Montag, 13. September 2010

Neue Objektive von Nikon: 28-300 VR Superzoom für Vollformat


Vorab ein paar Anmerkungen:
Zur Verfügung gestellt von NPS Nikon Wien habe ich diese neue Objektiv für eine Woche testen können.
Getestet wurde das Objektiv auf meiner D3x vom Stativ (Gitzo Carbon mit Markins Kugelkopf) mit Spiegelvorauslösung und Kabelauslöser.
An pixel peeping bin ich nicht sonderlich interessiert, ich mache immer eine Testserie mit einem neuen Objektiv von meiner Terrasse aus in Richtung Kirche und benutze die Ziegelwand meines Nachbarn als Fokuspunkt. Hier sehe ich sehr schnell, ob ein Objektiv gröbere Probleme hat. Wenn es OK ist nehme ich es einfach auf ein paar Fotoshootings in meiner Umgebung mit, also ein Praxistest.


Peilstein, Nikon D3X, Gitzo Stativ, 28-300 VR


Kurz gesagt ist es erstaunlich, das Nikon in so ein relativ kompaktes Objektiv diesen weiten Zoombereich hineinpacken konnte, ohne gröbere Kompromisse bei der Bildqualität. 
Im Weitwinkelbereich muß man schon auf Bl 8 abblenden um die Ränder scharf zu bekommen. Zentral ist es aber immer gut. Beim Kontrast ist es ein wenig flauer, als das 24-70/2,8. Nur bei 50 mm ist die Schärfe an den Rändern nicht so gut, auch wenn abgeblendet wird. Ein typisches Verhalten von Superzooms, das nicht alle Brennweiteneinstellungen gleich gut sind. Von 70 mm aufwärts ist es nicht ganz vergleichbar mit meinem 70-300 VR, das auch an der D3x noch brauchbare Ergebnisse liefert (aber beim Vergleichstest kamen Schwächen beim 70-300 heraus, die ich nicht ganz erklären kann- muß das Objektiv wohl beim Nikon Service testen lassen). Bei nur geringem Mehrgewicht (800 g gegen 745 g) also ein sehr universelles Objektiv für das Vollformat. An einer D700 macht sich das Objektiv sehr gut und ist für Reisen eine gute Wahl.
An der D300 wirkt das 28-300 VR jedoch etwas klobig, wiewohl die Kombination mit der 10-24 mm DX Optik eine reizvolle Kombination abgibt, die 16-450 mm effektiv abdeckt. Sinn macht eine FX (Vollformat) Optik an einer Kamera mit DX Sensor sehr wohl, da die Schwächen am Rand bei offener Blende, die in FX auftreten, praktisch wegfallen.
Die Verarbeitung des Objektivs ist gut, nur das Klappern der Plastiksonnenblende nervt. Der Zoomring ist etwas schwergängig, was aber Zoomcreep gut verhindert. Autofokus ist recht schnell, aber natürlich nicht so gut wie beim 70-200/2,8.
Bei 200 mm ist es schon bei der minimalen Bl 5,6, da ist das 70-300 etwas lichtstärker.
Bei 300 mm und offener Blende starke Randabdunklung.
Naheinstellung über den gesamten Zoombereich bei 0,5 m, das wird im Telebereich aber durch drastische Brennweitenverkürzung erreicht, sodaß der Abbildungsmaßstab nur ein wenig besser ist als beim 70-300 VR.

Fazit: eine gute und universelle Optik, die sich immer dort anbietet, wo man mit wenig Fotogepäck unterwegs sein will. Denkbar ist zb. auch für Städtereisen diese Optik mit einem Pc-e 24 mm zu kombinieren.