Samstag, 19. September 2015

Von 3:2 Seitenverhältnis auf 4:3 beschneiden

Oder warum es Sinn macht vom nativen 3:2 Format bei digitalen SLR auf 4:3 Format zu beschneiden.
In der anaolgen Foto-Zeit habe ich mit Mamiya 645 und Mamiya 7 gearbeitet, also mit Kameras die mehr quadratische Formate hatten als das Kleinbild Format. Gerade bei Hochformat Aufnahmen finde ich das 3:2 Format meist zu hoch, aber auch bei Querformat bevorzuge ich eigentlich entweder 4:3 oder als Kontrapunkt gleich ein Panoramaformat.
Die Sony Rx-100 Serie macht im RAW nun etwas sehr cleveres: Wenn man 4:3 als Seitenverhältnis einstellt, wird dies am Bildschirm oder im Sucher auch so angezeigt, auch das RAW file ist in Lightroom richtig beschnitten, aber wenn man das Freistellungswerkzeug aktiviert, sieht man wieder das gesamte Bild im 3:2 Format. Man kann also nachträglich den Beschnitt ändern, so man das Bild an den Rändern nicht perfekt ausgerichtet hat. Um Speicherplatz zu sparen stelle ich heute keinen solchen Beschnitt mehr ein, es geht rein um Vorlieben bei der Bildgestaltung. So gesehen verwende ich auch das 5:4 RAW Format bei meiner Nikon D800 kaum, hier ist der Beschnitt nämlich permanent. Die D800 wird trotz des kleineren RAW files nicht schneller, erzielt also keine höhere Bildfolge, das geht nur bei einem 1,5 x Cropfaktor, was durchaus bei Tieraufnahmen sinnvoll sein kann.
Das Seitenverhältnis ist wie gesagt Geschmackssache, manche bevorzugen 3:2 oder sogar 16:9. Ich habe bei der Projektion von Multimediashows eine Canon Xeed SX60 Projektor im Einsatz, der hat nativ ein 4:3 Format mit 1400 px lange Seite. Würde ich nun 4:3 Bilder auf einem Full HD Projektor anzeigen, der Auflösungsgewinn wäre gerade einmal 40 px auf der langen Seite, macht für mich also überhaupt keinen Sinn, umgekehrt für Freunde des 3:2 Formats ist ein HD Projektor die bessere Wahl, da diese ja nativ ein Seitenverhältnis von 16:9 haben.
Über die Sony Rx-100 bin ich jetzt dazu übergegangen, das auch bei meinen Nikon D800 umzusetzen. Leider gibt es keine Matscheiben, die 4:3 Linien haben, deswegen war ich dann so mutig, habe die Mattscheibe ausgebaut und mit einem dünnen schwarzen Edding Stift mit den 4:3 Seitenlinien versehen. Das Ausbauen der Mattscheibe ist möglich, aber eine ziemliche Fummelei. Für den Live View ist es einfacher, natürlich könnte man auf dem Bildschirm auch wieder einfach schwarze Linien anzeichen, die verwischen sich aber schnell. Besser ist es aber eine Displayschutzfolie herzunehmen und auf ihr mit einem scharfen Messer zwei feine Linien einzuritzen. Dann kann man das auch wieder leicht entfernen, wenn einem das nicht passt. Wer so wie ich oft Gebäudeaufnahmen entzerrt, hat mit dem Arbeiten im 4:3 Format (aber Aufnehmen im 3:2 Format) noch einen weiteren Vorteil:
Originale Aufnahme:
20150724_CHR1809
Entzerrte Aufnahme:
20150724_CHR1809
Nach dem Freistellen ergibt sich ungefähr ein 4:3 Format

Und noch ein Vorteil: Die Ränder sind immer der schwächste Bereich, dort wo die Fehler eines Objektives am meisten sichtbar werden. Diese zu beschneiden ist also auch ein Vorteil.

Downgrading Nikon D800 zu D750

Wie man schon in meinem Artikel zur Sony a6000 lesen kann: http://blitzchris.blogspot.co.at/2014/12/sony-alpha-6000-wie-klein-kann-eine.html
Ich mache mir immer (zu) viel Gedanken über meine Ausrüstung, allerdings als Berufsfotograf ist es bis zu einem gewissen Punkt auch unvermeidlich up to date zu bleiben.
So verfolge ich derzeit natürlich auch die Diskussionen und Testberichte rund um die Sony a7 RII, denn jeder Fotograf (außer die wirklich masochistisch veranlagten) wird nicht böse sein, wenn die Ausrüstung immer leistungsfähiger, flexibler und auch noch leichter wird!
Maus-Schleppkamera
Beim Sony System liegt aber die Tücke im Detail, denn ein Akku hält einmal gerade 300 Aufnahmen durch, bei Nikon je nach Verwendung des Bildschirms bis zu 1200 Aufnahmen. Die Sony a7RII ist eigentlich schon zu klein, vor allem mit größeren Objektiven, da ist der Batteriegriff schon fast Pflicht. Die Objektive sind bis auf wenige Ausnahmen (35 mm f2,8) gleich schwer wie bei Nikon/Canon. Das Gewichtsargument kann man also meist beiseiteschieben. Wenn man bei Geizhals.at nach Fixbrennweite, unter 500 g., Vollformat und AF Motor sucht, gibt es 7 Objektive für die Sony. Man kann dann eine Brennweite von 25 mm bis 85 mm abdecken. Bei Nikon mit den gleichen Kriterien geht es immerhin vom 16 mm Fisheye über das 20 mm bis zu 90 mm (1:1 Makro von Tamron) und die Auswahl dazwischen ist auch größer. Fixbrennweiten deswegen, da bei +/- 40 MP Kameras Zoomobjektive eigentlich nicht mehr viel Sinn machen, außer man arbeitet im hohen Iso Bereich und rechnet die Bilder stark herunter. Aber da ist es wohl besser gleich die Sony a7s II mit “nur12 MP” zu verwenden.
Ein etwas anderer Testbericht (auf Englisch) der Sony a7R II  ist übrigens sehr lesenswert: http://petapixel.com/2015/08/24/42-megapixels-of-garbage-an-unconventional-review-of-the-sony-a7r-ii/
Grundsätzlich ist jeder Ausrüstungswechsel sehr aufwendig, da man ja die alte Ausrüstung verkaufen muss, die neuen Geräte (Kamera, Objektive, Zubehör) kaufen sich auch nicht von selbst und auch die Bedienung ist neu zu lernen. Man sollte sich also einen Markenwechsel reiflich überlegen. Wegen ein paar Gramm Gewichtsersparnis hat das keinen Sinn. Wie schon in meinem Sony a6000 Artikel erwähnt, Gewicht lässt sich beim Fotorucksack und der Outdoor Kleidung viel besser und auch billiger einsparen. Ich gehe auf Schitouren in mittleren Höhenlagen z.B. nur mehr mit einer sehr leichten Gore Tex Jacke und einer ultraleichten Daunenjacke statt dickem Pullover und schwerer Winterjacke, nehme keine dicke Geldbörse mit, habe nun endlich ein Smartphone das ordentlichen GPS Empfang hat (Sony Xperia Ultra), kann also auf mein Garmin 60 Gps Gerät verzichten. Wenn man nachdenkt, ergeben sich viele Möglichkeiten Gewicht zu sparen, ohne dass man gleich wie ein “Badeschlapfen” Tourist unterwegs ist. Wenn leicht, dann gleich eine kleine Kamera wie die Sony Rx-100 Serie, da spart man wirklich Gewicht und die macht auch verdammt gute Fotos.
20150716_CHR0542 Auch diese “Mückenattacke” hat die Sony Rx-100 gut überstanden, Ordesa Tal, Spanien

