Dienstag, 17. März 2015

Notebook für Fotografen - Apple Mac Book Pro Retina (2012) 15"

Nur mal ganz kurz: Das Asus Zenbook macht noch immer brav seine Arbeit als Haupt und Reisecomputer bei meiner Frau und die verwendet auch die Nikon D 800 mit 36 MP. Aber bei ihr ist das Hobby und nur auf Reisen fotografiert sie. Bei mir ist die Fotografie Brot-Beruf und ich muss oft sehr große Datenmengen bearbeiten, da ist mir das Zenbook dann doch ein wenig zu langsam geworden. Oder besser gesagt ich hatte einen starken PC-Standcomputer und das 2. Zenbook für unterwegs. Das nötige Abgleichen der Daten und wiederkehrende Probleme mit dem Standcomputer haben mich dann bewogen doch auf Apple umzusteigen. Ein günstiges Angebot eines Mac Book Pro Retina 15 Zoll mit 16 GB Ram und 2,7 Ghz Prozessor (gebraucht, aber mit Händlergarantie), machte mir den Umstieg etwas leichter.

Nach zwei Jahren bin ich noch immer sehr zufrieden mit meiner Entscheidung. Das Mac Book ist deutlich schneller als das Zenbook und wird bei mir als Hauptgerät verwendet, ich brauche also kein Standgerät mehr! Für unterwegs ist es noch immer tragbar, 2 kg sind eigentlich extrem wenig für so ein leistungstarkes Notebook (das Asus wiegt nur 1,4 kg). Preislich ist das Mac Book gar nicht so viel teurer als Pc Notebooks wenn man Geräte mit ähnlicher Leistung hernimmt, dafür ist der Wiederverkaufswert bei Apple Produkten doch deutlich höher. Das Preisargument ist also meiner Meinung nach gar keines.



Die Software läuft stabil, Abstürze sind extrem selten, obwohl Apple sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen sollte, das manche Apple Produkte immer mehr in Richtung lifestyle gehen ist ein Warnsignal. Und bei der Einführung von OS Yosemite ist am Anfang auch nicht alles rund gelaufen. Ich bin erst nach einem Monat auf Yosemite umgestiegen und hatte keine Probleme, weder mit Lightroom noch mit Photoshop. Auch das Update auf Sierra verlief problemlos.

Als Datenspeicher verwende ich nun ein 2,5" Laufwerke mit nur einer Platte und 5 TB Speicherplatz auf USB3, was gut funktioniert.
Ich kann also meinen Arbeitsplatz mit sämtlichen Daten mit wenigen Handgriffen einpacken und mitnehmen. Das zwei Backups an verschiedenen Stellen zu Hause bleiben versteht sich von selbst.

Beim Backup ist es mir jetzt zwei mal passiert, das externe 3,5" Festplatten (3 und 4 TB) die mit Paragon NTFS formatiert waren, Schwierigkeiten gemacht haben (Teile der Daten beschädigt). Nach Formatieren auf Mac Os extended Format kam es bei diesen Festplatten zu keinen weiteren Problemen. Ein Backup auf zwei je 2 TB große Festplatten (Usb 3 und 2,5") funktioniert zum Glück problemlos im NTFS Format. Das ist mir wichtig, solange meine Frau noch in der Windows Welt unterwegs ist, damit ich meine Daten im Notfall, also z.B. wenn mein Mac Book pro defekt ist, auch auf ihrem Notebook bearbeiten kann.

Das Firmen mit Zubehör gutes Geld machen ist auch bei Apple so. So habe ich mir hintereinander drei Thunderbolt Adapter gekauft (Lan, VGA und DVI) um je 29.-€, den Lan Adapter musste ich schon bald durch einen USB3 auf Lan Adapter ersetzen, da er mir den 2. Thunderbolt Anschluss blockierte und die Bildschirmadapter gibt es billiger als 3 in 1 Version (Hdmi, VGA, Dvi).

Apple Computer sind absturzsicher!
Der Nachteil bei Thunderbolt ist, das nur wenige Firmen bei ihren Geräten das Signal durchschleifen, so ist auch die WD Festplatte ein "Dead End", mein Nikon 9000 Scanner sowieso. Docking Stations gibt es für Thunderbolt nur wenige und in meinem Fall hat die CalDigit Dockingstation leider meinen HP 27" Bildschirm nicht optimal über HDMI angesteuert (siehe "HDMI Problem" weiter unten). Die Firma war aber sehr kulant und hat das Teil zurückgenommen. Der HP Bildschirm ist was Thunderbolt betrifft natürlich auch ein "Endgerät", eigentlich ist es ja ein Display Port Anschluss, der immerhin das Tonsignal mitnimmt. Aber wenn ich Scannen will, muss ich auf das etwas unschärfere Hdmi Signal wechseln, denn an einem Thunderbolt Anschluss hängt die WD Festplatte und am anderen dann eben der Scanner. Immerhin lässt sich dieser Firewire 400 Scanner problemlos ansteuern. Das Problem ist die Software, für Windows 7-64 bit gab es einen Trick um Nikon Scan zum laufen zu bringen, der funktioniert aber nicht auf Mac OS. Parallels oder VM Ware Fusion, die virtuelle Windows Oberfläche für den Mac unterstützen Firewire Geräte nicht. Bootcamp tut das sehr wohl, nur mit Bootcamp zu arbeiten ist weit umständlicher und da funktioniert eine externe Raid 0 Festplatte über Thunderbolt wieder nicht.

