blah blah ist von Leuten, die entweder keine Ahnung haben oder halt nur das Positive schreiben (von wegen Werbung,….). Dass der Einbau der SSD auch die Garantie beendet, ist noch ein weiterer unangenehmer Nebeneffekt.
In dem Zusammenhang ist es auch interessant, das das ACR update von 7.2 auf 7.3 einen merkbaren Unterschied in der Performance gebracht hat, leider zum Schlechteren. Bei 7.2 liefen die 4 virtuellen Kerne des Zenbooks noch mit 100% Rechenleistung, bei 7.3 nur mehr auf 60 % und dementsprechend sind gut 2 sec mehr Rechenzeit zu verbuchen. Und Photoshop CS 5 mit ACR, das ja auch D800 Files lesen kann, ist sowieso schneller (10 sec), das liegt aber wohl auch daran, das das neue ACR in CS 6 doch einige Verbesserungen gebracht hat, wie die bessere Lichter- und Schattenkorrektur.

Fazit: Ein sehr gutes Notebook, das sogar einen Standcomputer ersetzen kann. Weniger Energieverbrauch und fast geräuschloses Arbeiten sind ein weiterer Pluspunkt.


Weniger ist mehr

Warum ein 1,4 kg Ultrabook auch für die professionelle Fotobearbeitung die bessere Wahl sein kann.


Unser Leben wird immer mehr von elektronischen Geräten mitbestimmt, ob das Smartphones, Navigationsgeräte, Fernseher oder Computer sind. Abgesehen vom Spieltrieb, der ja vor allem bei Männer sicher überhaupt keinen Einfluss bei der Wahl von technischen Geräten hat, sollten diese Geräte unser Leben leichter machen. Naja, Firmware Updates, Software Updates, Bugs (keine Gelsen, aber auch unangenehm), unnötig komplizierte Bedienung, zu viele sinnlose Funktionen, die Realität schaut dann oft anders aus.
Was meine ich mit weniger ist mehr? Ein Beispiel: Wenn ich meiner Frau Gabi das 50 mm f1,8 Objektiv wegnehmen würde, wären bei ihr wahrscheinlich mehr als 50 % der Top-Aufnahmen auch weg. Denn wie oft bei Frauen, sie schaut nicht so sehr auf Technik oder Größe des Objektivs, sondern auf die Motive um sie herum und ist auch nicht zu faul hin und her zu gehen und so lange zu suchen, bis sie den passenden Ausschnitt gefunden hat. Ich hätte wohl vorher schon überlegt, ob nicht ein Foto mit dem tollen 14-24 Objektiv eine dramatischere Bildwirkung erzielen könnte, wohl gemerkt, bevor ich alle Motivmöglichkeiten überhaupt abgecheckt habe.
Maus-2Kameras
Eine Menge Objektive sind nicht der automatische Schlüssel zu besseren Bildern, aber vielleicht die Ursache für den Besuch beim Chiropraktiker.