Aber warum immer nur “upgrading”? Downgrading hat ja vielleicht auch Sinn. Ein Beispiel aus einem anderen männlich-emotionalen Bereich: Autos. Je älter die Fahrer werden, desto größer (und teurer) werden die Autos. Bei uns ist auch ein PKW Neukauf nötig gewesen, vieles angesehen, auch Geländewagen wie den Dacia Duster oder geräumige Autos wie den Renault Kangoo. Wäre ja praktisch, wenn man im Winter keine Schneeketten braucht, die Fahrräder im Auto transportieren kann, … Gekauft haben wir einen Hyundai i20 (Nachfolger unseres “Getz”), einfach deshalb weil der noch so in die Garage passt, dass ich auch noch in die Werkstatt durchkomme. Größere Autos hätten einen teuren Umbau der Garage verursacht und auch 4000-8000.-€ mehr gekostet. Das mit den Schneeketten ist sowieso eine Ausrede, die brauche ich meist einmal im Jahr und dann ist es gut, dass ich sie verwende, denn runter würde der Allrad ohne Schneeketten genauso in den Graben rutschen wie ein “normaler” PKW. Und das mit den Fahrrädern habe ich als Bastler auch lösen können. Einfach die Rückbank im i20 abmontiert (15 min.) und eine Holzplatte montiert und schon passen zwei Fahrräder (mit abgenommenen Vorderreifen) hinein. Arbeitsaufwand gleich wie mit Fahrradträger außen, denn den muss ich ja erst mal montieren.

Nur um klarzustellen, wenn ich zu viel Geld hätte, würde ich wohl auch irgendeinen schönen Oldtimer Sportwagen fahren, aber so muss halt die Vernunft zuerst kommen.
Downgrading bei der Kameraausrüstung ist einmal Beschränkung auf wesentliche Brennweiten, früher waren 28, 50 und 135 mm ausreichend, heute will man oft alles vom Fisheye bis zum Supertele abdecken. Ich als Berufsfotograf mit sehr wechselnden Aufträgen und Projekten habe da noch eine gute Erklärung (Ausrede) für mein umfangreiches Objektiv Arsenal, für den Hobby-Fotografen sollte aber 24-200 mm voll ausreichen. Mit Zooms lässt sich das zwar leicht erreichen, aber bei hochauflösenden Sensoren sind Fixoptiken die meist bessere Wahl. Daher erster downgrading Schritt: Nicht über 24 MP gehen und kein schweres Profigehäuse, zweiter Schritt, wenige, aber gute Objektive verwenden.
20150918_7500990pan7 Peilsteinhaus, Nikon D750 mit Af-S Nikkor 35 mm f1,8@5,6 Iso 400, 7 Teilbilder in PS zusammengesetzt

Profigehäuse wie bei Nikon die D3-Serie habe ich früher sehr gerne verwendet, als ich noch Sportfotografie gemacht habe war das auch sinnvoll. Aber neben dem Gewicht haben Nikon Profigehäuse von der D4 bis zur D800 und D810 noch einen weiteren Nachteil: sie sind umständlicher zu bedienen. Das Umstellen von “stativ” auf “action” Fotografie ist da bei Nikon nur mit mehreren Tastendrücken zu bewerkstelligen, beim D750 Gehäuse geht das schneller über die “User” settings. Die Profi Gehäuse sind natürlich auch teurer. Das Mehr an Megapixel ist auch so eine überschätzte Sache. Da es sich bei den MP um eine exponentielle Funktion handelt, ist der Qualitätsgewinn geringer als man denkt, für die theoretische doppelte Auflösung braucht man die 4x MP Zahl! Also z.B. von 12 MP auf 48 MP und das nur bei idealen Bedingungen wie hervorragende Optik, beste Technik (Stativ, Spiegelvorauslösung, niedrige Iso,…). Bei mir stellt sich zum Beispiel ein anderes Problem. Der GPS Empfänger geht bei der D800/810 vorne in die 10 pin Buchse, was die Verwendung meiner Shift Objektive fast unmöglich macht. Bei der D750 ist der GPS  Empfänger seitlich und damit durch eine L-Schien abgedeckt (geschützt) und auch nicht im Weg. Die D750 hat eingebautes Wifi, bei den Profigehäusen braucht man einen extra Empfänger, also einen sperrigen Teil mehr!
Das Klappdisplay (hochauflösend wie bei der D810) ist ein weiterer Bonus bei der D750, die Arbeit mit einer Sucherlupe ist dadurch weit einfacher, die nötige Stativhöhe geringer = mehr Stabilität oder leichteres Stativ möglich. Ein Klappdisplay ist weiters auch bei ganz tiefen oder hohen Aufnahmepositionen ein Vorteil. Der AF ist besser, bei hohen Iso mehr als eine Blende Vorteil zur D800 bezüglich Bildrauschen. Zwei SD Kartenschächte, also kein Mischmasch mit SD-CF Karten mehr. Kleinere RAW Dateien brauchen auch weniger Speicherplatz und sind schneller auf dem Computer zu bearbeiten, bei einer 40MP + Kamera kann es leicht sein, dass man einen neuen Computer gleich dazukaufen muss. Ich finde eigentlich nichts, was den Kauf einer D810 sinnvoll macht und ehrlich gesagt, das überrascht mich. 
Sogar der optische Sucher ist gleichwertig, zwar kein rundes Okular, daher auch kein Schraubanschluss für Zubehör wie Winkelsucher möglich, aber das braucht man ja wegen dem Klappdisplay sowieso nicht.
Zwei kleine Mankos sind mir dann doch noch aufgefallen: Kein Live View mit Split Screen möglich (wäre ideal bei Shift/Tilt Aufnahmen) und kein Verschluss für das Okular gegen Streulicht, was sich aber mit einem Stück Stoff (z.B. schwarzes Microfasertuch) auch vermeiden lässt. Und noch eines: “Einidrahn” wie es auf gut Wienerisch heißt kann man mit einer D4 oder einer D810 natürlich besser (einidrahn= angeben).