Zum HDMI Problem:

Das Problem mit den Anschlüssen lässt sich lösen. Der Hdmi Anschluß bei dem Mac Book pro hat nämlich einen Fehler, deswegen das Bild bei Monitoren mit einer Auflösung über Full HD unscharf ist. Dieser Fehler ist bekannt, wurde von Apple aber nie behoben! Zum Glück gibt es einen Patch aus dem Internet, der bei mir funktioniert hat. Dadurch brauche ich jetzt den HP Bildschirm nicht mehr an den Thunderbolt Anschluss anzustecken sondern kann ihn mit gleicher Qualität über den HDMI Anschluss ansteuern.
Also auch Apple schlampt bei der Fehlerbehebung und verkauft in der Zwischenzeit goldenen Uhren....
Und das update auf El Capitan hat den HDMI Anschluß zurückgesetzt, also hatte ich wieder ein unscharfes Bild!
Den patch einspielen war "Dank" Apple nun noch komplizierter, aber im zweiten Anlauf erfolgreich.

Force RGB Mode

Da ich nun eine USB3 Festplatte mit 5TB von Seagate verwende, habe ich einen Thunderbolt Anschluss frei, damit hat sich für mich das Problem erledigt. Die thunderbolt Festplatte wird nur mehr für Backups eingesetzt.
Computerarbeit in Alaska, Anno 2004

Dienstag, 16. Dezember 2014

Sony Alpha 6000 - wie klein kann eine gute Ausrüstung sein?

Update 04-2015:

Das ich gerne mit neuer Ausrüstung "Spiele" brauche ich ja wohl nicht hervorzuheben. Es ist ja wirklich oft so das Männer sich über die Ausrüstung (zu) viele Gedanken machen, während Frauen einfach raus gehen und fotografieren.
Bei meiner letzten Reise in die Cinque Terre/Italien  habe ich bei Wanderungen sowohl die Nikon D 800 wie auch die Sony Ausrüstung verwendet. Diesmal waren die Ergebnisse mit der Sony weit durchmischter um nicht klar zu sagen oft schlecht bis unbrauchbar. Das bezog sich vor allem auf Aufnahmen mit dem 55-210 mm Zoom, aber auch beim 10-18 mm Zoom waren die Ergebnisse nicht immer befriedigend, je nachdem ob ich vom Stativ weg gearbeitet habe oder aus der Hand. Wahrscheinlich war ich einfach manchmal zu schlampig beim Fotografieren.


bei diesem Bild sieht man die Unschärfen und Überstrahlungen des 55-200 mm Objektivs recht gut

Was ich mir jetzt ein für alle Mal eingestehen muss. "Viele Köche verderben den Brei und viele Objektive verderben den Überblick". Ab einer gewissen Objektivanzahl wird es mühselig den Überblick über die Stärken und Schwächen jedes einzelenen Objektivs zu behalten, und bei verschiedenen Kameragehäusen kommt da noch eine weitere Variable dazu. Wenn es dann auch noch Kameras von verschiedenen Herstellern sind, wo naturgemäß die Menüs sehr unterschiedlich sind, wird es noch unüberschaubarer. So dreht man die Sony Objektive nach rechts zum Wechseln, die Nikon nach links.

Grundsätzlich hat mich interessiert, was ein spiegelloses System zu leisten vermag, diese Systeme sind in letzter Zeit sehr populär geworden. So überlegt ein befreundeter Fotograf derzeit von seinem Canon System auf Fuji umzusteigen, wenn er auch derzeit beide Kamersysteme noch parallel verwendet und keinen endgültigen Entschluss gefasst hat. Allerdings ist die Gewichtsersparnis bei dem Fuji System geringer als bei dem Sony Alpha System und bei der Vollformat A7 Serie von Sony sehe ich die Gewichtsersparnis noch weniger. Da lässt sich mit dem reduzieren der sonstigen Ausrüstung wie Fotorucksack, Kleidung, Stativ, Geldbörse,.... oft viel mehr einsparen. 
Im Telebereich  sind die Optiken meist genauso schwer oder schwerer als die Nikon Linsen, denn ein Aps-C Objektiv

Fuji XF 50-140mm 2.8 wiegt knapp ein Kilo, das gleichwertige Vollformatobjektiv Nikon 70-200 f4 ca 850 Gramm. Und das auch nur 850 Gramm schwere Nikon AF-S VR 300mm 4.0E PF ED Objektiv ist sowieso ohne vergleichbaren Konkurrent.


Für mich hat sich die Sony Ausrüstung als "Fehlinvestition" herausgestellt. Sie fällt nach ersten positiven Erfahrungen auch unter mein Credo "Mittelwege sind Irrwege". Was ich in Zukunft machen werde: Korrekturen bei der Nikon Ausrüstung, wie der Ersatz der schweren 300 mm f2,8 Linse durch die 300 mm f4 PF und in jenen Fällen wo ich zu faul bin die Nikon zu verwenden Einsatz der Sony Rx-100 (Version 1 und 3), auch als Backup Kamera auf Reisen und mit Meikon UW Gehäuse zum Schnorcheln.


