Freitag, 15. März 2013

Notebook für Fotografen - ASUS Zenbook UX32VD



Da ich meiner Nachbarin bei einem Notebookkauf helfen wollte bin ich gleich weitergesurft um zu sehen, ob es nicht doch brauchbare Notebooks gibt, die den Anforderungen eines Profifotografen genügen. Ich weiß schon, die Apple Fans werden gleich wieder sagen, kauf die ein Mac Book Pro Retina oder Mac Book Air und alles ist gut. Erstens habe ich keine Lust auf ein anderes System, auch wenn mir die Möglichkeiten von Bootcamp durchaus bewusst sind. Auch sind Apple Produkte teuer und ich lasse mein Notebook auf Reisen auch im Mietauto, weil ich auf langen Fototouren schon so genug Ausrüstung mitschleppe. In meinem eigenen Campingbus habe ich weniger Sorgen bezüglich Diebstahl, da sorgt ein gut verschraubter Möbeltresor für zusätzliche Sicherheit.
Die wichtigste Anforderung, die ich an ein Notebook habe, ist ein guter Bildschirm. Dieser muss mindestens den sRGB Farbraum abdecken, über 300cd/m2 Lichtleistung haben und auch beim Kontrast und Schwarzwert gute Werte aufweisen. Und noch ein Kriterium: der Bildschirm muss eine matte Oberfläche haben. Ich als Mann über 50 brauche keinen Schminkspiegel. Damit würden übrigens schon fast alle Apple Notebooks aus der Auswahl herausfallen, mattes Display gibt es nur gegen Aufpreis beim Mac Book pro.
Das gute Bildschirme bei Notebooks absolute Mangelware sind, sieht man sehr schnell an den Tests bei "Notebookcheck.de", die die Bildschirme wirklich gut und genau testen. Ein schlechter Bildschirm ist bei Büroanwendungen weniger relevant oder störend. Bei der Auswahl und Bearbeitung von Fotos aber sehr wohl. Bei mir kommt noch hinzu, das meine Frau und ich 2012/2013 fast nur unterwegs sind, also ich kaum Gelegenheit haben werde zu Hause auf meinem Standcomputer zu arbeiten. Wenn ich jetzt die Bilder ein Jahr lang nur speichere, nicht auswähle, beschrifte und bearbeite, habe ich dann Herbst 2013 einen kaum zu bewältigenden Bilderberg. Bilder auswählen und bearbeiten tu ich aber nicht auf einem Bildschirm der blass ist, nur 60 % von sRGB zeigt (wie die meisten Notebook Bildschirme), oder Farbfehler hat, wie die der HP Envy Serie, der rot von Orange nicht unterscheiden kann. Nach langer Recherche blieben ganz wenige Angebote übrig: Von Dell der 15" Precision M4600 mit RGB LCD, der sogar den vollen RGB Farbraum abdecken dürfte. Preis ab 1770.-€. Leider gibt es diesen Bildschirm in anderen Notebooks nicht mehr gegen Aufpreis, ist also die einzige Option bei Dell. HP hat ein Notebook jenseits der 2000.-€ Marke mit ähnlichem Bildschirm.

Relativ neu auf dem Markt ist das Asus Zenbook UX32VD Ultrabook, das mit einem 13,3" full HD Bildschirm aufwarten kann, der sRGB abdeckt und dank IPS Panel auch eine gute Blickwinkelstabilität hat. Mit 1,47 kg + 0,3 kg für das Netzteil angenehm leicht. Die Version mit dem ips Panel kostet ungefähr 1100.-€. Der neue Ivy Bridge Prozessor Intel Core i7-3517U mit bis zu 2,4 GHz ist leistungsfähig und stromsparend, dezidierte Grafikkarte, USB3 und eine Harddisk kombiniert mit einer kleinen SSD machen den Computer auch recht schnell und geeignet für Bildbearbeitung. Nur die 4 GB Ram stören mich ein wenig, mindestens 8 GB Ram wären besser.

Nach vielen Monaten in Verwendung, auch auf unserer Südamerika Reise hier ein paar Erfahrungen:

Eine SSD Umrüstung bringt leider weniger, als einem die ganzen SSD “Werbeartikel” weis machen wollen. Das konnte ich im Direktvergleich ausprobieren, denn durch ein defektes Autoladegerät wurde mein Zenbook vor der Abreise beschädigt. Reparatur dauerte gut 6 Wochen (neues Mainboard). Trotzdem Danke an Asus, dass das ohne Probleme als Garantiefall abgewickelt wurde. Aber ich musste mir schnell ein Notebook besorgen. So habe ich jetzt zwei Zenbooks daheim, meine Frau freute sich darüber, mein Konto weniger. Ein Zenbook wurde von mir nach der Reise mit einer 500 GB SSD von Samsung (830 er Serie) neu aufgesetzt, über Win 7 iso file und nur mit den wichtigen Treibern ohne die ganze bloatware + 8 GB Ram zu den 2 GB on board mit Taktung cl 11. Das zweite Notebook blieb wie es geliefert wurde + 8 GB Ram Riegel, aber nur mit cl 9. Testvergleich aus der Praxis: wie lange dauert es, ein Nikon Nef File der D800 zu öffnen (von Camera Raw in Photoshop Cs6)? Das Ergebnis ist: Notebook mit SSD ist 0,5 sec schneller von ca. 15 sec Gesamtzeit. Das liegt wohl einerseits daran, dass dieses Notebook sowieso eine kleine 24 GB SSD als “Beschleuniger” eingebaut hat. Ein anderer Grund ist aber, dass meistens nur das Starten von Windows oder nichtssagende Benchmarks als Vergleich herangezogen werden. Wenn das Auslesen eines 40 Mb files der D 800 von einer Harddisk ca. 1 sec dauert, dann ist eine auch 2-4x so schnelle SSD nicht in der Lage, viel Vorteil zu erzielen, die Ersparnis ist eben 0,5 sec. Das Raw File in Adobe Camera Raw berechnen und in Photoshop öffnen dauert ca. 15 sec. Der Flaschenhals ist der Prozessor und wahrscheinlich auch das Win 7 Betriebssystem im Zusammenspiel mit der Adobe Software, aber nicht die Festplatte.
Auf einem Apple Powerbook mit Retina Display dauert dieser Vorgang angeblich nur ca. 5 sec. (2,7 Ghz), das kostet in dieser Ausstattung dann aber gut 2500.-€ und wiegt 2 kg, also kein fairer Vergleich. Aber es ist auch deutlich schneller als mein Standgerät mit 6 Kern Xeon Prozessor, der mit 3,3 Ghz taktet, deshalb die Vermutung, das CS 6 auf Apple Computer besser läuft.
Es hat halt nicht viel Sinn, Prozesse zu optimieren, die 5 % der Arbeitszeit ausmachen, wie Öffnen von Programmen und Hochfahren von Windows. Während die Prozesse, die bei meiner Arbeit wirklich wichtig sind, kaum beschleunigt werden. Also teuer Lehrgeld bezahlt und wieder einmal bemerkt, dass das meiste im Internet blah blah ist von Leuten, die entweder keine Ahnung haben oder halt nur das Positive schreiben (von wegen Werbung,….). Dass der Einbau der SSD auch die Garantie beendet, ist noch ein weiterer unangenehmer Nebeneffekt.
In dem Zusammenhang ist es auch interessant, das das ACR update von 7.2 auf 7.3 einen merkbaren Unterschied in der Performance gebracht hat, leider zum Schlechteren. Bei 7.2 liefen die 4 virtuellen Kerne des Zenbooks noch mit 100% Rechenleistung, bei 7.3 nur mehr auf 60 % und dementsprechend sind gut 2 sec mehr Rechenzeit zu verbuchen. Und Photoshop CS 5 mit ACR, das ja auch D800 Files lesen kann, ist sowieso schneller (10 sec), das liegt aber wohl auch daran, das das neue ACR in CS 6 doch einige Verbesserungen gebracht hat, wie die bessere Lichter- und Schattenkorrektur.

Fazit: Ein sehr gutes Notebook, das sogar einen Standcomputer ersetzen kann. Weniger Energieverbrauch und fast geräuschloses Arbeiten sind ein weiterer Pluspunkt.


Weniger ist mehr

Warum ein 1,4 kg Ultrabook auch für die professionelle Fotobearbeitung die bessere Wahl sein kann.


Unser Leben wird immer mehr von elektronischen Geräten mitbestimmt, ob das Smartphones, Navigationsgeräte, Fernseher oder Computer sind. Abgesehen vom Spieltrieb, der ja vor allem bei Männer sicher überhaupt keinen Einfluss bei der Wahl von technischen Geräten hat, sollten diese Geräte unser Leben leichter machen. Naja, Firmware Updates, Software Updates, Bugs (keine Gelsen, aber auch unangenehm), unnötig komplizierte Bedienung, zu viele sinnlose Funktionen, die Realität schaut dann oft anders aus.
Was meine ich mit weniger ist mehr? Ein Beispiel: Wenn ich meiner Frau Gabi das 50 mm f1,8 Objektiv wegnehmen würde, wären bei ihr wahrscheinlich mehr als 50 % der Top-Aufnahmen auch weg. Denn wie oft bei Frauen, sie schaut nicht so sehr auf Technik oder Größe des Objektivs, sondern auf die Motive um sie herum und ist auch nicht zu faul hin und her zu gehen und so lange zu suchen, bis sie den passenden Ausschnitt gefunden hat. Ich hätte wohl vorher schon überlegt, ob nicht ein Foto mit dem tollen 14-24 Objektiv eine dramatischere Bildwirkung erzielen könnte, wohl gemerkt, bevor ich alle Motivmöglichkeiten überhaupt abgecheckt habe.
Maus-2Kameras
Eine Menge Objektive sind nicht der automatische Schlüssel zu besseren Bildern, aber vielleicht die Ursache für den Besuch beim Chiropraktiker.