Displaylupe von Hoodman einfach und doch haltbar genug angebracht:
20150919_CHR5996
Zwischen der (provisorischen) L-Schiene und dem Gehäuse ist der GPS Empfänger zu sehen, der übrigens auch an der Coolpix A passt und auch eine Klinkenbuchse hat für einen Kabelauslöser. Der ist aber nicht nötig, denn der einfach IR Auslöser ML-L3 funktioniert mit der D750! Dass hier die anderen Schnittstellen durch den GPS Empfänger nicht mehr zugänglich sind, ist für mich kaum von Bedeutung, auch Dank des eingebauten Wifi. Die Displaylupe ist von Hoodman und zwar das 3” Modell, das auch passt, obwohl der Bildschirm 3,2” ist. Sie ist optisch gut und durch Drehen des Okulars kann man auch die Schärfe einstellen (Dioptrien Ausgleich). Mittlerweile verwende ich jedoch eine Displaylupe von "Kinotehnik", da diese durch eine Metallrahmen/Magnet Kombination schnell ab und angenommen werden kann. 
In meinem Fall wird es kein upgrade auf D810 geben sondern ein downgrade auf D750, eine Menge Geld gespart, fast halber Preis zu D810 (1750 zu 3200.-€) ich werde gleich zwei Gehäuse anschaffen, denn auf Reisen machen meine Frau und ich “Halbe Halbe”. Ein D800 Gehäuse bleibt noch in Verwendung, denn zwei (oder sogar drei) Gehäuse machen wegen des selteneren Objektivwechsel durchaus Sinn für mich, aber nur bei Aufträgen “vor Ort”, nicht auf Bergtouren.
Was wäre übrigens meine Traumkamera (inkl. Träger)?  Die Phase One XF mit Schachtsucher! Genauso unpraktisch wie ein Oldtimer Sportwagen, aber….genauso sexy.
20141022_DSC0067
Automuseum Seppenbauer, bei Friesach, Kärnten

Freitag, 18. September 2015

Lightroom Staubflecken schnell entfernen

Zu den für mich unangenehmen Aufgaben bei der Bildbearbeitung zählt die Entfernung von Staubflecken, die vor allem auf einheitlichen Flächen wie einem wolkenlosen Himmel, gut sichtbar sind.
Ich bin nun auf eine Möglichkeit gestoßen, wie dass schnell und vor allem zuverlässig geht, ohne das man mühsam bei 100 % die ganze Fläche abfahren muss.
Dazu im Entwickeln Modus shortcut “Q” und “A” drücken, das öffnet die Bereichsreparatur und mit “A” wird “Bereiche anzeigen” angeklickt: Das Bild erscheint dann so in SW:




Wobei man einmal den Schieber unten in der Werkzeugleiste einstellen muss (eher nach rechts) und zwar so, dass der Himmel noch als schwarze Fläche erscheint, aber die Flecken sichtbar werden. Nun kann man schnell die Staubflecken (die Kreise) entfernen. Bei “Werkzeugüberlagerung” habe ich übrigens “nie” angeklickt, denn in 99% der Fälle macht das Lightroom richtig, ohne dass man die Kreise händisch verschieben muss. Die Kreisgröße lässt sich mit dem Scrollrad der Maus schnell verändern und "weiche Kante" habe ich so beim Wert 40 eingestellt.

Hier der screenshot “normal”:



Da sieht man nur den Staubfaden und die 3-4 größeren Staubflecken gut genug, andere würde man eben nur bei 100% erkennen, wobei da immer die Gefahr besteht, dass man den Bereich nicht komplett abfährt.

Mittwoch, 25. März 2015

Nikon D800 Auto Iso Reihe

Die Iso kann man bei der D800 in 1/3 Stufen, 1/2 Stufen und ganzen Stufen einstellen. 

Aber die Auto Iso Funktion ignoriert dies komplett, dadurch kann es zu vielen Zwischenwerten kommen, egal was man für Schrittweite bei Iso oder Blende und Zeit eingestellt hat. 
Das ist insofern ärgerlich, da man ja in Lightroom die Raw Bearbeitung für jeden Iso Wert individuell einstellen kann, also vor allem die Rauschunterdrückung bei höheren Iso Werten. Wer diese praktische Funktion aber wirklich nutzen will, muss alle folgenden Iso Werte einstellen:

25
50
100
*110
125
*140
160
*180
200
*220
250
*280
320
*360
400
*450
500
*560
640
*720
800
*900
1000
*1100
1250
*1400
1600
*1800
2000
*2200
2500
*2800
3200
*3600
4000
*4500
5000
*5600
6400

* Werte sind Zwischenwerte der Kamera, alle anderen ergeben sich aus ganzen, 1/3 und 1/2 Stufen.