Eine Reise wie unsere 2012 durch Chile und Argentinien (Blog:http://christianhandl-fotoblog.blogspot.co.at/) ist auch nur halbwegs stressfrei umzusetzen, wenn man sich nicht mit zu viel Gepäck belastet. Schon wegen den Gewichtsbeschränkungen bei den Airlines, denn über 23 kg werden dann 50 $ pro kg fällig, so die Airline nicht kulant ist. Speziell bei der Fotoausrüstung ist es ein großes Risiko zu viel mitzunehmen. Natürlich hätte ich mein 300mm f2,8 Teleobjektiv vor allem am Ende der Reise auf den Galapagos Inseln gut gebrauchen können. Aber in Chile und Argentinien wäre es die meiste Zeit der 9 Wochen im Auto gelegen, da es mir zu schwer für Wanderungen ist. Dann hätte ich dazu noch den größeren, auffälligeren Fotorucksack gebraucht, nicht meinen kleinen Tenba, der wie ein Daypack aussieht und auch angenehm zu tragen ist. So war ein 16-35 Af-s VR f4, ein 45 mm Shift/Tilt und ein 70-200 f2,8 + 1,4 und 2x Konverter die primäre Ausrüstung für uns zwei, meine Frau hatte statt dem 45mm ein 50mm f1,8 im Rucksack. Ich hatte noch einen SB900 Blitz dabei, der aber oft im gesicherten Fotokoffer im Auto blieb (der wasserdichte Hartschalen-Fotokoffer “Explorer Cases” wurde mit Stahlkabel und Schloss am Beifahrersitz fixiert). Dazu kamen noch zwei kleine Slik Carbon Stative 634 Cf. Diese Ausrüstung hatte den großen Vorteil, auch für lange Wanderungen nicht zu schwer zu sein, und hat sich gut bewährt. Selbst das Notebook konnte ich im Tenba mitnehmen, auch hier, weil ich auf ein größeres Modell verzichtet hatte und das Zenbook Ux32Vd nur 1,4 kg wiegt. Das tat ich aber nur sehr selten, das Notebook blieb meist auch im versperrten Fotokoffer. Die externe Festplatte mit dem 1.Backup der Daten waren immer in meinem Fotorucksack, das 2.Backup im Rucksack meiner Frau.
Bei der Reise hatten wir zwei verschiedene Notebooks mit, was schon wegen der Ladegeräte nervt, denn eigentlich sollte man für alles ein Backup haben. Das wollte ich durch ein Universal Kfz-Ladegerät erreichen, der Versuch dies am Zenbook zu verwenden, führte zur Beschädigung des Notebooks, die Reparatur war vor dem Abflug nicht fertig, also musste ich mir ein zweites Zenbook besorgen. Im Nachhinein kein großer Schaden, denn ein Zenbook in originaler Konfiguration werkt nun bei meiner Frau als Hauptcomputer und tut dies weit schneller als ihr stromhungriger alter Doppelprozessor PC, mit dem Vorteil, dass ich mich nun nicht mehr um zwei Computer bei ihr kümmern muss.
Überraschenderweise ist das Zenbook aber auch bei mir im Vergleich zu meinem recht aktuellen PC bei den relevanten Arbeiten wie in Lightroom oder Photoshop nicht merkbar langsamer. Und da vergleichen wir ein Notebook mit i7 3517U Dualcore Prozessor, 500 GB SSD (die kaum einen Performancezuwachs bringt!) und 10 GB Ram mit einem Xeon 3,33 Ghz sechs Kern Prozessor und 24 GB Ram, Betriebssystem auf SSD, Lightroom Katalog auf der zweiten SSD. Laut SisoftSandra und anderen Benchmarks läuft der Xeon Prozessor aber richtig mit voller Frequenz wenn nötig, auch die Ram sind in Ordnung und die SSD auch. Logisch ist das nicht. Die Konsequenz, die ich daraus ziehe: Das Notebook wird zum Hauptcomputer, dank der guten dezidierten Grafikkarte kann es auch zwei externe 24/27 Zoll Monitore ansteuern und mit USB 3 sind die externen Festplatten auch kein Problem. Der Vorteil ist auch hier, dass ich nicht mehr zwei Computer warten muss, obwohl der Xeon PC noch im Einsatz bleibt, als Scancomputer mit meinem Nikon 9000, der nur über Firewire zu betreiben ist und als Druck-PC für meinen Canon ipf 6100 Großformatdrucker. Bei diesen Verwendungen brauche ich aber nicht viel am PC zu machen oder upzudaten. Das Wichtige am Notebook als Hauptcomputer ist, dass ich alle relevanten Daten immer bei mir habe. Nun, das lässt sich ja leicht durch eine externe Festplatte bewerkstelligen, werden viele denken – ich verwende übrigens eine 2 TB 2,5” mit USB3, da die keine weitere Stromversorgung braucht. Aber was ist mit den ganzen Einstellungen der Menüs in Photoshop, Lightroom, GPS Software, Buchhaltungssoftware, usw. – wie gleicht man die bitte schnell und effizient ab, ohne etwas zu vergessen? Das geht meiner Meinung nach nicht ohne erheblichen Zeitaufwand.
Maus-Energie