Eine Reise wie unsere 2012 durch Chile und Argentinien (Blog:http://christianhandl-fotoblog.blogspot.co.at/) ist auch nur halbwegs stressfrei umzusetzen, wenn man sich nicht mit zu viel Gepäck belastet. Schon wegen den Gewichtsbeschränkungen bei den Airlines, denn über 23 kg werden dann 50 $ pro kg fällig, so die Airline nicht kulant ist. Speziell bei der Fotoausrüstung ist es ein großes Risiko zu viel mitzunehmen. Natürlich hätte ich mein 300mm f2,8 Teleobjektiv vor allem am Ende der Reise auf den Galapagos Inseln gut gebrauchen können. Aber in Chile und Argentinien wäre es die meiste Zeit der 9 Wochen im Auto gelegen, da es mir zu schwer für Wanderungen ist. Dann hätte ich dazu noch den größeren, auffälligeren Fotorucksack gebraucht, nicht meinen kleinen Tenba, der wie ein Daypack aussieht und auch angenehm zu tragen ist. So war ein 16-35 Af-s VR f4, ein 45 mm Shift/Tilt und ein 70-200 f2,8 + 1,4 und 2x Konverter die primäre Ausrüstung für uns zwei, meine Frau hatte statt dem 45mm ein 50mm f1,8 im Rucksack. Ich hatte noch einen SB900 Blitz dabei, der aber oft im gesicherten Fotokoffer im Auto blieb (der wasserdichte Hartschalen-Fotokoffer “Explorer Cases” wurde mit Stahlkabel und Schloss am Beifahrersitz fixiert). Dazu kamen noch zwei kleine Slik Carbon Stative 634 Cf. Diese Ausrüstung hatte den großen Vorteil, auch für lange Wanderungen nicht zu schwer zu sein, und hat sich gut bewährt. Selbst das Notebook konnte ich im Tenba mitnehmen, auch hier, weil ich auf ein größeres Modell verzichtet hatte und das Zenbook Ux32Vd nur 1,4 kg wiegt. Das tat ich aber nur sehr selten, das Notebook blieb meist auch im versperrten Fotokoffer. Die externe Festplatte mit dem 1.Backup der Daten waren immer in meinem Fotorucksack, das 2.Backup im Rucksack meiner Frau.
Bei der Reise hatten wir zwei verschiedene Notebooks mit, was schon wegen der Ladegeräte nervt, denn eigentlich sollte man für alles ein Backup haben. Das wollte ich durch ein Universal Kfz-Ladegerät erreichen, der Versuch dies am Zenbook zu verwenden, führte zur Beschädigung des Notebooks, die Reparatur war vor dem Abflug nicht fertig, also musste ich mir ein zweites Zenbook besorgen. Im Nachhinein kein großer Schaden, denn ein Zenbook in originaler Konfiguration werkt nun bei meiner Frau als Hauptcomputer und tut dies weit schneller als ihr stromhungriger alter Doppelprozessor PC, mit dem Vorteil, dass ich mich nun nicht mehr um zwei Computer bei ihr kümmern muss.
Überraschenderweise ist das Zenbook aber auch bei mir im Vergleich zu meinem recht aktuellen PC bei den relevanten Arbeiten wie in Lightroom oder Photoshop nicht merkbar langsamer. Und da vergleichen wir ein Notebook mit i7 3517U Dualcore Prozessor, 500 GB SSD (die kaum einen Performancezuwachs bringt!) und 10 GB Ram mit einem Xeon 3,33 Ghz sechs Kern Prozessor und 24 GB Ram, Betriebssystem auf SSD, Lightroom Katalog auf der zweiten SSD. Laut SisoftSandra und anderen Benchmarks läuft der Xeon Prozessor aber richtig mit voller Frequenz wenn nötig, auch die Ram sind in Ordnung und die SSD auch. Logisch ist das nicht. Die Konsequenz, die ich daraus ziehe: Das Notebook wird zum Hauptcomputer, dank der guten dezidierten Grafikkarte kann es auch zwei externe 24/27 Zoll Monitore ansteuern und mit USB 3 sind die externen Festplatten auch kein Problem. Der Vorteil ist auch hier, dass ich nicht mehr zwei Computer warten muss, obwohl der Xeon PC noch im Einsatz bleibt, als Scancomputer mit meinem Nikon 9000, der nur über Firewire zu betreiben ist und als Druck-PC für meinen Canon ipf 6100 Großformatdrucker. Bei diesen Verwendungen brauche ich aber nicht viel am PC zu machen oder upzudaten. Das Wichtige am Notebook als Hauptcomputer ist, dass ich alle relevanten Daten immer bei mir habe. Nun, das lässt sich ja leicht durch eine externe Festplatte bewerkstelligen, werden viele denken – ich verwende übrigens eine 2 TB 2,5” mit USB3, da die keine weitere Stromversorgung braucht. Aber was ist mit den ganzen Einstellungen der Menüs in Photoshop, Lightroom, GPS Software, Buchhaltungssoftware, usw. – wie gleicht man die bitte schnell und effizient ab, ohne etwas zu vergessen? Das geht meiner Meinung nach nicht ohne erheblichen Zeitaufwand.
Maus-Energie