Nicht vergessen, wenn man sich die Arbeit schon antut, jeden Iso Wert nicht nur als "Standardeinstellung" definieren, sondern auch als Voreinstellung extra abspeichern, dann und nur dann kann man diese Einstellungen auch auf einen anderen Computer transferieren. 

Dienstag, 17. März 2015

Notebook für Fotografen - Apple Mac Book Pro Retina (2012) 15"

Nur mal ganz kurz: Das Asus Zenbook macht noch immer brav seine Arbeit als Haupt und Reisecomputer bei meiner Frau und die verwendet auch die Nikon D 800 mit 36 MP. Aber bei ihr ist das Hobby und nur auf Reisen fotografiert sie. Bei mir ist die Fotografie Brot-Beruf und ich muss oft sehr große Datenmengen bearbeiten, da ist mir das Zenbook dann doch ein wenig zu langsam geworden. Oder besser gesagt ich hatte einen starken PC-Standcomputer und das 2. Zenbook für unterwegs. Das nötige Abgleichen der Daten und wiederkehrende Probleme mit dem Standcomputer haben mich dann bewogen doch auf Apple umzusteigen. Ein günstiges Angebot eines Mac Book Pro Retina 15 Zoll mit 16 GB Ram und 2,7 Ghz Prozessor (gebraucht, aber mit Händlergarantie), machte mir den Umstieg etwas leichter.

Nach zwei Jahren bin ich noch immer sehr zufrieden mit meiner Entscheidung. Das Mac Book ist deutlich schneller als das Zenbook und wird bei mir als Hauptgerät verwendet, ich brauche also kein Standgerät mehr! Für unterwegs ist es noch immer tragbar, 2 kg sind eigentlich extrem wenig für so ein leistungstarkes Notebook (das Asus wiegt nur 1,4 kg). Preislich ist das Mac Book gar nicht so viel teurer als Pc Notebooks wenn man Geräte mit ähnlicher Leistung hernimmt, dafür ist der Wiederverkaufswert bei Apple Produkten doch deutlich höher. Das Preisargument ist also meiner Meinung nach gar keines.



Die Software läuft stabil, Abstürze sind extrem selten, obwohl Apple sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen sollte, das manche Apple Produkte immer mehr in Richtung lifestyle gehen ist ein Warnsignal. Und bei der Einführung von OS Yosemite ist am Anfang auch nicht alles rund gelaufen. Ich bin erst nach einem Monat auf Yosemite umgestiegen und hatte keine Probleme, weder mit Lightroom noch mit Photoshop. Auch das Update auf Sierra verlief problemlos.

Als Datenspeicher verwende ich nun ein 2,5" Laufwerke mit nur einer Platte und 5 TB Speicherplatz auf USB3, was gut funktioniert.
Ich kann also meinen Arbeitsplatz mit sämtlichen Daten mit wenigen Handgriffen einpacken und mitnehmen. Das zwei Backups an verschiedenen Stellen zu Hause bleiben versteht sich von selbst.

Beim Backup ist es mir jetzt zwei mal passiert, das externe 3,5" Festplatten (3 und 4 TB) die mit Paragon NTFS formatiert waren, Schwierigkeiten gemacht haben (Teile der Daten beschädigt). Nach Formatieren auf Mac Os extended Format kam es bei diesen Festplatten zu keinen weiteren Problemen. Ein Backup auf zwei je 2 TB große Festplatten (Usb 3 und 2,5") funktioniert zum Glück problemlos im NTFS Format. Das ist mir wichtig, solange meine Frau noch in der Windows Welt unterwegs ist, damit ich meine Daten im Notfall, also z.B. wenn mein Mac Book pro defekt ist, auch auf ihrem Notebook bearbeiten kann.

Das Firmen mit Zubehör gutes Geld machen ist auch bei Apple so. So habe ich mir hintereinander drei Thunderbolt Adapter gekauft (Lan, VGA und DVI) um je 29.-€, den Lan Adapter musste ich schon bald durch einen USB3 auf Lan Adapter ersetzen, da er mir den 2. Thunderbolt Anschluss blockierte und die Bildschirmadapter gibt es billiger als 3 in 1 Version (Hdmi, VGA, Dvi).

Apple Computer sind absturzsicher!
Der Nachteil bei Thunderbolt ist, das nur wenige Firmen bei ihren Geräten das Signal durchschleifen, so ist auch die WD Festplatte ein "Dead End", mein Nikon 9000 Scanner sowieso. Docking Stations gibt es für Thunderbolt nur wenige und in meinem Fall hat die CalDigit Dockingstation leider meinen HP 27" Bildschirm nicht optimal über HDMI angesteuert (siehe "HDMI Problem" weiter unten). Die Firma war aber sehr kulant und hat das Teil zurückgenommen. Der HP Bildschirm ist was Thunderbolt betrifft natürlich auch ein "Endgerät", eigentlich ist es ja ein Display Port Anschluss, der immerhin das Tonsignal mitnimmt. Aber wenn ich Scannen will, muss ich auf das etwas unschärfere Hdmi Signal wechseln, denn an einem Thunderbolt Anschluss hängt die WD Festplatte und am anderen dann eben der Scanner. Immerhin lässt sich dieser Firewire 400 Scanner problemlos ansteuern. Das Problem ist die Software, für Windows 7-64 bit gab es einen Trick um Nikon Scan zum laufen zu bringen, der funktioniert aber nicht auf Mac OS. Parallels oder VM Ware Fusion, die virtuelle Windows Oberfläche für den Mac unterstützen Firewire Geräte nicht. Bootcamp tut das sehr wohl, nur mit Bootcamp zu arbeiten ist weit umständlicher und da funktioniert eine externe Raid 0 Festplatte über Thunderbolt wieder nicht.

Zum HDMI Problem:

Das Problem mit den Anschlüssen lässt sich lösen. Der Hdmi Anschluß bei dem Mac Book pro hat nämlich einen Fehler, deswegen das Bild bei Monitoren mit einer Auflösung über Full HD unscharf ist. Dieser Fehler ist bekannt, wurde von Apple aber nie behoben! Zum Glück gibt es einen Patch aus dem Internet, der bei mir funktioniert hat. Dadurch brauche ich jetzt den HP Bildschirm nicht mehr an den Thunderbolt Anschluss anzustecken sondern kann ihn mit gleicher Qualität über den HDMI Anschluss ansteuern.
Also auch Apple schlampt bei der Fehlerbehebung und verkauft in der Zwischenzeit goldenen Uhren....
Und das update auf El Capitan hat den HDMI Anschluß zurückgesetzt, also hatte ich wieder ein unscharfes Bild!
Den patch einspielen war "Dank" Apple nun noch komplizierter, aber im zweiten Anlauf erfolgreich.