Auch die Verwendung der Sony 6000 als zweite Kamera bei Firmungen oder Hochzeiten sehe ich nach einem ersten Versuch nicht mehr so positiv. Die Bilder sind durchaus brauchbar, rauschen aber doch deutlich stärker als die der Nikon D750 oder D800. Wenn man nicht in der Kirche mit einem Fotorucksack unangenhm auffallen will ist es sowieso besser ein gutes Zoom (24-70 f2,8 oder 24-120 f4) zu verwenden und dazu noch eine Fixoptik (50 mm f1,8 oder 35 mm f1,8), mehr ist eigentlich nicht nötig. Die Rx-100 Kameras sind für den Katastrophenfall das mitten in der Ringzeremonie die D800 den Geist aufgibt als Notlösung mehr als ausreichend. Von dieser Kameraserie bin ich nach vielen Bildern noch immer begeistert!


Fazit: Eine Spiegellose Systemkamera ist für mich doch nicht das richtige. Die Nikon D800 /D810/D750 ist nicht nur von der Auflösung, sondern auch vom Dynamikumfang, dem Rauschen aber auch der Handhabung und dem optischen Sucher der Sony deutlich überlegen. Nur beim Gewicht ist die Nikon im Nachteil, da ich auch ein stabileres=schweres Stativ für die Nikon mitnehmen muss. 

Ursprünglicher Artikel:

Es gibt Situationen wo meine tolle Nikon D800 doch etwas zu viel des Guten ist. Z.B. Bei einem Stadtbummel wo ich mit Fotorucksack und Stativ doch ganz schön zu schleppen habe und auch mehr auffalle. Fotografen mit großen Stativen und Profikameras wird viel öfter das fotografieren verboten, als wenn man mit einer kleineren Kamera scheinbar eh nur Schnappschüsse macht. Hoffentlich dauert es noch eine Weile bis sich herumspricht, das auch kleine Kameras verdammt gute Aufnahmen machen können. Auch bei einer Wanderung mit Freunden, wo ich gar nicht die Zeit habe in Ruhe zu fotografieren, ist eine kleine Ausrüstung angenehmer, vor allem wenn sie in meinen Mindshift Rotation Fotorucksack hineinpasst. Denn Dummerweise gibt es gerade immer schöne Fotomotive, wenn man nicht damit rechnet.