Nicht vernachlässigen sollte man das Thema Energie. Wie schon im Buch “Faktor 5” von Ernst Ulrich von Weizsäcker beschrieben wird, könnte man mit viel weniger Energie auskommen, ohne dass der Lebensstandard oder die Arbeit leidet. Bei mir war der Umstieg auf das Notebook auch der Anlass meinen Workflow zu hinterfragen, was im Endeffekt mir viel mehr gebracht hat, als irgendein Supercomputer je an Zeitersparnis herauskitzeln könnte. Teil dieses neuen Workflows ist nun Lightroom 5, aber auch das Erlernen von Shortcuts z.B. in Photoshop kann sehr viel bringen. Auch die Umgestaltung der Menüpositionen in Photoshop mit Integration von Mini Bridge war sehr sinnvoll, denn dadurch brauche ich meinen zweiten 27” Bildschirm fast nicht mehr. Ich finde es einfach angenehmer, wenn ich mich nur auf einen Bildschirm konzentrieren kann. Den zweiten Bildschirm verwende ich nur mehr bei Erstellung einer Multimediaschau mit Stumpfl Platinum. Wo meiner Meinung nach der Umstieg auf ein Notebook schlecht funktioniert, ist in der Videoproduktion, da sind Standcomputer mit 6 Kern Prozessoren und SSD sinnvoll und nötig, sobald man full HD Videos bearbeiten und rendern möchte. Noch einen Vorteil möchte ich erwähnen, das Zenbook ist leise, eigentlich unhörbar außer bei voller Rechenlast, auf jeden Fall weit leiser als ein Standcomputer.
Apropos Energie und verbesserter Workflow: Müsste Microsoft die Ausfallszeit wegen fahrlässiger Fehler beim Update seiner Betriebssysteme ersetzen, wäre die Firma wohl schon pleite. Beim Zenbook gibt es ein kleines Update, das sich nicht mit dem Notebook verträgt, die Installation der vielen Updates dauert aber leicht einmal 45 Minuten, funktioniert dann nicht, wird wieder zurückgenommen, was auch wieder dauert. Und wenn man Updates nicht komplett ausschaltet oder das eine Update durch try and error oder über einen Eintrag im Internet eliminieren kann, geht das Spiel beim nächsten automatischen Update von vorne los. Dieses Problem gibt es seit 5 Monaten und es wurde nicht behoben! Schlecht programmierte Software oder Bugs im Betriebssystem sind eigentlich die wahren Zeiträuber!
Apple Nutzer sind da meist besser dran, sollten aber nicht allzu hämisch lachen, siehe einmal diesen Artikel von Diglloyd: http://macperformanceguide.com/AppleCoreRot-intro.html
Eine Beobachtung haben einige “Mixed” User aber gemacht: Adobe Programme wie Photoshop oder Lightroom laufen auf manchen Macs schneller, das heißt das Öffnen eines Nikon D 800 Raw Files in ACR, das bei mir auch mal ca. 12 sec dauert (auf meinem 6 Kern Rechner), geht im Mac Book pro Retina unter 5 sec. (Zeiten auch wieder bei Diglloyd nachzulesen). Da relativiert sich auch der höhere Preis von Mac Computern, denn auch die weniger hochgezüchteten Modelle sind möglicherweise schneller in diesen Programmen. Ein High End PC kann also oft mit einem Mac aus dem mittleren Preissegment verglichen werden. Das scheint daher zu kommen, dass Adobe Software für den Mac und sein Betriebssystem besser optimiert ist. Einen Hinweis dahingehend möchte ich aufführen: Bei Camera Raw 7.2 unter Win7 wurden beim i7 Notebook Prozessor noch 100% Auslastung erreicht, bei ACR 7.3 nur mehr 60%, die Raw Konvertierung dauert nun auch länger! Der Vorteil der 60 % Auslastung soll aber auch nicht verschwiegen werden: Man kann nun mit einem zweiten Programm besser parallel arbeiten.
Eines der Prinzipen, das ich immer wieder versuche umzusetzen, ist das des “Kopierprinzips”, man könnte es auch “Duplizierprinzip” nennen. Zum Beispiel verwenden wir beide beim Fotografieren das gleiche Gehäuse (D 800), das mir, wenn ich alleine beruflich unterwegs bin, gleich als Backup dient. Gleiche Bedienung heißt weniger Kopfzerbrechen bei den Einstellungen. Das gilt z.B. auch beim Autoradio, mir ist es wichtig, dass in beiden Autos das gleiche Radio eingebaut ist und dabei eines, das nicht vom “Knopfausschlag” befallen ist, also eine vernünftige Bedienoberfläche hat mit möglichst wenig Spielereien. Als Smartphone haben wir beide ein Alcatel 995 und sind sehr zufrieden damit. 4,3” Bildschirm um 170.-€ und Android 4, wer mehr zahlt, ist selber schuld, könnte man sagen. Nix gegen ein Iphone, super Gerät, aber der Gedanke, dass ich gut 600.-€ bei einer meiner Outdoor-Aktivitäten versenke, verliere, zerstöre, oder es mir beim Lesen in der Badewanne aus der Hand rutscht…..
Früchtekuchen, Stanglalm, Aufnahmen Rodelführer
Dass wir das “Weniger ist mehr” Prinzip auch noch anders umsetzen, sei auch noch erwähnt, denn “Verzicht kann ja auch befreien”.
Früher hatten wir einen Fernseher mit ORF 1+2, der Videorecorder wurde angesteckt, ORF 1 angesehen, ORF 2 aufgenommen, die Hausantenne war am Dachboden unsichtbar. Dann war es aus mit dem analogen Signal, DVB-T hat bei uns ein zu schwaches Signal, Aon-TV über Telefonleitung kostet monatlich 6.-€. Also Installation einer Sat-Schüssel. Teurer Lerneffekt: man braucht zwei SAT Receiver, um unabhängig aufzunehmen, dazu vielleicht noch DVD Player für Video. Im Endeffekt 4 Fernbedienungen, 4 Geräte mit verschiedener Bedienung, Geräte, wo man auch immer wieder etwas updaten muss und die von der Bedienung her alles andere als einfach sind. Und das dafür, dass zumindest ich mir meistens irgendeine “Unterhaltungssendung” ansehe. Ich weiß schon, offiziell schauen wir alle nur “Universum” oder Dokumentationen auf Phönix. Aber selbst das ist mir mittlerweile etwas verleidet, denn nicht nur wie bei zwei Namibia Dokus, wo die Wüstenelefanten gleich mit den Sanddünen im Sossusvlei zusammengeschnitten wurden, ist der Informationsgehalt solcher Sendungen meistens bescheiden. Wer sich wirklich informieren will, ob über Länder, Natur, Geschichte oder Wissenschaft, greift noch immer besser zu einem Buch, am besten zu zwei, die das gleiche Thema behandeln.
So haben wir den Fernseher seit einem Monat nach unserer Rückkehr aus Südamerika auch nicht mehr eingeschaltet, mittlerweile abgebaut und dann nach und nach verkauft. Weiterer positiver Effekt des Fernsehverzichts, man ist viel weniger Werbung=Gehirnwäsche ausgesetzt, was sich auch positiv auf das Konsumverhalten auswirkt. Uninformiert fühle ich mich trotzdem nicht, Dank online Nachrichten (ORF.at), Tageszeitung (Salzburger Nachrichten), eines Jahres-Abos bei der Wiener Hauptbibliothek (Onleihe) und dem Amazon Kindel App auf meinem Smartphone. Nach dem Amazon Skandal sei gesagt, dass es auch gute Alternativen für e-books gibt wie http://www.ebook.de/. Amazon hat nämlich zwei gravierende Nachteile bei e-books: die Bücher sind nur so lange verfügbar, wie man Mitglied bei Amazon ist, wird das Konto gelöscht, sind auch die Bücher weg, obwohl man sie gekauft hat! Wenn man Fachbücher von der Steuer absetzen will, geht das nicht, da Amazon für e-books keine Rechnung mit MwSt. ausstellt, Amazon verkauft nur an Privatkunden, um sich so die MwSt. zu sparen.