Force RGB Mode

Da ich nun eine USB3 Festplatte mit 5TB von Seagate verwende, habe ich einen Thunderbolt Anschluss frei, damit hat sich für mich das Problem erledigt. Die thunderbolt Festplatte wird nur mehr für Backups eingesetzt.
Computerarbeit in Alaska, Anno 2004

Dienstag, 16. Dezember 2014

Sony Alpha 6000 - wie klein kann eine gute Ausrüstung sein?

Update 04-2015:

Das ich gerne mit neuer Ausrüstung "Spiele" brauche ich ja wohl nicht hervorzuheben. Es ist ja wirklich oft so das Männer sich über die Ausrüstung (zu) viele Gedanken machen, während Frauen einfach raus gehen und fotografieren.
Bei meiner letzten Reise in die Cinque Terre/Italien  habe ich bei Wanderungen sowohl die Nikon D 800 wie auch die Sony Ausrüstung verwendet. Diesmal waren die Ergebnisse mit der Sony weit durchmischter um nicht klar zu sagen oft schlecht bis unbrauchbar. Das bezog sich vor allem auf Aufnahmen mit dem 55-210 mm Zoom, aber auch beim 10-18 mm Zoom waren die Ergebnisse nicht immer befriedigend, je nachdem ob ich vom Stativ weg gearbeitet habe oder aus der Hand. Wahrscheinlich war ich einfach manchmal zu schlampig beim Fotografieren.


bei diesem Bild sieht man die Unschärfen und Überstrahlungen des 55-200 mm Objektivs recht gut

Was ich mir jetzt ein für alle Mal eingestehen muss. "Viele Köche verderben den Brei und viele Objektive verderben den Überblick". Ab einer gewissen Objektivanzahl wird es mühselig den Überblick über die Stärken und Schwächen jedes einzelenen Objektivs zu behalten, und bei verschiedenen Kameragehäusen kommt da noch eine weitere Variable dazu. Wenn es dann auch noch Kameras von verschiedenen Herstellern sind, wo naturgemäß die Menüs sehr unterschiedlich sind, wird es noch unüberschaubarer. So dreht man die Sony Objektive nach rechts zum Wechseln, die Nikon nach links.

Grundsätzlich hat mich interessiert, was ein spiegelloses System zu leisten vermag, diese Systeme sind in letzter Zeit sehr populär geworden. So überlegt ein befreundeter Fotograf derzeit von seinem Canon System auf Fuji umzusteigen, wenn er auch derzeit beide Kamersysteme noch parallel verwendet und keinen endgültigen Entschluss gefasst hat. Allerdings ist die Gewichtsersparnis bei dem Fuji System geringer als bei dem Sony Alpha System und bei der Vollformat A7 Serie von Sony sehe ich die Gewichtsersparnis noch weniger. Da lässt sich mit dem reduzieren der sonstigen Ausrüstung wie Fotorucksack, Kleidung, Stativ, Geldbörse,.... oft viel mehr einsparen. 
Im Telebereich  sind die Optiken meist genauso schwer oder schwerer als die Nikon Linsen, denn ein Aps-C Objektiv

Fuji XF 50-140mm 2.8 wiegt knapp ein Kilo, das gleichwertige Vollformatobjektiv Nikon 70-200 f4 ca 850 Gramm. Und das auch nur 850 Gramm schwere Nikon AF-S VR 300mm 4.0E PF ED Objektiv ist sowieso ohne vergleichbaren Konkurrent.


Für mich hat sich die Sony Ausrüstung als "Fehlinvestition" herausgestellt. Sie fällt nach ersten positiven Erfahrungen auch unter mein Credo "Mittelwege sind Irrwege". Was ich in Zukunft machen werde: Korrekturen bei der Nikon Ausrüstung, wie der Ersatz der schweren 300 mm f2,8 Linse durch die 300 mm f4 PF und in jenen Fällen wo ich zu faul bin die Nikon zu verwenden Einsatz der Sony Rx-100 (Version 1 und 3), auch als Backup Kamera auf Reisen und mit Meikon UW Gehäuse zum Schnorcheln.


Auch die Verwendung der Sony 6000 als zweite Kamera bei Firmungen oder Hochzeiten sehe ich nach einem ersten Versuch nicht mehr so positiv. Die Bilder sind durchaus brauchbar, rauschen aber doch deutlich stärker als die der Nikon D750 oder D800. Wenn man nicht in der Kirche mit einem Fotorucksack unangenhm auffallen will ist es sowieso besser ein gutes Zoom (24-70 f2,8 oder 24-120 f4) zu verwenden und dazu noch eine Fixoptik (50 mm f1,8 oder 35 mm f1,8), mehr ist eigentlich nicht nötig. Die Rx-100 Kameras sind für den Katastrophenfall das mitten in der Ringzeremonie die D800 den Geist aufgibt als Notlösung mehr als ausreichend. Von dieser Kameraserie bin ich nach vielen Bildern noch immer begeistert!


Fazit: Eine Spiegellose Systemkamera ist für mich doch nicht das richtige. Die Nikon D800 /D810/D750 ist nicht nur von der Auflösung, sondern auch vom Dynamikumfang, dem Rauschen aber auch der Handhabung und dem optischen Sucher der Sony deutlich überlegen. Nur beim Gewicht ist die Nikon im Nachteil, da ich auch ein stabileres=schweres Stativ für die Nikon mitnehmen muss. 