Burgruine Klamm, 55-210mm Zoom, bei 210mm, 1/160s, f7,1

Für diesen Zweck habe ich bis jetzt entweder das 28-300 auf meine D 800 gesteckt, oder aber meine Sony Rx-100 (Version I) verwendet. Die Sony macht wirklich gute Bilder, aber natürlich ist es etwas anderes ein Zoom von 28-100 mm zu haben, was eigentlich nur bei 28 mm lichtstark ist und der 1" Sensor mit 20 MP ist zwar auch nicht schlecht, bringt aber nicht die Auflösung wie ein DX oder FX Sensor. Er entspricht eher einem 14 MP Sensor einer DX Kamera.
Bei manchen Aufträgen, z.B. bei Firmungen, wo wir beide fotografieren ist es auch nicht so angenehm nur mit jeweils einem Gehäuse zu arbeiten. Das Not-Backup war bis jetzt die Sony RX-100 und die Coolpix A. Angedacht war die Anschaffung zumindest eines weiteren Gehäuses (D750, D800 oder D810). Also mindestens 2000.-€ Investition. Um das Geld ist es dann eine ganze Sony a 6000 Ausrüstung geworden, die ich eben wie oben erwähnt sowohl auf Bergtouren einsetzen möchte, aber auch als Zweitkamera bei Aufträgen.
Was habe ich angeschafft:
Sony a 600 Set mit 16-50 und 50-210 Objektiv
Sony 10-18 mm f4 Zoom
Sony 20 mm Pancake
Sony 35 mm f1,8
Sigma 60 mm f2,8
Blitzschuhabdeckung mit Wasserwaage, Zwischenringe und L-Winkel von "Enjoy Your Camera"
Ich habe recht kleine Hände für einen Mann, komme also mit der Sony a 6000 gut zurecht, denn es ist nicht nur eine leichte Kamera, sondern sie ist auch recht kompakt. Der Handgriff ist ausreichend groß um die Kamera gut im Griff zu haben. Bei dicken Optiken wie dem 10-18 mm ist es jedoch gut keine dicken Finger zu haben, denn zwischen Optik und Griff ist nicht sehr viel Platz. Der klappbare Bildschirm ist gut und auch bei hellem Licht zu verwenden. Wenn es bei Sonne gar zu grell wird hat man ja auch den elektronischen Sucher. Das ist meine erste Kamera mit so einem Sucher. Er ist durchaus brauchbar, aber wenn man wie ich den optischen Sucher einer Nikon D800 gewöhnt ist, dann ist so ein elektronischer Sucher halt noch immer nicht das gelbe vom Ei. Am Anfang hat mich irritiert, das natürlich auch im Sucher das aufgenommene Bild in der Nachschau angezeigt wird. Bei schlechten Lichtverhältnissen ist es einerseits ein Vorteil, das das Bild hell dargestellt wird (außer bei manueller Belichtung), aber es wird körniger und der Nachzieheffekt wird umso mehr, je weniger Licht vorhanden ist.
Drucken mit dem Polaroid Zink Drucker: Das geht so weit ich weiß mit allen neuen Sony Kameras nicht, da diese den Pict Bridge Standard nicht unterstützen. DPOF wird unterstützt, das bringt aber nur etwas bei Druckern mit eigenem Lesegerät oder Ausbelichtern, den dieser Standard markiert die Fotos nur als "drucken oder "nicht drucken".
Eingebauter Blitz: gut das er an Bord ist, kann man mit dem Finger auch nach hinten klappen um indirekt zu Blitzen, bei der geringen Leitzahl des Blitzes macht das aber nur Sinn bei niedrigen hellen Decken und einer hohen Iso Einstellung. Gut geeignet für die Sony a 6000 wäre der neue Metz Blitz 26 AF-1, aber da Metz in finanziellen Schwierigkeiten ist, weiß niemand, ob und wann der Blitz auf den Markt kommt.
Da die Objektive keine Entfernungsskalen haben, kann es bei Nachtaufnahmen schwierig sein die Entfernung einzustellen, bei Fotos mit Sternenhimmel, Nordlichter oder generell wo die unendlich Einstellung passt, ist eine manuelle Einstellung über den Entfernungsbalken alleine nicht möglich, da ja die meisten Objektive über unendlich hinausfokusieren, so auch das Sony 10-18 mm Zoom. Man braucht also in ausreichender Entfernung eine helle Fläche, auf die man fokussieren kann. Eine helle Led Taschenlampe oder ein "Lume Cube" sollten also bei Nachtaufnahmen mit dabei sein.
Stativ: Auch wenn ich diese Kamera hauptsächlich verwende, wenn ich wenig Zeit beim fotografieren habe, so ist der Einsatz eines Statives trotzdem oft nicht nur sinnvoll sondern auch notwendig. Durch das geringe Gewicht der Kamera, kann auch das Stativ kleiner ausfallen. Ich verwende da das klein zusammenlegbare Benro Travel Angel, allerdings mit einer wichtigen Modifikation: die viel zu lange Mittelsäule, die auch die Verwendung des Statives in Bodennähe verhindert, wurde komplett entfernt, der Kugelkopf wurde direkt mit dem Stativ verbunden. Auch habe ich die Arca Swiss kompatible Kupplung des Benro Kugelkopfes durch die wohl leichteste Panoramaplatte die es am Markt gibt, ersetzt: http://www.sunwayfoto.com.cn/?fproduct/l2/i315
In Verbindung mit der L Schiene von Enjoy your camera kann man so vom Stativ weg perfekte Panoramen anfertigen. Auch sonst ist die L Schiene sehr hilfreich bei Hochformataufnahmen und als zusätzlicher Schutz für die Kamera.
Für die Sony Rx-100 habe ich mir vor einiger Zeit schon ein Unterwassergehäuse von Meikon gekauft. Billig und für meine Zwecke (Schnorcheln) mehr als ausreichend. Es gibt auch eines von dieser Firma für die a 6000, das bei uns für 299.-€ angeboten wird. Ich habe eines bei Amazon.com um 135.-€ inkl Versand bestellt, kommt allerdings aus Hongkong, da wird also noch Zoll fällig. Bei meinen Nikon D800 hatte ich auf den Galapagos Inseln Ewa Marine Unterwassertaschen in Verwendung. Die sind nicht so praktisch, da man nicht an alle Einstellungen herankommt, durch das Plastik die Knöpfe schlecht sieht und auch den Auslöser findet man nicht so leicht mit den eingebauten Plastikfinger. Da ist ein Polycarbonat Gehäuse, wo alle Knöpfe bedienbar sind ein großer Vorteil. Leider gab es das Gehäuse noch nicht vor unserer Abreise. Gerade bei der Galapagos Reise kam noch hinzu, das wenig Zeit zwischen einem Landgang und einem Tauchgang war. Da wird der Einbau einer Kamera in eine UW Tasche schnell recht stressig. Besser ist es eine Kamera permanent in einem UW Gehäuse zu haben und man kann sie auch bei heiklen Landgängen mit dem Beiboot verwenden.
Mittlerweile ist das Meikon Gehäuse eingetroffen. Funktioniert tadellos. Ist für das 16-50mm Zoom gedacht, mit eigenem Rad um die Zoomeinstellung zu verändern. Aber auch das lichtstarke Sony 35 mm f1,8 OSS passt. Das 10-18 mm Zoom hingegen kann nicht verwendet werden.