“Weniger ist mehr” habe ich behauptet, aber wo liegt das “Mehr”? Der Mehrwert liegt in der Freizeit, um sich beim Abendessen zu unterhalten, statt dass die Abendnachrichten laufen (wie abgebrüht waren wir eigentlich, dass wir bei all den grauslichen Meldungen noch genussvoll in unser Abendbrot beißen konnten? Denn, wie heißt es so treffend: “When it bleeds it leads” sinngemäß: “Alles was blutet gibt eine gute Schlagzeile”. Auch bleibt mehr Zeit für meine Bilder, für meine Arbeit oder auch einfach fürs Faulenzen vorm Ofenfeuer, zum Lesen ebendort. Ganz selten geht uns vielleicht die Liveübertragung eines Schirennens ab, aber meist sind wir dann eh draußen beim Fotografieren, Rodeln oder auf einer Skitour. Technikverächter bin ich trotzdem keiner, das W-Lan auf der Stockerthütte hat mich sehr gefreut, über ORF Livestream konnten wir so die Siegesfahrt von Marcel Hirscher beim Kitzbühler Slalom mitverfolgen. Das Smartphone ist für uns zum “digitalen Schweizer Messer” geworden. Die wichtigsten Applikationen sind für uns die Leseapps, wie Amazon Kindle, aber auch die Onleihe in Verbindung mit einem pdf Reader wie Aldiko. Wer viel und lang auf Reisen ist, kann nicht so leicht einen Stapel Bücher mitnehmen oder sich in Norwegen im letzten Ort vor der Wildnis schnell neuen Lesestoff besorgen, um zwei Regentage zu überstehen. Aber Internet gibt es mittlerweile auch noch in 100 Seelen Dörfern, ein neues Buch ist so schnell gefunden und heruntergeladen.
Aus den vielen Büchern, die ich in den letzten Monaten gelesen habe, ist mir ein Satz aus dem Buch von Florian Opitz: “SPEED - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” im Gedächtnis geblieben: “Wir haben deshalb keine Zeit, weil wir versuchen drei Leben gleichzeitig zu leben” (sinngemäße Wiedergabe). Schon 1985 schlug Neil Postmann in seinem Buch: “Wir amüsieren uns zu Tode” in eine ähnliche Kerbe, wiewohl er weniger die Beschleunigung unseres Lebens als die Verdummung durch das Fernsehen anprangerte.
Auch wenn es anders klingen mag, ich mag Technik (noch immer), aber zu viel davon gepaart mit schlechter Bedienung oder schlampig programmierte Software ist ein Räuber, denn sie stiehlt etwas sehr Wertvolles: meine Zeit!

