Dienstag, 16. Dezember 2014

Sony Alpha 6000 - wie klein kann eine gute Ausrüstung sein?

Update 04-2015:

Das ich gerne mit neuer Ausrüstung "Spiele" brauche ich ja wohl nicht hervorzuheben. Es ist ja wirklich oft so das Männer sich über die Ausrüstung (zu) viele Gedanken machen, während Frauen einfach raus gehen und fotografieren.
Bei meiner letzten Reise in die Cinque Terre/Italien  habe ich bei Wanderungen sowohl die Nikon D 800 wie auch die Sony Ausrüstung verwendet. Diesmal waren die Ergebnisse mit der Sony weit durchmischter um nicht klar zu sagen oft schlecht bis unbrauchbar. Das bezog sich vor allem auf Aufnahmen mit dem 55-210 mm Zoom, aber auch beim 10-18 mm Zoom waren die Ergebnisse nicht immer befriedigend, je nachdem ob ich vom Stativ weg gearbeitet habe oder aus der Hand. Wahrscheinlich war ich einfach manchmal zu schlampig beim Fotografieren.


bei diesem Bild sieht man die Unschärfen und Überstrahlungen des 55-200 mm Objektivs recht gut

Was ich mir jetzt ein für alle Mal eingestehen muss. "Viele Köche verderben den Brei und viele Objektive verderben den Überblick". Ab einer gewissen Objektivanzahl wird es mühselig den Überblick über die Stärken und Schwächen jedes einzelenen Objektivs zu behalten, und bei verschiedenen Kameragehäusen kommt da noch eine weitere Variable dazu. Wenn es dann auch noch Kameras von verschiedenen Herstellern sind, wo naturgemäß die Menüs sehr unterschiedlich sind, wird es noch unüberschaubarer. So dreht man die Sony Objektive nach rechts zum Wechseln, die Nikon nach links.

Grundsätzlich hat mich interessiert, was ein spiegelloses System zu leisten vermag, diese Systeme sind in letzter Zeit sehr populär geworden. So überlegt ein befreundeter Fotograf derzeit von seinem Canon System auf Fuji umzusteigen, wenn er auch derzeit beide Kamersysteme noch parallel verwendet und keinen endgültigen Entschluss gefasst hat. Allerdings ist die Gewichtsersparnis bei dem Fuji System geringer als bei dem Sony Alpha System und bei der Vollformat A7 Serie von Sony sehe ich die Gewichtsersparnis noch weniger. Da lässt sich mit dem reduzieren der sonstigen Ausrüstung wie Fotorucksack, Kleidung, Stativ, Geldbörse,.... oft viel mehr einsparen. 
Im Telebereich  sind die Optiken meist genauso schwer oder schwerer als die Nikon Linsen, denn ein Aps-C Objektiv

Fuji XF 50-140mm 2.8 wiegt knapp ein Kilo, das gleichwertige Vollformatobjektiv Nikon 70-200 f4 ca 850 Gramm. Und das auch nur 850 Gramm schwere Nikon AF-S VR 300mm 4.0E PF ED Objektiv ist sowieso ohne vergleichbaren Konkurrent.


Für mich hat sich die Sony Ausrüstung als "Fehlinvestition" herausgestellt. Sie fällt nach ersten positiven Erfahrungen auch unter mein Credo "Mittelwege sind Irrwege". Was ich in Zukunft machen werde: Korrekturen bei der Nikon Ausrüstung, wie der Ersatz der schweren 300 mm f2,8 Linse durch die 300 mm f4 PF und in jenen Fällen wo ich zu faul bin die Nikon zu verwenden Einsatz der Sony Rx-100 (Version 1 und 3), auch als Backup Kamera auf Reisen und mit Meikon UW Gehäuse zum Schnorcheln.