Villa Rothschild, Payerbach, NÖ

Qualität der Objektive: ist sehr unterschiedlich bei Sony. Ich hatte schon einmal ein Nex5 Kamera mit dem 16 mm Pancake und war nicht zufrieden mit dessen Abbildungsleistung. Allerdings sind seither viele Objektive auf den Markt gekommen, die weit besser sind.
Das 10-18 mm f4 Zoom mit Bildstabilisator (OSS) ist optisch sehr gut und auch sehr gut verarbeitet. Es hat natürlich Schwächen im Randbereich bei offener Blende. Es ist ungefähr mit dem 16-35mm AF-s VR f4 von Nikon vergleichbar was die optische Qualität betrifft. Wenn es dieses Sony Objektiv nicht gäbe, hätte ich mir die Ausrüstung nicht zugelegt, da ich starke Weitwinkeleinstellungen sehr oft verwende. So werde ich auch die Sony als zweite Kamera bei Firmungen verwenden, also für Übersichtsbilder, während die Nikon D800 primär mit dem 70-200 einsetze, dazu noch ein 50mm und 35 mm f1,8.
Das 20 mm f2,8 Pancake ist besser als das 16 mm, aber auch nicht perfekt. Wollte es eigentlich zurücksenden. Zu meiner Überraschung hat das die Firma "Electronic for you" verweigert, da ich ja als Firma eingekauft habe und dann kein Rückgaberecht besteht. Mein Fehler war, das ich vor den Namen noch "Fotostudio" geschrieben habe - und schwups ist man sein Rückgaberecht los. Rechtlich kann ich da nichts machen, nur ist halt die Firma auch schwups einen Kunden los, denn auch als Fotograf=Firma? brauche ich ein Rückgaberecht, denn es ist heute trotz Internet Tests nicht immer leicht abzuschätzen, ob z.B. ein Objektiv wirklich passt.
Das Sony 35 mm f1,8 mit Bildstabilisator (OSS) ist optisch sehr gut und auch gut verarbeitet. Auch mit diesem Objektiv bin ich sehr zufrieden. Entspricht einem 50 mm an Vollformat.
Sigma "Art" 60 mm f2,8: Optisch sehr gut, was bei dem billigen Preis mich sehr überrascht hat. Die glatte Bauweise mag ich jedoch weniger, habe deshalb den breiten Entfernungsring mit Kameraleder beklebt.
16-50 mm OSS f3,5-5,6 Pancake Zoom: War im Kameraset dabei. Typisches lichtschwaches Standardzoom mit Schwächen. Wegen des motorischen Zooms gut bei Videoaufnahmen. Standardzoom für Meikon UW Gehäuse.
55-210 mm OSS f4,5-6,3 Zoom: Das günstigere Telezoom für die Sony a 6000. Erfreulicherweise ist es bei 210 mm schon bei f6,3 scharf, Abblenden ist kaum nötig. Lichtstärker und optisch besser wäre nur das 70-200 f4 aus der Vollformatschiene. Der Sinn der a 6000 Ausrüstung ist für mich jedoch die Kompaktheit. Wenn ich bessere Qualität will, steige ich auf meine Nikon D800 um.
Aus Neugierde habe ich mir das billige 12 mm Fisheye von Dörr schicken lassen. Es hat nur Blende f7,1 was bei den meisten Anbietern verschwiegen wird, also um es klarzustellen, dieses Objektiv hat keinen Blendenring! Schärfe wäre Ok, aber mein Exemplar wurde offensichtlich falsch zusammengebaut, bei der Unendlich Einstellung war es komplett unscharf, bei der 0,5 m Einstellung in der Entfernung auf einmal scharf. Das Objektiv ging zurück. Wer ein Fisheye will, sollte also doch zu dem doppelt so teuren Walimex 8 mm f2,8 greifen. (Da gibt es mehrere Versionen, ich würde das kleinere speziell für APS-C geeignete vorziehen, da es nur 215 g hat).
Qualität des Sensors: Sehr gut, wenig überraschend sehr hohe Auflösung, aber auch guter Dynamikumfang. Hohe Iso Werte sind auch gut verwendbar. In Verbindung mit einem OSS Objektiv sind auch in Innenräumen ohne Blitz sehr gute Aufnahmen möglich. Der AF funktioniert auch bei wenig Licht gut.
Bedienung im Winter: Da ist die Kompaktheit ein Nachteil, mit dünnen (Seiden)Handschuhen geht es noch, aber sonst muss man die Handschuhe ausziehen, die Knöpfe liegen zu nahe beieinander. Bei Schneesturm ist grundsätzlich das Objektivwechseln bei allen Kamerasystemen unangenehm. Da macht dann ein Superzoom Sinn, ich verwende da aber die D800 mit dem 28-300mm.
Batterie hält ca. 250-350 Aufnahmen, je nachdem welche Funktionen eingeschalten sind. Eine zweite Batterie ist also unbedingt nötig, ich verwende die von "Patona", da gibt es gleich ein Ladegerät das bei 220V und 12 V funktioniert dazu. Die Batterie ist sehr klein, etwa 1/2 so schwer wie eine der Nikon D800. Die Nikon macht locker 1000 Aufnahmen mit einem Akku, aber nur wenn man nicht dauernd im Live View Modus arbeitet, das ist eben der Vorteil einer klassischen Spiegelreflexkamera mit optischem Sucher.
Der Af ist für eine spiegellose Kamera erstaunlich schnell, natürlich nicht auf dem Niveau einer Sportkamera wie der Nikon D4, aber gut. Die 11 Bilder pro sec. sind aber faszinierend, bei gutem Licht kann man da tolle Actionsequenzen aufnehmen. JPG fine ca.50 Aufnahmen, bei Raw immerhin noch ca. 22, sofern man eine schnelle SD Karte verwendet. Das sind sehr gute Werte.