Freitag, 30. November 2012

Dune HD Player Smart D1

Vollwertiger Ersatz für ein Präsentations-Notebook oder shuttle Pc?
Für die Präsentationen des VTNÖ, vor allem bei der Generalversammlung, aber auch bei Foto Festivals im In- und Ausland, habe ich nach einer möglichst universellen Lösung gesucht, die Multimedia Inhalte möglichst problemfrei abspielen kann und das natürlich in Full HD Qualität.
Der Dune D1 ist ein Gerät, das den eigenen Einbau einer 3,5" Festplatte erlaubt. Das geht recht einfach, man muss nur 4 Schrauben des Gehäuses lösen und die Festplatte anstecken und fixieren.
Anschlüsse sind alle vorhanden, die man braucht. USB (Master und Slave), daher kann man auch von einer externen Festplatte Daten auf die interne Festplatte ohne Computer direkt überspielen. Ein SD Kartenslot, eine e-Sata Schnittstelle und alle Ausgänge, die man so für Video braucht: Composite, Component (Y/Pb/Pr), HDMI 1.3, digitaler optischer Ausgang. Weiters ein LAN Anschluss. Die Fernbedienung ist soweit gut strukturiert und recht leicht zu bedienen.
Die optional erhältlichen App "Dune remote" für iphone und "Dune Media Controler" für Android bieten neben der beleuchteten Fernbedienung auch weitere Funktionen. Grundvoraussetzung ist jedoch die Einbindung des Dune HD und des Smartphones in ein Netzwerk (Wlan).
Das Gerät kann neben Video in vielen Formaten auch Audio-Dateien (Mp3), JPG und sogar Flash abspielen. Letzteres ist wichtig, wenn man eine Powerpoint Präsentation auf dem HD Player zeigen will. Dies geht, indem man mit der Freeware "authorPoint Lite" die PowerPoint Datei in eine Flash Datei umwandelt. Es bleibt die Möglichkeit, die Folien manuell weiterzuklicken, erhalten.
Stumpfl Wings Platinum Shows müssen auf ein passendes Videoformat umgerechnet werden. Exe Dateien können natürlich nicht gelesen werden. In Platinum geht man mit der Maus in den Bereich des Screens, dann Rechtsklick - Auswahl "Eigenschaften" .
Platinum-screen1
Während der Umwandlung wirkt das Video gestaucht, was beim Abspielen aber nicht auftritt, die Seitenverhältnisse passen dann wieder. Wie ich auf unangenehme Art während eines Kurzvortrages lernen musste, verträgt der Dune z.B. kein 1920x 1280, was beim Anklicken von "Seitenverhältnis beibehalten" eingestellt werden würde. So ein Video läuft sehr wohl am Windows Media Player!
Dann auf "Ausgabe" - "Windows Media File".
Platinum-Video1
Platinum-Video2
Platinum-Video3
Das Erstellen eines Videos kann je nach Rechnerleistung sehr lange dauern (ca. 1-4 fache der Echtzeit).
Bei Fehlern in der Schau muss das Video neu erstellt werden.
Pausenmarker werden ignoriert, aber über die Fernbedienung kann ein Video natürlich auf "Pause" angehalten und wieder gestartet werden.
Der Vorteil der Videoerstellung ist, dass auch komplexe Überblendungen, die bei der Präsentation aus der Timeline zum Ruckeln neigen oder auch zu einem Programmabsturz führen können, flüssig laufen.
Die Erstellung des Videos muss in Wings Platinum erfolgen, eine Exe Datei kann nicht umgewandelt werden.