Nicht vernachlässigen sollte man das Thema Energie. Wie schon im Buch “Faktor 5” von Ernst Ulrich von Weizsäcker beschrieben wird, könnte man mit viel weniger Energie auskommen, ohne dass der Lebensstandard oder die Arbeit leidet. Bei mir war der Umstieg auf das Notebook auch der Anlass meinen Workflow zu hinterfragen, was im Endeffekt mir viel mehr gebracht hat, als irgendein Supercomputer je an Zeitersparnis herauskitzeln könnte. Teil dieses neuen Workflows ist nun Lightroom 5, aber auch das Erlernen von Shortcuts z.B. in Photoshop kann sehr viel bringen. Auch die Umgestaltung der Menüpositionen in Photoshop mit Integration von Mini Bridge war sehr sinnvoll, denn dadurch brauche ich meinen zweiten 27” Bildschirm fast nicht mehr. Ich finde es einfach angenehmer, wenn ich mich nur auf einen Bildschirm konzentrieren kann. Den zweiten Bildschirm verwende ich nur mehr bei Erstellung einer Multimediaschau mit Stumpfl Platinum. Wo meiner Meinung nach der Umstieg auf ein Notebook schlecht funktioniert, ist in der Videoproduktion, da sind Standcomputer mit 6 Kern Prozessoren und SSD sinnvoll und nötig, sobald man full HD Videos bearbeiten und rendern möchte. Noch einen Vorteil möchte ich erwähnen, das Zenbook ist leise, eigentlich unhörbar außer bei voller Rechenlast, auf jeden Fall weit leiser als ein Standcomputer.
Apropos Energie und verbesserter Workflow: Müsste Microsoft die Ausfallszeit wegen fahrlässiger Fehler beim Update seiner Betriebssysteme ersetzen, wäre die Firma wohl schon pleite. Beim Zenbook gibt es ein kleines Update, das sich nicht mit dem Notebook verträgt, die Installation der vielen Updates dauert aber leicht einmal 45 Minuten, funktioniert dann nicht, wird wieder zurückgenommen, was auch wieder dauert. Und wenn man Updates nicht komplett ausschaltet oder das eine Update durch try and error oder über einen Eintrag im Internet eliminieren kann, geht das Spiel beim nächsten automatischen Update von vorne los. Dieses Problem gibt es seit 5 Monaten und es wurde nicht behoben! Schlecht programmierte Software oder Bugs im Betriebssystem sind eigentlich die wahren Zeiträuber!
Apple Nutzer sind da meist besser dran, sollten aber nicht allzu hämisch lachen, siehe einmal diesen Artikel von Diglloyd: http://macperformanceguide.com/AppleCoreRot-intro.html
Eine Beobachtung haben einige “Mixed” User aber gemacht: Adobe Programme wie Photoshop oder Lightroom laufen auf manchen Macs schneller, das heißt das Öffnen eines Nikon D 800 Raw Files in ACR, das bei mir auch mal ca. 12 sec dauert (auf meinem 6 Kern Rechner), geht im Mac Book pro Retina unter 5 sec. (Zeiten auch wieder bei Diglloyd nachzulesen). Da relativiert sich auch der höhere Preis von Mac Computern, denn auch die weniger hochgezüchteten Modelle sind möglicherweise schneller in diesen Programmen. Ein High End PC kann also oft mit einem Mac aus dem mittleren Preissegment verglichen werden. Das scheint daher zu kommen, dass Adobe Software für den Mac und sein Betriebssystem besser optimiert ist. Einen Hinweis dahingehend möchte ich aufführen: Bei Camera Raw 7.2 unter Win7 wurden beim i7 Notebook Prozessor noch 100% Auslastung erreicht, bei ACR 7.3 nur mehr 60%, die Raw Konvertierung dauert nun auch länger! Der Vorteil der 60 % Auslastung soll aber auch nicht verschwiegen werden: Man kann nun mit einem zweiten Programm besser parallel arbeiten.
Eines der Prinzipen, das ich immer wieder versuche umzusetzen, ist das des “Kopierprinzips”, man könnte es auch “Duplizierprinzip” nennen. Zum Beispiel verwenden wir beide beim Fotografieren das gleiche Gehäuse (D 800), das mir, wenn ich alleine beruflich unterwegs bin, gleich als Backup dient. Gleiche Bedienung heißt weniger Kopfzerbrechen bei den Einstellungen. Das gilt z.B. auch beim Autoradio, mir ist es wichtig, dass in beiden Autos das gleiche Radio eingebaut ist und dabei eines, das nicht vom “Knopfausschlag” befallen ist, also eine vernünftige Bedienoberfläche hat mit möglichst wenig Spielereien. Als Smartphone haben wir beide ein Alcatel 995 und sind sehr zufrieden damit. 4,3” Bildschirm um 170.-€ und Android 4, wer mehr zahlt, ist selber schuld, könnte man sagen. Nix gegen ein Iphone, super Gerät, aber der Gedanke, dass ich gut 600.-€ bei einer meiner Outdoor-Aktivitäten versenke, verliere, zerstöre, oder es mir beim Lesen in der Badewanne aus der Hand rutscht…..
Früchtekuchen, Stanglalm, Aufnahmen Rodelführer
Dass wir das “Weniger ist mehr” Prinzip auch noch anders umsetzen, sei auch noch erwähnt, denn “Verzicht kann ja auch befreien”.
Früher hatten wir einen Fernseher mit ORF 1+2, der Videorecorder wurde angesteckt, ORF 1 angesehen, ORF 2 aufgenommen, die Hausantenne war am Dachboden unsichtbar. Dann war es aus mit dem analogen Signal, DVB-T hat bei uns ein zu schwaches Signal, Aon-TV über Telefonleitung kostet monatlich 6.-€. Also Installation einer Sat-Schüssel. Teurer Lerneffekt: man braucht zwei SAT Receiver, um unabhängig aufzunehmen, dazu vielleicht noch DVD Player für Video. Im Endeffekt 4 Fernbedienungen, 4 Geräte mit verschiedener Bedienung, Geräte, wo man auch immer wieder etwas updaten muss und die von der Bedienung her alles andere als einfach sind. Und das dafür, dass zumindest ich mir meistens irgendeine “Unterhaltungssendung” ansehe. Ich weiß schon, offiziell schauen wir alle nur “Universum” oder Dokumentationen auf Phönix. Aber selbst das ist mir mittlerweile etwas verleidet, denn nicht nur wie bei zwei Namibia Dokus, wo die Wüstenelefanten gleich mit den Sanddünen im Sossusvlei zusammengeschnitten wurden, ist der Informationsgehalt solcher Sendungen meistens bescheiden. Wer sich wirklich informieren will, ob über Länder, Natur, Geschichte oder Wissenschaft, greift noch immer besser zu einem Buch, am besten zu zwei, die das gleiche Thema behandeln.
So haben wir den Fernseher seit einem Monat nach unserer Rückkehr aus Südamerika auch nicht mehr eingeschaltet, mittlerweile abgebaut und dann nach und nach verkauft. Weiterer positiver Effekt des Fernsehverzichts, man ist viel weniger Werbung=Gehirnwäsche ausgesetzt, was sich auch positiv auf das Konsumverhalten auswirkt. Uninformiert fühle ich mich trotzdem nicht, Dank online Nachrichten (ORF.at), Tageszeitung (Salzburger Nachrichten), eines Jahres-Abos bei der Wiener Hauptbibliothek (Onleihe) und dem Amazon Kindel App auf meinem Smartphone. Nach dem Amazon Skandal sei gesagt, dass es auch gute Alternativen für e-books gibt wie http://www.ebook.de/. Amazon hat nämlich zwei gravierende Nachteile bei e-books: die Bücher sind nur so lange verfügbar, wie man Mitglied bei Amazon ist, wird das Konto gelöscht, sind auch die Bücher weg, obwohl man sie gekauft hat! Wenn man Fachbücher von der Steuer absetzen will, geht das nicht, da Amazon für e-books keine Rechnung mit MwSt. ausstellt, Amazon verkauft nur an Privatkunden, um sich so die MwSt. zu sparen.