Junge Ziegen, Tiergehege im Almtal

Dienstag, 26. August 2014

Nikon D810 Split Screen

Ich habe mir für einige Tage von Nikon NPS Wien eine D810 ausgeborgt um vor allem die Split Screen Funktion zu testen. Vor allem bei der Verwendung von Tilt/Shift Objektiven ist es sehr schwer nur über den Sucher die Einstellung der Schärfeebene beim Tilten, also kippen des Objektivs (Scheimpflug Regel) zu beurteilen. Kurz gesagt funktioniert diese Funktion sehr gut und ist eine echte Hilfe, vor allem auch weil der Bildschirm der D810 besser auflöst, sodass in Verbindung mit einer Sucherlupe die Schärfeeinstellung besser zu beurteilen ist. Leider lässt sich die Teilung nicht beliebig anordnen, daher bei Hochformat ist die Teilung Oben/unten bei Querformat aber die Teilung links/rechts. Wenn man also ein Querformat mit Tilt machen möchte, muss man wie bei der D800 über den 4 Weg Cursor das vergrößerte Bild rauf und runter schieben. Gut ist, das dies bei beiden Bildausschnitten simultan geht, man aber in jedem Bildausschnitt eine andere Stelle definieren kann. Auch zeigt der Live View die tatsächliche Blende an, was für die Schärfentiefenkontrolle von Vorteil ist.
Was mir dabei aufgefallen ist: Bei Landschaftsbildern ist es kaum möglich, den Effekt zu bekommen, den man aus Bildern mit der Fachkamera kennt, das nämlich vom Vordergrund bis in den Hintergrund alles scharf ist. Ja es geht schon, aber meist erst jenseits der Blende 16 und da ist selbst auf dem Bildschirm der D810 schon zu sehen, wie das Bild immer unschärfer, um  nicht zu sagen unbrauchbarer wird. Für Sachaufnahmen ist die Split screen Funktion aber auf jeden Fall ein Vorteil.

Der neue Quiet Modus ist wirklich leiser und sicher in der Theater oder Hochzeitsfotografie sehr willkommen.
Bildqualität erscheint mir nur geringfügig besser zu sein gegenüber der D800, selbst bei großformatigen prints wird sich dieser Unterschied aber kaum bemerkbar machen. Wenn man die Bilder der D800 etwas mehr nachschärft ist der Unterschied zumindest im print eigentlich nicht sichtbar. Dynamikumfang scheint auch ähnlich zu sein, manche Tester wie "diglloyd" meinen, das die D810 vor allem in den Schattenpartien mehr Reserve hat, bei normal belichteten Bildern fällt das nicht so auf, aber jede Verbesserung ist willkommen. Der Bildschirm ist nicht nur schärfer, farblich ist er auch besser, zeigt das Bild also ohne Farbstich. Die Veränderung der Bedientasten ist ärgerlich, so ist der Bkt Knopf nun neben dem Blitzknopf auf der Seite gelandet, denn links ist nun die Auswahl der Messmethode statt Bkt zu finden. Bringt meiner Meinung nach nichts. Zweiter Info Knopf war wohl notwendig, um die neuen Funktionen wie split screen anwählen zu können.

Die Kamera ist nach wie vor ohne User settings ausgestattet (wie bei der D7200 oder D750). Wenn man vom "Stativmodus" in den "Action" modus wechseln will, hat das einige Tastenkombinationen zur Folge, was nervt und völlig unnötig ist. Eine Nikon Profikamera muss scheinbar weniger Bedienungsfreundlich sein als eine Consumer Kamera, denn auch bei der D3/D4 Serie fehlen User settings.

Ein weiteres ärgerliches Manko wurde auch nicht behoben, noch immer blockiert ein Einstellrad am 24 mm Shift/Tilt Objektiv die komplette Drehung, obwohl es sich jetzt fast ausgeht. Beim nächsten update der 800 er Serie passt es dann wohl? Nikon bietet übrigens keinen kürzeren Einstellknopf an, das würde dieses Problem nämlich auch einfach lösen.



Auch GPS wurde nicht implementiert, die externen Empfänger funktionieren ja mittlerweile recht gut, vor allem der neue sehr kleine von di-GPS. Aber bei externen Teilen ist immer die Gefahr der Beschädigung gegeben.

Wifi gibt es nach wie vor auch nur über teure externe Empfänger, das sehr gute App "Dslr-dashboard" funktioniert derzeit auch nicht mit der D810, sehr wohl aber an der D750!

Fazit: Gutes update einer schon sehr guten Kamera, aber nach wie vor ärgerliche Fehler (fehlende Funktionen), sodass ein Umstieg nicht so sinnvoll erscheint.

Montag, 30. September 2013

Klone - wenn es geht!

Die Idee dahinter ist aus meiner langjährigen Fotopraxis entstanden, wo ich oft aus Neugier heraus verschiedene Kamerasysteme ausprobiert habe oder in einem System mit verschiedenen Gehäusen gearbeitet habe. Im Nachhinein ist es immer leicht zu sagen: "hätte ich nur Kamera X gleich eingesetzt". Doch bei dem Kopier Prinzip geht es weniger um die Auswahl des richtigen Kamera Gehäuses, sondern wenn man dieses gefunden hat, darum, das auch die Backup Kamera gleich in der Bedienung sein sollte. Also wie bei mir 2x die D800und nicht eine D7100 als zweites Gehäuse. Gegen meine sonstige Überzeugung, das Backup bei Daten und Geräten sehr wichtig ist, meine ich mittlerweile, das es besser ist, kein Backup Gehäuse mitzunehmen, als ein billiges, dessen Bedienung man nicht so gut kennt. Denn bei den meisten Reisen ist es möglich, in der nächsten Stadt ein billiges Gehäuse zu kaufen, wenn es gar nicht anders geht. Da meine Frau und ich meist gemeinsam Reisen, hat sie eben mein Backup Gehäuse im Einsatz. Wenn ich alleine unterwegs bin, dann nehme ich nur die kleine Sony RX100 als Backup mit.