Auch die Verwendung der Sony 6000 als zweite Kamera bei Firmungen oder Hochzeiten sehe ich nach einem ersten Versuch nicht mehr so positiv. Die Bilder sind durchaus brauchbar, rauschen aber doch deutlich stärker als die der Nikon D750 oder D800. Wenn man nicht in der Kirche mit einem Fotorucksack unangenhm auffallen will ist es sowieso besser ein gutes Zoom (24-70 f2,8 oder 24-120 f4) zu verwenden und dazu noch eine Fixoptik (50 mm f1,8 oder 35 mm f1,8), mehr ist eigentlich nicht nötig. Die Rx-100 Kameras sind für den Katastrophenfall das mitten in der Ringzeremonie die D800 den Geist aufgibt als Notlösung mehr als ausreichend. Von dieser Kameraserie bin ich nach vielen Bildern noch immer begeistert!


Fazit: Eine Spiegellose Systemkamera ist für mich doch nicht das richtige. Die Nikon D800 /D810/D750 ist nicht nur von der Auflösung, sondern auch vom Dynamikumfang, dem Rauschen aber auch der Handhabung und dem optischen Sucher der Sony deutlich überlegen. Nur beim Gewicht ist die Nikon im Nachteil, da ich auch ein stabileres=schweres Stativ für die Nikon mitnehmen muss. 

Ursprünglicher Artikel:

Es gibt Situationen wo meine tolle Nikon D800 doch etwas zu viel des Guten ist. Z.B. Bei einem Stadtbummel wo ich mit Fotorucksack und Stativ doch ganz schön zu schleppen habe und auch mehr auffalle. Fotografen mit großen Stativen und Profikameras wird viel öfter das fotografieren verboten, als wenn man mit einer kleineren Kamera scheinbar eh nur Schnappschüsse macht. Hoffentlich dauert es noch eine Weile bis sich herumspricht, das auch kleine Kameras verdammt gute Aufnahmen machen können. Auch bei einer Wanderung mit Freunden, wo ich gar nicht die Zeit habe in Ruhe zu fotografieren, ist eine kleine Ausrüstung angenehmer, vor allem wenn sie in meinen Mindshift Rotation Fotorucksack hineinpasst. Denn Dummerweise gibt es gerade immer schöne Fotomotive, wenn man nicht damit rechnet.