Ursprünglicher Artikel:

Es gibt Situationen wo meine tolle Nikon D800 doch etwas zu viel des Guten ist. Z.B. Bei einem Stadtbummel wo ich mit Fotorucksack und Stativ doch ganz schön zu schleppen habe und auch mehr auffalle. Fotografen mit großen Stativen und Profikameras wird viel öfter das fotografieren verboten, als wenn man mit einer kleineren Kamera scheinbar eh nur Schnappschüsse macht. Hoffentlich dauert es noch eine Weile bis sich herumspricht, das auch kleine Kameras verdammt gute Aufnahmen machen können. Auch bei einer Wanderung mit Freunden, wo ich gar nicht die Zeit habe in Ruhe zu fotografieren, ist eine kleine Ausrüstung angenehmer, vor allem wenn sie in meinen Mindshift Rotation Fotorucksack hineinpasst. Denn Dummerweise gibt es gerade immer schöne Fotomotive, wenn man nicht damit rechnet.


Burgruine Klamm, 55-210mm Zoom, bei 210mm, 1/160s, f7,1

Für diesen Zweck habe ich bis jetzt entweder das 28-300 auf meine D 800 gesteckt, oder aber meine Sony Rx-100 (Version I) verwendet. Die Sony macht wirklich gute Bilder, aber natürlich ist es etwas anderes ein Zoom von 28-100 mm zu haben, was eigentlich nur bei 28 mm lichtstark ist und der 1" Sensor mit 20 MP ist zwar auch nicht schlecht, bringt aber nicht die Auflösung wie ein DX oder FX Sensor. Er entspricht eher einem 14 MP Sensor einer DX Kamera.
Bei manchen Aufträgen, z.B. bei Firmungen, wo wir beide fotografieren ist es auch nicht so angenehm nur mit jeweils einem Gehäuse zu arbeiten. Das Not-Backup war bis jetzt die Sony RX-100 und die Coolpix A. Angedacht war die Anschaffung zumindest eines weiteren Gehäuses (D750, D800 oder D810). Also mindestens 2000.-€ Investition. Um das Geld ist es dann eine ganze Sony a 6000 Ausrüstung geworden, die ich eben wie oben erwähnt sowohl auf Bergtouren einsetzen möchte, aber auch als Zweitkamera bei Aufträgen.
Was habe ich angeschafft:
Sony a 600 Set mit 16-50 und 50-210 Objektiv
Sony 10-18 mm f4 Zoom
Sony 20 mm Pancake
Sony 35 mm f1,8
Sigma 60 mm f2,8
Blitzschuhabdeckung mit Wasserwaage, Zwischenringe und L-Winkel von "Enjoy Your Camera"
Ich habe recht kleine Hände für einen Mann, komme also mit der Sony a 6000 gut zurecht, denn es ist nicht nur eine leichte Kamera, sondern sie ist auch recht kompakt. Der Handgriff ist ausreichend groß um die Kamera gut im Griff zu haben. Bei dicken Optiken wie dem 10-18 mm ist es jedoch gut keine dicken Finger zu haben, denn zwischen Optik und Griff ist nicht sehr viel Platz. Der klappbare Bildschirm ist gut und auch bei hellem Licht zu verwenden. Wenn es bei Sonne gar zu grell wird hat man ja auch den elektronischen Sucher. Das ist meine erste Kamera mit so einem Sucher. Er ist durchaus brauchbar, aber wenn man wie ich den optischen Sucher einer Nikon D800 gewöhnt ist, dann ist so ein elektronischer Sucher halt noch immer nicht das gelbe vom Ei. Am Anfang hat mich irritiert, das natürlich auch im Sucher das aufgenommene Bild in der Nachschau angezeigt wird. Bei schlechten Lichtverhältnissen ist es einerseits ein Vorteil, das das Bild hell dargestellt wird (außer bei manueller Belichtung), aber es wird körniger und der Nachzieheffekt wird umso mehr, je weniger Licht vorhanden ist.
Drucken mit dem Polaroid Zink Drucker: Das geht so weit ich weiß mit allen neuen Sony Kameras nicht, da diese den Pict Bridge Standard nicht unterstützen. DPOF wird unterstützt, das bringt aber nur etwas bei Druckern mit eigenem Lesegerät oder Ausbelichtern, den dieser Standard markiert die Fotos nur als "drucken oder "nicht drucken".
Eingebauter Blitz: gut das er an Bord ist, kann man mit dem Finger auch nach hinten klappen um indirekt zu Blitzen, bei der geringen Leitzahl des Blitzes macht das aber nur Sinn bei niedrigen hellen Decken und einer hohen Iso Einstellung. Gut geeignet für die Sony a 6000 wäre der neue Metz Blitz 26 AF-1, aber da Metz in finanziellen Schwierigkeiten ist, weiß niemand, ob und wann der Blitz auf den Markt kommt.
Da die Objektive keine Entfernungsskalen haben, kann es bei Nachtaufnahmen schwierig sein die Entfernung einzustellen, bei Fotos mit Sternenhimmel, Nordlichter oder generell wo die unendlich Einstellung passt, ist eine manuelle Einstellung über den Entfernungsbalken alleine nicht möglich, da ja die meisten Objektive über unendlich hinausfokusieren, so auch das Sony 10-18 mm Zoom. Man braucht also in ausreichender Entfernung eine helle Fläche, auf die man fokussieren kann. Eine helle Led Taschenlampe oder ein "Lume Cube" sollten also bei Nachtaufnahmen mit dabei sein.
Stativ: Auch wenn ich diese Kamera hauptsächlich verwende, wenn ich wenig Zeit beim fotografieren habe, so ist der Einsatz eines Statives trotzdem oft nicht nur sinnvoll sondern auch notwendig. Durch das geringe Gewicht der Kamera, kann auch das Stativ kleiner ausfallen. Ich verwende da das klein zusammenlegbare Benro Travel Angel, allerdings mit einer wichtigen Modifikation: die viel zu lange Mittelsäule, die auch die Verwendung des Statives in Bodennähe verhindert, wurde komplett entfernt, der Kugelkopf wurde direkt mit dem Stativ verbunden. Auch habe ich die Arca Swiss kompatible Kupplung des Benro Kugelkopfes durch die wohl leichteste Panoramaplatte die es am Markt gibt, ersetzt: http://www.sunwayfoto.com.cn/?fproduct/l2/i315
In Verbindung mit der L Schiene von Enjoy your camera kann man so vom Stativ weg perfekte Panoramen anfertigen. Auch sonst ist die L Schiene sehr hilfreich bei Hochformataufnahmen und als zusätzlicher Schutz für die Kamera.
Für die Sony Rx-100 habe ich mir vor einiger Zeit schon ein Unterwassergehäuse von Meikon gekauft. Billig und für meine Zwecke (Schnorcheln) mehr als ausreichend. Es gibt auch eines von dieser Firma für die a 6000, das bei uns für 299.-€ angeboten wird. Ich habe eines bei Amazon.com um 135.-€ inkl Versand bestellt, kommt allerdings aus Hongkong, da wird also noch Zoll fällig. Bei meinen Nikon D800 hatte ich auf den Galapagos Inseln Ewa Marine Unterwassertaschen in Verwendung. Die sind nicht so praktisch, da man nicht an alle Einstellungen herankommt, durch das Plastik die Knöpfe schlecht sieht und auch den Auslöser findet man nicht so leicht mit den eingebauten Plastikfinger. Da ist ein Polycarbonat Gehäuse, wo alle Knöpfe bedienbar sind ein großer Vorteil. Leider gab es das Gehäuse noch nicht vor unserer Abreise. Gerade bei der Galapagos Reise kam noch hinzu, das wenig Zeit zwischen einem Landgang und einem Tauchgang war. Da wird der Einbau einer Kamera in eine UW Tasche schnell recht stressig. Besser ist es eine Kamera permanent in einem UW Gehäuse zu haben und man kann sie auch bei heiklen Landgängen mit dem Beiboot verwenden.
Mittlerweile ist das Meikon Gehäuse eingetroffen. Funktioniert tadellos. Ist für das 16-50mm Zoom gedacht, mit eigenem Rad um die Zoomeinstellung zu verändern. Aber auch das lichtstarke Sony 35 mm f1,8 OSS passt. Das 10-18 mm Zoom hingegen kann nicht verwendet werden.