Donnerstag, 14. Juni 2012

Deconvolution Sharpening

Obwohl ich selbst nicht so gerne eigene Objektiv, Raw Konverter oder Kameratests mache, ist dies leider manchmal unumgänglich, z.B. beim Kauf eines neuen Objektivs, da selbst Profilinsen jenseits der 2000.-€ "out of the box" Fehler aufweisen können, die unakzeptabel sind.
Für grundsätzliche Vergleichstests gibt es zum Glück einige gute Seiten, die zumindest einmal die groben Leistungsunterschiede aufzeigen können. Eine Seite, die da weiter geht und nicht von Werbung abhängig ist, ist "Diglloyd". Bei einigen Kameratest, auch bei dem Vergleich zwischen der D3x und der Leica S2, wird genauer auf eine andere Schärferoutine eingegangen, dem "Deconvolution sharpening", das besonders geeignet sein soll, die Wirkung des Anti-Aliasing Filters auszugleichen. In der Mac Welt gibt es "RAW Developer", der diese Routine unterstützt, auf dem PC "RAW Therapee". Dieses Programm brachte mir bei einem Versuch jedoch unbefriedigende Ergebnisse. Eine Alternative gibt es noch und die ist im Adobe Raw Converter "versteckt", den der Schärfealgorithmus dürfte zumindest sehr ähnlich dem Deconvolution sharpening kommen. Was insofern interessant ist, als direkt im Photoshop dieser Algorithmus nicht zur Verfügung steht.
Die Ergebnisse sind jedenfalls durchaus bemerkenswert. Erste Versuche habe ich gemacht, da ich mit dem Output der Nikon D7000 nicht zufrieden war, die Bilder wirkten trotz Vorschärfung in NX2 wie von einem Weichzeichner überzogen. Da konnte ich mit ACR relativ schnell zu besseren Ergebnissen kommen. Die D3x erschien mir bis jetzt recht scharf trotz Verarbeitung in Nx2.  Das schwierige am Schärfemenü von ACR sind die vielen Parameter, die man so einstellen muss, das einerseits eine gute Schärfung entsteht, andererseits diese nicht zu stark ist und auch nicht Bereiche wie den Himmel mitschärft:
ACR-1
Einstellungen in ACR
Die Einstellungen bei "Maskieren und "Luminanz" sind wichtig um Rauschen (Korn) im Himmel oder anderen glatten Flächen zu verhindern
D3X_27325 sharp5
Bildausschnitt 100% NX2 Kameraeinstellung Schärfe 5, "Maus over" für Bild mit Schärfung in ACR mit Einstellungen wie oben
deconvolutionthe improvement of resolution of images or other data by a mathematical algorithm designed to separate the information from artifacts that result from the method of collecting it.
Trotz des schärferen Eindrucks von ACR ist eine weitere Schärfung für den Druck natürlich möglich und nach meinen Versuchen sogar etwas einfacher, da sowohl USM wie Smart sharpening zu guten Ergebnissen führt, Das Bild das in NX2 bearbeitet wurde, ist da weit heikler und bevorzugt den Smart Sharpen Filter für gute Ergebnisse. Natürlich ist die Bildwirkung auch sehr von der Druckqualität abhängig, je höherwertig der Druck, desto eher sind Unterschiede erkennbar.
Allerdings scheint mir eine Vorschärferoutine, die ein schärferes Bild liefert, das bei 100 % gut, also nicht überschärft aussieht, kein Nachteil zu sein, vor allem für die Vorauswahl bei Bildagenturen sollte man weder unscharfe Bilder noch überschärfte Bilder vorlegen.