Burgruine Klamm, 55-210mm Zoom, bei 210mm, 1/160s, f7,1

Für diesen Zweck habe ich bis jetzt entweder das 28-300 auf meine D 800 gesteckt, oder aber meine Sony Rx-100 (Version I) verwendet. Die Sony macht wirklich gute Bilder, aber natürlich ist es etwas anderes ein Zoom von 28-100 mm zu haben, was eigentlich nur bei 28 mm lichtstark ist und der 1" Sensor mit 20 MP ist zwar auch nicht schlecht, bringt aber nicht die Auflösung wie ein DX oder FX Sensor. Er entspricht eher einem 14 MP Sensor einer DX Kamera.
Bei manchen Aufträgen, z.B. bei Firmungen, wo wir beide fotografieren ist es auch nicht so angenehm nur mit jeweils einem Gehäuse zu arbeiten. Das Not-Backup war bis jetzt die Sony RX-100 und die Coolpix A. Angedacht war die Anschaffung zumindest eines weiteren Gehäuses (D750, D800 oder D810). Also mindestens 2000.-€ Investition. Um das Geld ist es dann eine ganze Sony a 6000 Ausrüstung geworden, die ich eben wie oben erwähnt sowohl auf Bergtouren einsetzen möchte, aber auch als Zweitkamera bei Aufträgen.
Was habe ich angeschafft:
Sony a 600 Set mit 16-50 und 50-210 Objektiv
Sony 10-18 mm f4 Zoom
Sony 20 mm Pancake
Sony 35 mm f1,8
Sigma 60 mm f2,8
Blitzschuhabdeckung mit Wasserwaage, Zwischenringe und L-Winkel von "Enjoy Your Camera"
Ich habe recht kleine Hände für einen Mann, komme also mit der Sony a 6000 gut zurecht, denn es ist nicht nur eine leichte Kamera, sondern sie ist auch recht kompakt. Der Handgriff ist ausreichend groß um die Kamera gut im Griff zu haben. Bei dicken Optiken wie dem 10-18 mm ist es jedoch gut keine dicken Finger zu haben, denn zwischen Optik und Griff ist nicht sehr viel Platz. Der klappbare Bildschirm ist gut und auch bei hellem Licht zu verwenden. Wenn es bei Sonne gar zu grell wird hat man ja auch den elektronischen Sucher. Das ist meine erste Kamera mit so einem Sucher. Er ist durchaus brauchbar, aber wenn man wie ich den optischen Sucher einer Nikon D800 gewöhnt ist, dann ist so ein elektronischer Sucher halt noch immer nicht das gelbe vom Ei. Am Anfang hat mich irritiert, das natürlich auch im Sucher das aufgenommene Bild in der Nachschau angezeigt wird. Bei schlechten Lichtverhältnissen ist es einerseits ein Vorteil, das das Bild hell dargestellt wird (außer bei manueller Belichtung), aber es wird körniger und der Nachzieheffekt wird umso mehr, je weniger Licht vorhanden ist.
Drucken mit dem Polaroid Zink Drucker: Das geht so weit ich weiß mit allen neuen Sony Kameras nicht, da diese den Pict Bridge Standard nicht unterstützen. DPOF wird unterstützt, das bringt aber nur etwas bei Druckern mit eigenem Lesegerät oder Ausbelichtern, den dieser Standard markiert die Fotos nur als "drucken oder "nicht drucken".
Eingebauter Blitz: gut das er an Bord ist, kann man mit dem Finger auch nach hinten klappen um indirekt zu Blitzen, bei der geringen Leitzahl des Blitzes macht das aber nur Sinn bei niedrigen hellen Decken und einer hohen Iso Einstellung. Gut geeignet für die Sony a 6000 wäre der neue Metz Blitz 26 AF-1, aber da Metz in finanziellen Schwierigkeiten ist, weiß niemand, ob und wann der Blitz auf den Markt kommt.