clone

Foto „Wahrheiten“ und andere „Lügen“

Wenn man sich die schier unerschöpflichen Möglichkeiten der Bildbearbeitung am Computer vor Augen führt, mag der Eindruck entstehen, dass im Zuge der digitalen Revolution alles nur mehr auf Manipulation hinausläuft. So wie der Mensch versucht über Eingriff in die Natur diese seinem Geschmack anzupassen, ja sogar sich selbst oder seine Nachkommen vielleicht einmal durch Gentechnik nach seinen Wünschen zu gestalten, so scheint auch die Fotografie immer mehr zum perfektionierten Bild hinzusteuern.
Doch wo ist ein Bild durch Einfallsreichtum aufgewertet worden, und wo beginnt der Bereich der Veränderung, der Täuschung des Betrachters ? Was ist schlimmer, das Luchsbild aus dem Freigehege im bayrischen Wald als in freier Wildbahn aufgenommen zu titulieren, oder es richtig zu beschriften als „captive“, aber zb. im Hintergrund einen störenden Ast wegzuretuschieren ?
Ich glaube, dass wie die Fotografie einst die Malerei von Ihren strengen Konventionen befreit hat und so den Weg für die ganze Breite der Abstraktion öffnete, könnte die digitale Fotografie diesen Zwang des dokumentarischen Inhalts, den Irrglauben an das echte und wahre Foto endlich aufheben und bewusst machen, dass nicht die Manipulation des Fotos die verwerfliche Sache ist, sondern das Anschein Erwecken von Dokumentation, von Wahrheit in einem Foto. Die Medienlandschaft ist heute oft eine einzige große Illusions- und Manipulationsmaschine, vom Naturfilm bis hin zur Kriegsberichterstattung, immer sehen wir nur einen Ausschnitt, eine subjektive Auswahl aus den mannigfaltigen Geschehnissen um uns herum und praktisch immer wird etwas geschönt, dramatisiert, verzerrt wiedergegeben. Ich meine, dass es an der Zeit ist, mit dem Anspruch der Dokumentation, der Wahrheit in einem Bild, aufzuhören. Wenn dann ist einzig und allein die Ehrlichkeit des Fotografen gefordert ! Meine Bilder sind Interpretationen, Versuche über künstlerische Techniken, die Schönheit, die Faszination der Natur darzustellen, ob mit dem Mittel der Kamera oder dem Malkasten bleibt aber schlussendlich eine Frage der persönlichen Vorlieben.
Koala
In diesem Bild war im unteren Teil des Felles ein störender Ast zu sehen, den ich in Photoshop wegretuschiert habe, was man an dem unnatürlich wiederkehrenden Muster auch erkennen kann.