Villa Rothschild, Payerbach, NÖ

Qualität der Objektive: ist sehr unterschiedlich bei Sony. Ich hatte schon einmal ein Nex5 Kamera mit dem 16 mm Pancake und war nicht zufrieden mit dessen Abbildungsleistung. Allerdings sind seither viele Objektive auf den Markt gekommen, die weit besser sind.
Das 10-18 mm f4 Zoom mit Bildstabilisator (OSS) ist optisch sehr gut und auch sehr gut verarbeitet. Es hat natürlich Schwächen im Randbereich bei offener Blende. Es ist ungefähr mit dem 16-35mm AF-s VR f4 von Nikon vergleichbar was die optische Qualität betrifft. Wenn es dieses Sony Objektiv nicht gäbe, hätte ich mir die Ausrüstung nicht zugelegt, da ich starke Weitwinkeleinstellungen sehr oft verwende. So werde ich auch die Sony als zweite Kamera bei Firmungen verwenden, also für Übersichtsbilder, während die Nikon D800 primär mit dem 70-200 einsetze, dazu noch ein 50mm und 35 mm f1,8.
Das 20 mm f2,8 Pancake ist besser als das 16 mm, aber auch nicht perfekt. Wollte es eigentlich zurücksenden. Zu meiner Überraschung hat das die Firma "Electronic for you" verweigert, da ich ja als Firma eingekauft habe und dann kein Rückgaberecht besteht. Mein Fehler war, das ich vor den Namen noch "Fotostudio" geschrieben habe - und schwups ist man sein Rückgaberecht los. Rechtlich kann ich da nichts machen, nur ist halt die Firma auch schwups einen Kunden los, denn auch als Fotograf=Firma? brauche ich ein Rückgaberecht, denn es ist heute trotz Internet Tests nicht immer leicht abzuschätzen, ob z.B. ein Objektiv wirklich passt.
Das Sony 35 mm f1,8 mit Bildstabilisator (OSS) ist optisch sehr gut und auch gut verarbeitet. Auch mit diesem Objektiv bin ich sehr zufrieden. Entspricht einem 50 mm an Vollformat.
Sigma "Art" 60 mm f2,8: Optisch sehr gut, was bei dem billigen Preis mich sehr überrascht hat. Die glatte Bauweise mag ich jedoch weniger, habe deshalb den breiten Entfernungsring mit Kameraleder beklebt.
16-50 mm OSS f3,5-5,6 Pancake Zoom: War im Kameraset dabei. Typisches lichtschwaches Standardzoom mit Schwächen. Wegen des motorischen Zooms gut bei Videoaufnahmen. Standardzoom für Meikon UW Gehäuse.
55-210 mm OSS f4,5-6,3 Zoom: Das günstigere Telezoom für die Sony a 6000. Erfreulicherweise ist es bei 210 mm schon bei f6,3 scharf, Abblenden ist kaum nötig. Lichtstärker und optisch besser wäre nur das 70-200 f4 aus der Vollformatschiene. Der Sinn der a 6000 Ausrüstung ist für mich jedoch die Kompaktheit. Wenn ich bessere Qualität will, steige ich auf meine Nikon D800 um.
Aus Neugierde habe ich mir das billige 12 mm Fisheye von Dörr schicken lassen. Es hat nur Blende f7,1 was bei den meisten Anbietern verschwiegen wird, also um es klarzustellen, dieses Objektiv hat keinen Blendenring! Schärfe wäre Ok, aber mein Exemplar wurde offensichtlich falsch zusammengebaut, bei der Unendlich Einstellung war es komplett unscharf, bei der 0,5 m Einstellung in der Entfernung auf einmal scharf. Das Objektiv ging zurück. Wer ein Fisheye will, sollte also doch zu dem doppelt so teuren Walimex 8 mm f2,8 greifen. (Da gibt es mehrere Versionen, ich würde das kleinere speziell für APS-C geeignete vorziehen, da es nur 215 g hat).
Qualität des Sensors: Sehr gut, wenig überraschend sehr hohe Auflösung, aber auch guter Dynamikumfang. Hohe Iso Werte sind auch gut verwendbar. In Verbindung mit einem OSS Objektiv sind auch in Innenräumen ohne Blitz sehr gute Aufnahmen möglich. Der AF funktioniert auch bei wenig Licht gut.
Bedienung im Winter: Da ist die Kompaktheit ein Nachteil, mit dünnen (Seiden)Handschuhen geht es noch, aber sonst muss man die Handschuhe ausziehen, die Knöpfe liegen zu nahe beieinander. Bei Schneesturm ist grundsätzlich das Objektivwechseln bei allen Kamerasystemen unangenehm. Da macht dann ein Superzoom Sinn, ich verwende da aber die D800 mit dem 28-300mm.
Batterie hält ca. 250-350 Aufnahmen, je nachdem welche Funktionen eingeschalten sind. Eine zweite Batterie ist also unbedingt nötig, ich verwende die von "Patona", da gibt es gleich ein Ladegerät das bei 220V und 12 V funktioniert dazu. Die Batterie ist sehr klein, etwa 1/2 so schwer wie eine der Nikon D800. Die Nikon macht locker 1000 Aufnahmen mit einem Akku, aber nur wenn man nicht dauernd im Live View Modus arbeitet, das ist eben der Vorteil einer klassischen Spiegelreflexkamera mit optischem Sucher.
Der Af ist für eine spiegellose Kamera erstaunlich schnell, natürlich nicht auf dem Niveau einer Sportkamera wie der Nikon D4, aber gut. Die 11 Bilder pro sec. sind aber faszinierend, bei gutem Licht kann man da tolle Actionsequenzen aufnehmen. JPG fine ca.50 Aufnahmen, bei Raw immerhin noch ca. 22, sofern man eine schnelle SD Karte verwendet. Das sind sehr gute Werte.