Da die Objektive keine Entfernungsskalen haben, kann es bei Nachtaufnahmen schwierig sein die Entfernung einzustellen, bei Fotos mit Sternenhimmel, Nordlichter oder generell wo die unendlich Einstellung passt, ist eine manuelle Einstellung über den Entfernungsbalken alleine nicht möglich, da ja die meisten Objektive über unendlich hinausfokusieren, so auch das Sony 10-18 mm Zoom. Man braucht also in ausreichender Entfernung eine helle Fläche, auf die man fokussieren kann. Eine helle Led Taschenlampe oder ein "Lume Cube" sollten also bei Nachtaufnahmen mit dabei sein.
Stativ: Auch wenn ich diese Kamera hauptsächlich verwende, wenn ich wenig Zeit beim fotografieren habe, so ist der Einsatz eines Statives trotzdem oft nicht nur sinnvoll sondern auch notwendig. Durch das geringe Gewicht der Kamera, kann auch das Stativ kleiner ausfallen. Ich verwende da das klein zusammenlegbare Benro Travel Angel, allerdings mit einer wichtigen Modifikation: die viel zu lange Mittelsäule, die auch die Verwendung des Statives in Bodennähe verhindert, wurde komplett entfernt, der Kugelkopf wurde direkt mit dem Stativ verbunden. Auch habe ich die Arca Swiss kompatible Kupplung des Benro Kugelkopfes durch die wohl leichteste Panoramaplatte die es am Markt gibt, ersetzt: http://www.sunwayfoto.com.cn/?fproduct/l2/i315
In Verbindung mit der L Schiene von Enjoy your camera kann man so vom Stativ weg perfekte Panoramen anfertigen. Auch sonst ist die L Schiene sehr hilfreich bei Hochformataufnahmen und als zusätzlicher Schutz für die Kamera.
Für die Sony Rx-100 habe ich mir vor einiger Zeit schon ein Unterwassergehäuse von Meikon gekauft. Billig und für meine Zwecke (Schnorcheln) mehr als ausreichend. Es gibt auch eines von dieser Firma für die a 6000, das bei uns für 299.-€ angeboten wird. Ich habe eines bei Amazon.com um 135.-€ inkl Versand bestellt, kommt allerdings aus Hongkong, da wird also noch Zoll fällig. Bei meinen Nikon D800 hatte ich auf den Galapagos Inseln Ewa Marine Unterwassertaschen in Verwendung. Die sind nicht so praktisch, da man nicht an alle Einstellungen herankommt, durch das Plastik die Knöpfe schlecht sieht und auch den Auslöser findet man nicht so leicht mit den eingebauten Plastikfinger. Da ist ein Polycarbonat Gehäuse, wo alle Knöpfe bedienbar sind ein großer Vorteil. Leider gab es das Gehäuse noch nicht vor unserer Abreise. Gerade bei der Galapagos Reise kam noch hinzu, das wenig Zeit zwischen einem Landgang und einem Tauchgang war. Da wird der Einbau einer Kamera in eine UW Tasche schnell recht stressig. Besser ist es eine Kamera permanent in einem UW Gehäuse zu haben und man kann sie auch bei heiklen Landgängen mit dem Beiboot verwenden.
Mittlerweile ist das Meikon Gehäuse eingetroffen. Funktioniert tadellos. Ist für das 16-50mm Zoom gedacht, mit eigenem Rad um die Zoomeinstellung zu verändern. Aber auch das lichtstarke Sony 35 mm f1,8 OSS passt. Das 10-18 mm Zoom hingegen kann nicht verwendet werden.


