Donnerstag, 6. Oktober 2011

Test Nikon AF-s VR 16-35mm f4 und 50 mm AF-S f 1,4

 

Nikon AF-s VR 16-35mm f4

Getestet gegen mein 17-35mm f 2,8 und mein 14-24 mm f2,8.
Ich mache prinzipiell Praxis Tests von neu gekauften Objektiven, da ich das sowohl früher bei Canon wie auch bei Nikon schon erlebt habe, das ein teures Profiobjektiv frisch aus der Schachtel nicht in Ordnung war.
"Pixelpeeping" ist mir aber eigentlich zuwider, so dass ich die Tests kurz halte und nur für mich mache, was auch sinnvoll ist, da man ja immer mit Qualitätsvariationen rechnen muss. Wenn mehrere Fotografen ein Objektiv für gut befinden, ist dies aber schon ein Hinweis auf dessen Qualität (Thom Hogan, Digilloyd, Einträge im Forum von Fred Miranda, ....)
Kurz gesagt: Das 14-24 ist in einer eigenen Liga, selbst bei Blende 4 noch scharf bis in die Ecken und das auf meiner D3x. Das 16-35 ist gut, vor allem bei 24 und 35 mm sehr gut, auch schon bei offener Blende, bei 16 mm muss man aber schon auf f 11 abblenden um eine gute Randschärfe zu bekommen. Das 17-35 f 2,8 ist im Zentrum gleich gut, fällt aber bei gleicher Blende in den Rändern schneller ab und ist bei offener Blende kaum zu gebrauchen, außer für Porträts, wo die Randunschärfen kaum eine Rolle spielen. Aber andererseits ist ein 17-35 nicht wirklich ein geeignetes Porträtobjektiv. In der Praxis bei Landschaftsaufnahmen fällt der Unterschied oft nicht so sehr auf, da ich sowieso mit dem Stativ und meist Blende 11 arbeite. Als Allroundobjektiv ist aber das 16-35 besser geeignet und wird mein 17-35 in Zukunft ersetzen.
Ein Vorteil des 16-35 ist auch, das es weit weniger Probleme bei Gegenlicht macht. Und es ist eines der wenigen Zoom Objektive das beim Zoomen seine Länge nicht verändert. Das kann wichtig sein beim Einsatz in Unterwassergehäusen.

Das 16-35 ist schlank und überraschend lang, ca. 60 g leichter als das 17-35 und macht einen stabil verarbeiteten Eindruck. Filtergewinde 77 - Filter mit 86 Durchmesser auf 77 reduziert lassen sich auch bei 16 mm ohne Vignettierung verwenden. Auf dem 14-24 ist die Verwendung von Filtern nur mit sehr klobigen Adaptern möglich! Sonnenblende gleich wie bei 17-35  Typ HB-23. Naheinstellgrenze gleich mit 0,28 m
Fazit: Eine gute Alternative zu dem schon in die Jahre gekommenen 17-35 AF-s mit Schärfevorteil in den Rändern. VR ist eine nette Draufgabe, die ich aber lieber bei meinem 24-70 2,8 gesehen hätte.
158844

 

Nikon 50 mm AF-S f 1,4

Habe das neue Nikon 50 mm AF-S mit Lichtstärke 1,4 die letzten zwei Tage getestet  und gegen das manuelle 50 mm 1,4 Ai-s verglichen. Ich war doch ein wenig enttäuscht, da das Objektiv bei offener Blende die gleichen Schwächen zeigt. Bei Blende 1,4 eine Unschärfe wie durch einen Weichzeichner und Vignettierung und auch starke Unschärfen in den Rändern. Mit Abblenden wird das Objektiv besser, vor allem der "Weichzeichnereffekt" verschwindet recht rasch, so ab Blende 2,8. Durch alle Blendenstufen hindurch zeigt es jedoch ein fast identes Verhalten wie das manuelle Nikkor. Beim pixelpeeping hatte ich sogar hin und wieder den Eindruck, das das manuelle Nikkor einen Hauch schärfer ist. Da ich keinen Autofokus für dieses Objektiv brauche, geht das AF-S wieder zurück an den online Shop.
Das ist auch der Grund warum ich meist über online Shops kaufe: 1-2 Wochen Rückgaberecht ohne Angabe von Gründen und ein sehr guter Preis. Bei Fotohändlern habe ich die Rückgabemöglichkeit meist nicht oder nur im Falle von einem offensichtlichen Fehler/Defekt.
Also keine klare Kaufempfehlung - nicht schlecht, aber für 350.-€ nicht gut genug.