“Weniger ist mehr” habe ich behauptet, aber wo liegt das “Mehr”? Der Mehrwert liegt in der Freizeit, um sich beim Abendessen zu unterhalten, statt dass die Abendnachrichten laufen (wie abgebrüht waren wir eigentlich, dass wir bei all den grauslichen Meldungen noch genussvoll in unser Abendbrot beißen konnten? Denn, wie heißt es so treffend: “When it bleeds it leads” sinngemäß: “Alles was blutet gibt eine gute Schlagzeile”. Auch bleibt mehr Zeit für meine Bilder, für meine Arbeit oder auch einfach fürs Faulenzen vorm Ofenfeuer, zum Lesen ebendort. Ganz selten geht uns vielleicht die Liveübertragung eines Schirennens ab, aber meist sind wir dann eh draußen beim Fotografieren, Rodeln oder auf einer Skitour. Technikverächter bin ich trotzdem keiner, das W-Lan auf der Stockerthütte hat mich sehr gefreut, über ORF Livestream konnten wir so die Siegesfahrt von Marcel Hirscher beim Kitzbühler Slalom mitverfolgen. Das Smartphone ist für uns zum “digitalen Schweizer Messer” geworden. Die wichtigsten Applikationen sind für uns die Leseapps, wie Amazon Kindle, aber auch die Onleihe in Verbindung mit einem pdf Reader wie Aldiko. Wer viel und lang auf Reisen ist, kann nicht so leicht einen Stapel Bücher mitnehmen oder sich in Norwegen im letzten Ort vor der Wildnis schnell neuen Lesestoff besorgen, um zwei Regentage zu überstehen. Aber Internet gibt es mittlerweile auch noch in 100 Seelen Dörfern, ein neues Buch ist so schnell gefunden und heruntergeladen.
Aus den vielen Büchern, die ich in den letzten Monaten gelesen habe, ist mir ein Satz aus dem Buch von Florian Opitz: “SPEED - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” im Gedächtnis geblieben: “Wir haben deshalb keine Zeit, weil wir versuchen drei Leben gleichzeitig zu leben” (sinngemäße Wiedergabe). Schon 1985 schlug Neil Postmann in seinem Buch: “Wir amüsieren uns zu Tode” in eine ähnliche Kerbe, wiewohl er weniger die Beschleunigung unseres Lebens als die Verdummung durch das Fernsehen anprangerte.
Auch wenn es anders klingen mag, ich mag Technik (noch immer), aber zu viel davon gepaart mit schlechter Bedienung oder schlampig programmierte Software ist ein Räuber, denn sie stiehlt etwas sehr Wertvolles: meine Zeit!