Villa Rothschild, Payerbach, NÖ

Qualität der Objektive: ist sehr unterschiedlich bei Sony. Ich hatte schon einmal ein Nex5 Kamera mit dem 16 mm Pancake und war nicht zufrieden mit dessen Abbildungsleistung. Allerdings sind seither viele Objektive auf den Markt gekommen, die weit besser sind.
Das 10-18 mm f4 Zoom mit Bildstabilisator (OSS) ist optisch sehr gut und auch sehr gut verarbeitet. Es hat natürlich Schwächen im Randbereich bei offener Blende. Es ist ungefähr mit dem 16-35mm AF-s VR f4 von Nikon vergleichbar was die optische Qualität betrifft. Wenn es dieses Sony Objektiv nicht gäbe, hätte ich mir die Ausrüstung nicht zugelegt, da ich starke Weitwinkeleinstellungen sehr oft verwende. So werde ich auch die Sony als zweite Kamera bei Firmungen verwenden, also für Übersichtsbilder, während die Nikon D800 primär mit dem 70-200 einsetze, dazu noch ein 50mm und 35 mm f1,8.
Das 20 mm f2,8 Pancake ist besser als das 16 mm, aber auch nicht perfekt. Wollte es eigentlich zurücksenden. Zu meiner Überraschung hat das die Firma "Electronic for you" verweigert, da ich ja als Firma eingekauft habe und dann kein Rückgaberecht besteht. Mein Fehler war, das ich vor den Namen noch "Fotostudio" geschrieben habe - und schwups ist man sein Rückgaberecht los. Rechtlich kann ich da nichts machen, nur ist halt die Firma auch schwups einen Kunden los, denn auch als Fotograf=Firma? brauche ich ein Rückgaberecht, denn es ist heute trotz Internet Tests nicht immer leicht abzuschätzen, ob z.B. ein Objektiv wirklich passt.
Das Sony 35 mm f1,8 mit Bildstabilisator (OSS) ist optisch sehr gut und auch gut verarbeitet. Auch mit diesem Objektiv bin ich sehr zufrieden. Entspricht einem 50 mm an Vollformat.
Sigma "Art" 60 mm f2,8: Optisch sehr gut, was bei dem billigen Preis mich sehr überrascht hat. Die glatte Bauweise mag ich jedoch weniger, habe deshalb den breiten Entfernungsring mit Kameraleder beklebt.
16-50 mm OSS f3,5-5,6 Pancake Zoom: War im Kameraset dabei. Typisches lichtschwaches Standardzoom mit Schwächen. Wegen des motorischen Zooms gut bei Videoaufnahmen. Standardzoom für Meikon UW Gehäuse.
55-210 mm OSS f4,5-6,3 Zoom: Das günstigere Telezoom für die Sony a 6000. Erfreulicherweise ist es bei 210 mm schon bei f6,3 scharf, Abblenden ist kaum nötig. Lichtstärker und optisch besser wäre nur das 70-200 f4 aus der Vollformatschiene. Der Sinn der a 6000 Ausrüstung ist für mich jedoch die Kompaktheit. Wenn ich bessere Qualität will, steige ich auf meine Nikon D800 um.
Aus Neugierde habe ich mir das billige 12 mm Fisheye von Dörr schicken lassen. Es hat nur Blende f7,1 was bei den meisten Anbietern verschwiegen wird, also um es klarzustellen, dieses Objektiv hat keinen Blendenring! Schärfe wäre Ok, aber mein Exemplar wurde offensichtlich falsch zusammengebaut, bei der Unendlich Einstellung war es komplett unscharf, bei der 0,5 m Einstellung in der Entfernung auf einmal scharf. Das Objektiv ging zurück. Wer ein Fisheye will, sollte also doch zu dem doppelt so teuren Walimex 8 mm f2,8 greifen. (Da gibt es mehrere Versionen, ich würde das kleinere speziell für APS-C geeignete vorziehen, da es nur 215 g hat).
Qualität des Sensors: Sehr gut, wenig überraschend sehr hohe Auflösung, aber auch guter Dynamikumfang. Hohe Iso Werte sind auch gut verwendbar. In Verbindung mit einem OSS Objektiv sind auch in Innenräumen ohne Blitz sehr gute Aufnahmen möglich. Der AF funktioniert auch bei wenig Licht gut.
Bedienung im Winter: Da ist die Kompaktheit ein Nachteil, mit dünnen (Seiden)Handschuhen geht es noch, aber sonst muss man die Handschuhe ausziehen, die Knöpfe liegen zu nahe beieinander. Bei Schneesturm ist grundsätzlich das Objektivwechseln bei allen Kamerasystemen unangenehm. Da macht dann ein Superzoom Sinn, ich verwende da aber die D800 mit dem 28-300mm.
Batterie hält ca. 250-350 Aufnahmen, je nachdem welche Funktionen eingeschalten sind. Eine zweite Batterie ist also unbedingt nötig, ich verwende die von "Patona", da gibt es gleich ein Ladegerät das bei 220V und 12 V funktioniert dazu. Die Batterie ist sehr klein, etwa 1/2 so schwer wie eine der Nikon D800. Die Nikon macht locker 1000 Aufnahmen mit einem Akku, aber nur wenn man nicht dauernd im Live View Modus arbeitet, das ist eben der Vorteil einer klassischen Spiegelreflexkamera mit optischem Sucher.
Der Af ist für eine spiegellose Kamera erstaunlich schnell, natürlich nicht auf dem Niveau einer Sportkamera wie der Nikon D4, aber gut. Die 11 Bilder pro sec. sind aber faszinierend, bei gutem Licht kann man da tolle Actionsequenzen aufnehmen. JPG fine ca.50 Aufnahmen, bei Raw immerhin noch ca. 22, sofern man eine schnelle SD Karte verwendet. Das sind sehr gute Werte.

