Sonntag, 22. März 2020

Gps mit Nikon Snapbridge an der D850

Ich verwende schon seit vielen Jahren GPS-Empfänger an Nikon Kameras. Zuerst waren es kabelgebundene Geräte an der D800, aber mittlerweile habe ich einen kleinen Empfänger von Di-GPS, der direkt an die 10-pin Buchse der Nikon D850 eingesteckt wird. Dieser funktioniert auch sehr gut, ist recht genau und verbraucht wenig Strom.
Wo das nicht so gut funktioniert, ist bei der D7200, die ich ja gerne auf Reisen einsetze. Natürlich funktionieren die kabelgebundenen Geräte, aber in Verbindung mit einer Arca Swiss L-Schiene oder beim Blitzen sind diese Geräte im Weg. Zwar gibt es auch einen GPS-Empfänger, wieder von Di-GPS, der etwas größer und länglicher ist als die 10-pin Version. Dummerweise ist dieser für die Coolpix A gedacht, dort passt er ja auch gut. Der Stecker an der D7200 ist ja gleich, aber um 180 Grad gedreht, sodass der Empfänger unter der Kamera herausragt. So kann man ihn nicht in eine Fototasche einpacken, der Sender würde zumindest abgehen, wenn nicht sogar abbrechen.

Eine andere Lösung wäre über das Smartphone die Wege aufzuzeichnen und dann über die Zeit die GPS-Daten anzugleichen. Da es bei Smartphones sehr große Unterschiede in der Qualität des eingebauten GPS-Empfängers gibt, ist auch die Genauigkeit sehr unterschiedlich.


Bei so einem einprägsamen Motiv weiß ich auch ohne GPS, wo das war: Phare d´Eckmühl, Bretagne
Aber Stadt (Penmarche) und Département (Finistère) hätte ich nicht sofort gewusst
Bei neuen Nikon Kameras mit Bluetooth gibt es auch die Möglichkeit, die Kamera mit dem Smartphone über die Nikon-App "Snapbridge" zu koppeln. Diese App hatte lange völlig zu Recht einen schlechten Ruf. Mittlerweile funktioniert sie aber ganz gut und auch der Stromverbrauch hält sich sowohl am Smartphone als auch auf der Kamera in Grenzen. Ich besitze ein Sony Xperia Ultra (1.Version), das eigentlich bei Trackaufzeichnungen gut funktioniert. Ein Test mit der Nikon D850 hat aber für mich zuerst keine guten Ergebnisse gebracht. Obwohl beide Geräte auf hohe Genauigkeit eingestellt waren, wurde die GPS-Position viel zu selten aktualisiert, sodass viele Aufnahmestandorte zusammengelegt wurden.
Erst eine App am Smartphone hat hier Abhilfe geschaffen und zwar "GPSconnect". Sie hat nur zwei große Schaltflächen, "lock GPS" und "unlock GPS". Wenn "lock GPS" aktiviert ist, zwingt die App das Smartphone, die Position permanent neu zu bestimmen. Bei den meisten Smartphones wird aus Stromspargründen alles heruntergefahren, wenn es nicht gebraucht wird. Wenn dann von Snapbridge die Anforderung kommt, dass eine Position benötigt wird, sendet mein Telefon (aber wahrscheinlich auch viele andere) einfach die vorige Position. Erst nach mehreren Minuten und vielen Fotos geht dann das Sony auf die aktuelle Position.
Jetzt muss ich noch testen, ob das Telefon und die Kamera überhaupt einen Fototag durchhalten. Denn wenn man für das Smartphone auch noch eine Powerbank mitschleppen müsste, wird das wieder umständlicher als nötig.

Wie gesagt, mit der App GPS-connect sind die Positionsdaten sehr genau. Wenn man einen Ortswechsel macht, kann es zwar sein, dass das erste Foto noch die alte Position hat. Das passiert aber auch bei den Di-GPS-Empfängern. Spätestens nach 30-60 sec ist aber die aktuelle Position im Bild.

Abschließend noch kurz zu der Frage, warum man sich den Aufwand überhaupt antun soll. Ich arbeite mit Bildagenturen zusammen, die zwar GPS-Daten nicht zwingend vorschreiben, aber es durchaus begrüßen, wenn man sie hat. Weit wichtiger ist für mich die Geotagging Funktion in Lightroom. Wenn das Bild GPS-Daten hat, werden Stadt, Bundesland, Land und ISO-Ländercode vorgeschlagen, mit Rechtsklick kann man diese direkt übernehmen. 
Gerade im Ausland ist es gar nicht so einfach, all diese Daten schnell herauszufinden inklusive der richtigen Schreibweise.
Bei einem Spaziergang durch eine fremde Stadt ist es nachher oft schwierig zu wissen, was man da alles fotografiert hat. In Lightroom klickt man dann bei einem Vorschaubild (Miniatur) auf das GPS-Symbol (schaut wie ein Schild mit kurzem Stil aus) und es geht automatisch in die Kartenansicht, wo auf Basis von Google Maps einem die Positionen der Bilder angezeigt werden. Da in Google Maps die meisten Sehenswürdigkeiten vermerkt sind, hat man so auch gleich den richtigen Name der Kathedrale oder der Burg. Vor Ort ist es natürlich auch sehr klug, wenn man bei einer Sehenswürdigkeit vorhandene Infotafeln abfotografiert.
Jede Technik hat aber auch ihre Nachteile, so wird in afrikanischen Nationalparks darauf hingewiesen, dass Wilderer Fotos mit GPS-Daten (meist Smartphone Bilder geteilt auf Social Media), dazu verwenden könnten, um die Position von Nashörnern und Elefanten zu bestimmen. Daher verwende ich dort kein GPS.


Krüger NP, Das Brett hinter dem Geländewagen dient zum Verwischen der Tierspuren.