Junge Ziegen, Tiergehege im Almtal

Dienstag, 26. August 2014

Nikon D810 Split Screen

Ich habe mir für einige Tage von Nikon NPS Wien eine D810 ausgeborgt um vor allem die Split Screen Funktion zu testen. Vor allem bei der Verwendung von Tilt/Shift Objektiven ist es sehr schwer nur über den Sucher die Einstellung der Schärfeebene beim Tilten, also kippen des Objektivs (Scheimpflug Regel) zu beurteilen. Kurz gesagt funktioniert diese Funktion sehr gut und ist eine echte Hilfe, vor allem auch weil der Bildschirm der D810 besser auflöst, sodass in Verbindung mit einer Sucherlupe die Schärfeeinstellung besser zu beurteilen ist. Leider lässt sich die Teilung nicht beliebig anordnen, daher bei Hochformat ist die Teilung Oben/unten bei Querformat aber die Teilung links/rechts. Wenn man also ein Querformat mit Tilt machen möchte, muss man wie bei der D800 über den 4 Weg Cursor das vergrößerte Bild rauf und runter schieben. Gut ist, das dies bei beiden Bildausschnitten simultan geht, man aber in jedem Bildausschnitt eine andere Stelle definieren kann. Auch zeigt der Live View die tatsächliche Blende an, was für die Schärfentiefenkontrolle von Vorteil ist.
Was mir dabei aufgefallen ist: Bei Landschaftsbildern ist es kaum möglich, den Effekt zu bekommen, den man aus Bildern mit der Fachkamera kennt, das nämlich vom Vordergrund bis in den Hintergrund alles scharf ist. Ja es geht schon, aber meist erst jenseits der Blende 16 und da ist selbst auf dem Bildschirm der D810 schon zu sehen, wie das Bild immer unschärfer, um  nicht zu sagen unbrauchbarer wird. Für Sachaufnahmen ist die Split screen Funktion aber auf jeden Fall ein Vorteil.

Der neue Quiet Modus ist wirklich leiser und sicher in der Theater oder Hochzeitsfotografie sehr willkommen.
Bildqualität erscheint mir nur geringfügig besser zu sein gegenüber der D800, selbst bei großformatigen prints wird sich dieser Unterschied aber kaum bemerkbar machen. Wenn man die Bilder der D800 etwas mehr nachschärft ist der Unterschied zumindest im print eigentlich nicht sichtbar. Dynamikumfang scheint auch ähnlich zu sein, manche Tester wie "diglloyd" meinen, das die D810 vor allem in den Schattenpartien mehr Reserve hat, bei normal belichteten Bildern fällt das nicht so auf, aber jede Verbesserung ist willkommen. Der Bildschirm ist nicht nur schärfer, farblich ist er auch besser, zeigt das Bild also ohne Farbstich. Die Veränderung der Bedientasten ist ärgerlich, so ist der Bkt Knopf nun neben dem Blitzknopf auf der Seite gelandet, denn links ist nun die Auswahl der Messmethode statt Bkt zu finden. Bringt meiner Meinung nach nichts. Zweiter Info Knopf war wohl notwendig, um die neuen Funktionen wie split screen anwählen zu können.

Die Kamera ist nach wie vor ohne User settings ausgestattet (wie bei der D7200 oder D750). Wenn man vom "Stativmodus" in den "Action" modus wechseln will, hat das einige Tastenkombinationen zur Folge, was nervt und völlig unnötig ist. Eine Nikon Profikamera muss scheinbar weniger Bedienungsfreundlich sein als eine Consumer Kamera, denn auch bei der D3/D4 Serie fehlen User settings.

Ein weiteres ärgerliches Manko wurde auch nicht behoben, noch immer blockiert ein Einstellrad am 24 mm Shift/Tilt Objektiv die komplette Drehung, obwohl es sich jetzt fast ausgeht. Beim nächsten update der 800 er Serie passt es dann wohl? Nikon bietet übrigens keinen kürzeren Einstellknopf an, das würde dieses Problem nämlich auch einfach lösen.



Auch GPS wurde nicht implementiert, die externen Empfänger funktionieren ja mittlerweile recht gut, vor allem der neue sehr kleine von di-GPS. Aber bei externen Teilen ist immer die Gefahr der Beschädigung gegeben.

Wifi gibt es nach wie vor auch nur über teure externe Empfänger, das sehr gute App "Dslr-dashboard" funktioniert derzeit auch nicht mit der D810, sehr wohl aber an der D750!

Fazit: Gutes update einer schon sehr guten Kamera, aber nach wie vor ärgerliche Fehler (fehlende Funktionen), sodass ein Umstieg nicht so sinnvoll erscheint.