Junge Ziegen, Tiergehege im Almtal

Dienstag, 26. August 2014

Nikon D810 Split Screen

Ich habe mir für einige Tage von Nikon NPS Wien eine D810 ausgeborgt um vor allem die Split Screen Funktion zu testen. Vor allem bei der Verwendung von Tilt/Shift Objektiven ist es sehr schwer nur über den Sucher die Einstellung der Schärfeebene beim Tilten, also kippen des Objektivs (Scheimpflug Regel) zu beurteilen. Kurz gesagt funktioniert diese Funktion sehr gut und ist eine echte Hilfe, vor allem auch weil der Bildschirm der D810 besser auflöst, sodass in Verbindung mit einer Sucherlupe die Schärfeeinstellung besser zu beurteilen ist. Leider lässt sich die Teilung nicht beliebig anordnen, daher bei Hochformat ist die Teilung Oben/unten bei Querformat aber die Teilung links/rechts. Wenn man also ein Querformat mit Tilt machen möchte, muss man wie bei der D800 über den 4 Weg Cursor das vergrößerte Bild rauf und runter schieben. Gut ist, das dies bei beiden Bildausschnitten simultan geht, man aber in jedem Bildausschnitt eine andere Stelle definieren kann. Auch zeigt der Live View die tatsächliche Blende an, was für die Schärfentiefenkontrolle von Vorteil ist.
Was mir dabei aufgefallen ist: Bei Landschaftsbildern ist es kaum möglich, den Effekt zu bekommen, den man aus Bildern mit der Fachkamera kennt, das nämlich vom Vordergrund bis in den Hintergrund alles scharf ist. Ja es geht schon, aber meist erst jenseits der Blende 16 und da ist selbst auf dem Bildschirm der D810 schon zu sehen, wie das Bild immer unschärfer, um  nicht zu sagen unbrauchbarer wird. Für Sachaufnahmen ist die Split screen Funktion aber auf jeden Fall ein Vorteil.

Der neue Quiet Modus ist wirklich leiser und sicher in der Theater oder Hochzeitsfotografie sehr willkommen.
Bildqualität erscheint mir nur geringfügig besser zu sein gegenüber der D800, selbst bei großformatigen prints wird sich dieser Unterschied aber kaum bemerkbar machen. Wenn man die Bilder der D800 etwas mehr nachschärft ist der Unterschied zumindest im print eigentlich nicht sichtbar. Dynamikumfang scheint auch ähnlich zu sein, manche Tester wie "diglloyd" meinen, das die D810 vor allem in den Schattenpartien mehr Reserve hat, bei normal belichteten Bildern fällt das nicht so auf, aber jede Verbesserung ist willkommen. Der Bildschirm ist nicht nur schärfer, farblich ist er auch besser, zeigt das Bild also ohne Farbstich. Die Veränderung der Bedientasten ist ärgerlich, so ist der Bkt Knopf nun neben dem Blitzknopf auf der Seite gelandet, denn links ist nun die Auswahl der Messmethode statt Bkt zu finden. Bringt meiner Meinung nach nichts. Zweiter Info Knopf war wohl notwendig, um die neuen Funktionen wie split screen anwählen zu können.

Die Kamera ist nach wie vor ohne User settings ausgestattet (wie bei der D7200 oder D750). Wenn man vom "Stativmodus" in den "Action" modus wechseln will, hat das einige Tastenkombinationen zur Folge, was nervt und völlig unnötig ist. Eine Nikon Profikamera muss scheinbar weniger Bedienungsfreundlich sein als eine Consumer Kamera, denn auch bei der D3/D4 Serie fehlen User settings.

Ein weiteres ärgerliches Manko wurde auch nicht behoben, noch immer blockiert ein Einstellrad am 24 mm Shift/Tilt Objektiv die komplette Drehung, obwohl es sich jetzt fast ausgeht. Beim nächsten update der 800 er Serie passt es dann wohl? Nikon bietet übrigens keinen kürzeren Einstellknopf an, das würde dieses Problem nämlich auch einfach lösen.



Auch GPS wurde nicht implementiert, die externen Empfänger funktionieren ja mittlerweile recht gut, vor allem der neue sehr kleine von di-GPS. Aber bei externen Teilen ist immer die Gefahr der Beschädigung gegeben.

Wifi gibt es nach wie vor auch nur über teure externe Empfänger, das sehr gute App "Dslr-dashboard" funktioniert derzeit auch nicht mit der D810, sehr wohl aber an der D750!

Fazit: Gutes update einer schon sehr guten Kamera, aber nach wie vor ärgerliche Fehler (fehlende Funktionen), sodass ein Umstieg nicht so sinnvoll erscheint.