Sonntag, 3. Oktober 2010

Nikon Coolpix P7000

Dank der regelmäßigen guten Honorarabrechnungen bei "Imagebroker" kann ich hin und wieder (eigentlich zu oft) "Unbescheiden" sein und mir ein neues Spielzeug zulegen. Oder anders gesagt ein altes Spielzeug durch ein neues ersetzen. Bis jetzt habe ich die Lumix LX-3 als Kompaktkamera verwendet und war mit ihr recht zufrieden. Natürlich ist eine solche Kamera nicht gedacht eine digitale SLR zu ersetzen, da nur bei sehr sorgfältiger Verwendung (RAW file, 80 ISo, gute Lichtverhältnisse) diese Bilder für Bildagenturen annehmbar sind. Für Schnappschüsse während einer Mountainbiketour, die man schon 20 mal gemacht hat ist so eine Kamera mehr als ausreichend. Und auch für die Verwendung in regionalen Tourismusprospekten ist die Qualität OK, da meistens nicht mehr als A5 Druckgröße benötigt wird. Die Bedienung der LX-3 ist ja nicht schlecht, aber einiges hat mich doch immer ein wenig irritiert, so die silbernen Richtungstasten, deren Beschriftung  (Gravierung) kaum lesbar ist, oder die unselige Objektivkappe, die man herunternehmen muß, bevor man die Kamera einschaltet (oder eben die Kamera in einer Hülle aufbewahren ohne das Objektiv zu schützen). Da haben sich übrigens kleine Neoprentaschen bewährt. Der doch geringe Zoombereich ist ein weiteres Manko (24-60 mm auf Kb), allerdings ist die Optik sehr lichtstark mit f2,0 bis 2.8, auch der Sensor ist ein wenig größer mit 1/1.63". 



Im Vergleich mit der neuen Nikon P7000 fällt auf, das die Lumix etwas schneller die Daten speichert und wieder für die nächste Aufnahme bereit ist. Natürlich sind für Weitwinkelfans die 24 mm und die verschiedenen Bildformate wie 4:3 und 16:9 ein Pluspunkt der Lumix, wiewohl mir das 4.3 Format angenehm ist und ich bei Bedarf von mehr Weitwinkel mehrere Aufnahmen (Hochformat, im Manuellen Modus) zu einem Bild zusammensetze, mit dem angenehmen Nebeneffekt der höheren Auflösung.
Während ich bei der Lumix noch immer bei manchen Menüeinträgen zum Suchen anfange, war die Bedienung der Coolpix für mich vom Anfang an ohne Probleme, was einerseits an den vielen Funktionstasten liegt, aber wohl auch an Ähnlichkeiten zu den DSlr Gehäusen von Nikon, die ich ja verwende. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist das Nikon Raw Format, erstaunlicherweise NRW nicht NEF, aber es funktioniert sowohl in Nikon View 2 (gratis), aber auch in Capture NX 2 sehr gut (bis auf das NX 2 prinzipiell die instabilste Software ist, die ich kenne). Die Qualität der Raw files ist ähnlich , aber die P7000 hat im Iso Bereich einen Vorteil, sodaß 100 Iso bei der P 7000 gleich gut wie 80 Iso bei der Lumix sind. Die höheren Iso waren schon bei der Lumix überraschend gut, zumindest bis Iso 400, was bei der P7000 noch ein wenig besser ist, das Rauschverhalten ist generell für eine Kompaktkamera gut, ohne das zuviel Details durch die Rauschunterdrückung verschwinden. Der Bildschirm der P7000 löst sehr hoch auf und die Live View Bilder lassen sich auch von der Seite sehr gut erkennen, was das Fehlen eines dreh- und schwenkbaren Displays verschmerzen läßt. Dafür ist die Kamera etwas kompakter und leichter als die Canon G11 und hat einen besseren Zoombereich, der ja bis 200 mm geht. Der kleine optische Sucher der P7000 ist bei starker Sonne, oder wenn man stromsparend unterwegs sein will eine nützliche Sache. Der Blitzschuh ist voll funktionsfähig , unterstützt i-TTL und kann mit jedem Nikon SB Speedlight kombiniert werden, wiewohl nur das SB-400 von der Größe her Sinn macht. Positiv ist auch, das die P700 im Unterschied zur Lumix mit einem Infrarot Auslöser wie dem ML-L3 sofort und mit 2 oder 10 sec. Verzögerung ausgelöst werden kann. Ideal wenn man bei Gruppenbildern auch mit drauf sein will. Natürlich ist die Coolpix etwas größer und schwerer (350 gr mit Batterie und Speicherkarte zu 270 gr bei der Lumix), läßt sich aber gut in einer kleinen Tasche am Gürtel tragen, oder auch bei einem Raddress in einer der drei Rückentaschen verstauen.

Selbstporträt mit Stativ und Infrarotauslöser mit 2 sec. Verzögerung

Noch ein Tip: Es lohnt sich nicht nur den kleinen Infrarot Auslöser mitzunehmen, sondern auch ein kleines Stück Diffusorfolie, das man vor den eingebauten Blitz bei Makroaufnahmen halten kann. Denn intelligenterweise läßt sich der eingebaute Blitz auch manuell regeln, bis auf 1/64 Leistung.
Erwähnenswert ist auch noch ein digitaler Graufilter, der längere Belichtungszeiten möglich macht, zb. sinnvoll für den Schleiereffekt bei fließenden Wasser, denn auf Grund der Beugungsunschärfe, die bei kleinen Sensoren schon sehr früh einsetzt ist bei der P7000 die kleinste einstellbare Blende f8.
Für solche Langzeitbelichtungen ist es nötig den gut funktionierenden Bildstabilisator auszuschalten, auf 100 Iso zu gehen (Auto Iso ausschalten) und den Infrarot Fernauslöser zu verwenden. Dafür hat sich mein kleines Carbonstativ von Benro (siehe früheren Post) sehr bewährt, das die P7000 natürlich leicht trägt und eine ideale Kombination darstellt.

Der Umstieg von der Lumix zur Coolpix erfolgt hauptsächlich deshalb, weil sich die P7000 besser in meine Nikon Ausrüstung integriert, von der Bedienung ich sie angenehmer empfinde und die Nachbearbeitung in NX2, inkl. der genialen Upoint Technologie, bewerkstelligen kann. Die Lumix LX-3 ist aber noch immer eine sehr gute Kompaktkamera, die durch ihre hervorragende, lichtstarke Optik eine Sonderstellung einnimmt.

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