Mittelwege sind meist Irrwege

Wenn ich so auf meine fotografische Laufbahn zurückblicke, dann bin ich eigentlich viel zu oft den "Mittelweg" gegangen. Kleinbild statt Mittelformat, oder in der digitalen Ära DX Format statt FX, weil es leichter, billiger, bequemer war oder ist.
In der analogen Zeit hätte ich rückblickend besser ausschließlich mit Mittelformat fotografieren sollen und da mit der Mamiya 6 und deren drei Objektiven, da ich meist nur Landschaften fotografierte. Ich habe sehr wohl Mittelformatsysteme benutzt, aber eben in der Mehrzahl liegt der Fehler: Mamiya Press 6x9 (eine Kamera die ich mir für Reisen vom Fotoklub leihen konnte), Zenza Bronica 6x6, Mamiya 4,5x6 und dann Mamiya 7 in Kombination mit einer analogen Nikon Ausrüstung für meine Pressearbeit. Kleinbild für Reportagen, das hat schon gepasst, aber alles andere wäre mit der Mamiya 6 in bester Qualität und mit wenig Gewicht zu realisieren gewesen, aber ich habe immer gern experimentiert, Filter verwendet und zuviel Pfennigfuchserei betrieben, Mittelformat Filme waren teuerer, aber man fotografiert mit so einem System auch konzentrierter und damit effizienter.
Mittelwege
Ähnlich habe ich es auch in der digitalen Welt gehalten: am Anfang war Experimentieren nötig, vieles war noch nicht ausgereift und eine Olympus E-10 mit 4 MP war schon fast eine Profikamera. Aber nach Nikon D100 kam der Einstieg ins Profisegment mit der Canon 1 D Mark II, einfach deshalb, weil Nikon damals keine gute Pressekamera hatte. Mit der Nikon D3 änderte sich das wieder und ich ging zurück zu Nikon, auch wegen der neuen Objektive wie dem 14-24 mm f2,8 oder den neuen Shiftobjektiven. Zu dem Zeitpunkt war Architekturfotografie mit Canons Objektiven eine Qual und das Bedienkonzept der Nikon war ich einfach besser gewöhnt. Da Gabi ja auch sehr gerne und gut fotografiert war immer auch die Frage, wie wir unsere Ausrüstung teilen. Das führte so weit, das sie in Namibia mit einem Olympus four thirds System arbeitete, da hier vor allem Telebrennweiten bis 600 mm billig zu realisieren waren. Ich fotografierte mit der D3 und einem Sigma 120-300 f2,8+Telekonverter 1,4x und 2,0x. Mit dem Ergebnis, das bei 600 mm meine Bilder auch nicht schärfer waren als die von ihrer 400.-€ Olympus Zoomlinse. Da war ich nur mäßig erfreut.
Aus Gründen der "Experimentierfreudigkeit" meinerseits, meiner Meinung, das wir zumindest eine leichte DX Ausrüstung für Bergwanderungen brauchen und auch Gabis Meinung, das ihr die D3 zu schwer sei, blieb DX und FX lange nebeneinander bestehen. Erst auf unserer 10-wöchigen Island Reise mit viel Wanderungen, auch 25 km an einem Tag und unterschiedlichen Gehäusen wie der D7000 und der D3/D3x hatte ich irgendwann die Erkenntnis, das das eigentlich Blödsinn ist, so viel Ausrüstung zu verwenden, denn das Wechseln von Gehäusen mit unterschiedlicher Bedienung ist lästig, genauso wie Fremdobjektive nerven, deren Zoom oder Scharfstellungsring in die andere Richtung als die der Nikon Objektive drehen.
Bei der letzten Reise nach Südtirol habe ich Gabi die D3 gegeben, samt 16-35 AF-s Vr f4, dem 50 mm f1,8 D und dem 90 mm Makro von Tamron. Und siehe da, Gabi ist begeistert, denn endlich hat sie eine Kamera, deren Sucher brillant und hell ist. Da schmerzen ein paar Gramm mehr auch nicht mehr so sehr. Und seit wir auf die kompaktere D800 umgestiegen sind, ist unsere Ausrüstung noch leichter geworden.
Wie ich oben in der Grafik (Freeware Xmind) angedeutet habe kann man das auch für andere Dinge durchspielen: Kauf die das super MTB das du willst, auf der anderen Seite tut es ein billiges Fahrrad aus dem Kaufhaus für Einkaufsfahrten, dazwischen noch ein Trekkingbike, ein Rennrad, das macht eigentlich kaum Sinn. Okay, das Rennrad hätte schon seine Berechtigung, aber seit ich einen Satz zweiter Felgen für mein MTB mit Sliks habe, rühre ich mein Rennrad nicht mehr an, mir ist das Fahrgefühl mit dem robusteren MTB Rahmen lieber. Zuviel verschiedene Technik/Ausrüstung kann schnell nervig werden. Jedes Teil wird anders bedient, gehört gewartet, kostet natürlich Geld. 

Aber ich muß eingestehen, auch das Gegenteil kann sinnvoll sein, also doch ein Mittelweg, ein Gerät für alles:  Ein großes Smartphone statt kleinem Smartphone und Tablet hat sich bei mir durchgesetzt. Eigentlich geht es um "Weniger ist mehr", um die Kunst nur die Geräte anzuschaffen, die man wirklich braucht.





Mittwoch, 4. September 2013

Wie werde ich ein besserer Fotograf ?

Die Fotografie ist schon ein komisches Hobby / Beruf / Handwerk.
Nirgendwo sonst ist das Missverständnis so ausgeprägt wie hier, nämlich der Glaube, das durch den Kauf eines guten Geräts auch automatisch die Beherrschung des Metiers mitgeliefert wird.

Nun, glauben sie wirklich, das wenn Sie sich einen guten Hobel kaufen deswegen gleich ein guter Tischler sind?
Oder eine andere Analogie, die mehr ins künstlerische geht: Macht der Kauf eines tollen Musikinstruments sie automatisch zu einem Musiker? Auch zu wissen, wie man etwas bedient, ist nicht ausreichend.  Ich weiß, wie man ein Klavier "bedient", wie man eine Gitarre hält, aber deswegen kann ich noch lange nicht Musik damit machen. Natürlich gibt es Keyboards mit so vielen vorgefertigten Melodien, das man schon mit ein paar Einstellungen so etwas wie Musik herausbekommt, ohne die Keyboard Tasten zu benützen. So ähnlich wie bei der Kamera, mit der man auch recht schnell ein paar brauchbare Schnappschüsse zusammenbringt.

Saxophon gespielt von Peter Natterer in Berndorf Niederösterreich Österreich / saxophone played by Peter Natterer Berndorf Lower Austria Austria
Aber etwas wirklich eigenständiges, künstlerisches entsteht nicht einfach so, dafür ist es nötig, das Medium, ob Musik oder Fotografie, zu studieren, zu erlernen, weniger von der Technik her, sondern von den Ausdrucksmitteln: Komposition, Form, Farbe, Licht bei der Fotografie, Melodie, Klangfarbe, Harmonie bei der Musik.
So gesehen ist es weit besser, Geld in Kurse zu investieren, keine Fotokurse wo es wieder um Technik geht, sondern Kurse über Bildaufbau, Wirkung von Farbe und Komposition. Besuch von Museen, Studium von Gemälden kann einem mehr weiterbringen, als jede Geräte Neuanschaffung.
Diese Analogien verwende ich schon lange, zufällig bin ich auf den englischen Artikel von Ken Rockwell gestoßen, der das hier gesagte sehr gut wiedergibt:http://kenrockwell.com/tech/music-lesson.htm