Donnerstag, 15. März 2012

Ostblock lässt grüßen: Scene Lights LED Beamer

Freunde von mir haben nach einer Demonstration meines Taschenbeamers Acer C20 gefragt, ob es nicht Led Beamer für den Hausgebrauch gibt, die nicht zu teuer, aber doch lichtstark genug sind, um zumindest ein 1,5 m Diagonalbild zu projizieren. Das natürlich nur in einem abgedunkelten Raum. Da ich hin und wieder bei Pearl kleinere Dinge, wie Led Taschenlampen, gekauft habe und eigentlich mit dem Preis und der Leistung zufrieden war, habe ich dann auf ein Angebot reagiert und den SceneLights LED/LCD-Beamer WXGA "LB-7020 HD bestellt. Die Werte klangen ja nicht schlecht:

  • Leuchtstarker, HDTV-fähiger LED-LCD-Beamer im Heimkino-Format
  • Klangfreudige Stereo-Lautsprecher: 2x 2 Watt RMS
  • Hochwertige Verarbeitung und edles Design mit Klavierlack-Optik
  • Kräftige Farben, starke Kontraste: Kontrastverhältnis 2000:1
  • Exzellente Helligkeit: 340 ANSI Lumen
  • Korrigiert Bildverzerrung: Keystone Korrektur +/- 40°
  • Hervorragende WXGA-Auflösung: 1280 x 800 Pixel nativ, 16:9
  • Darstellbare Bildverhältnisse: 16:9 und 4:3, Zoom
  • Projektionsgröße: 1,25 bis 3,8 m
  • Premium-Extras: Verschiedene Darstellungs-Modi, Automatische Aktivierung via HDMI,
  • Leise im Betrieb: Nur 28 dB
  • Lange Lampen-Lebenszeit: Bis zu 20.000 Betriebsstunden
  • Schnittstellen: 2x HDMI, 1x YUV, 1x S-Video, 1x RGB, 1x AV-In
  • Maße: 330 x 260 x 127 mm, wertige 3 kg
  • Geringer Stromverbrauch: Weniger als 100 Watt Leistungsaufnahme
  • Inklusive Fernbedienung, Netzkabel und deutsche Anleitung
Schon beim Auspacken fiel ein etwas unangenehmer Plastikgeruch auf und wie dann das Gerät auf dem Tisch stand fühlte ich mich in meine analoge Fotografenzeit zurückversetzt. Im Labor setzte ich damals einen "Krokus" Vergrößerer ein - Made in Polen und wir schrieben das Jahr 1985. Der Vergrößerer war gut, sehr gut sogar, weil er einfach aufgebaut war und durch überdimensionierte Bauteile mit viel Reserve (z.B. das Kondensorsystem) auch eine gute optische Leistung hatte.
Beim SceneLights Beamer ist die Optik (ohne Zoom) auch so ein überdimensioniertes Teil mit "Ostblock Charme", das man nur mit ein wenig Kraft manuell Scharfstellen kann. Damit hätte ich kein Problem, aber schon beim Einschalten nervt der laute Lüfter ordentlich, selbst im Eco Modus sind das keine 28 dB, Ok vielleicht aus 10 m Entfernung. Die Bilddarstellung ist bei allen Presets von den Farben her schlecht. Auch die Benutzereinstellung hilft nur ein wenig, Schwarz bleibt immer grau und auch die genannte Auflösung von 1280x800 Pixel würde ich anzweifeln, zumindest ist der Eindruck unscharf, egal was man tut. Einen bunten Trickfilm kann man sich damit vielleicht noch ansehen, aber einen Spielfilm nicht.
So schnell habe ich schon lange nicht ein Gerät wieder eingepackt. Schließlich sind 300 .-€ auch kein Geschenk. Als guter Kunde bei Amazon habe ich dann den LG HS200G LED-Projektor im Angebot um 280 .-€ gesehen. Den probiere ich noch aus. Ich weiß natürlich das der HW 300 von LG besser ist, aber auch 200.-€ teuerer und meine Freunde sind sparsame Leute, die wollen einfach für Elektronik kaum Geld ausgeben. Mal sehen ob sich der Spruch bewahrheitet, das "wer billig einkauft, meist teuer einkauft", weil man immer wieder aufrüstet und so in Summe mehr Geld ausgibt, als wenn man gleich was "ordentliches" kauft.
Update: Der LG erwies sich als guter Kauf, ein sehr schöner Projektor mit gutem Bild und ausreichender Helligkeit. Überraschend klein das Gehäuse, der Lüfter nicht zu laut. Gut verpackt in einer Transporttasche wo Kabel und Netzteile Platz finden. Meine Freunde sind zufrieden.


Donnerstag, 20. Oktober 2011

Erfahrungen mit der Sony Nex-5

Ich habe die Sony NEX-5 als "immer dabei Kamera" für unsere Island Reise 2011 gekauft. Die Hauptausrüstung bestand aus 4 Nikon Gehäusen, jede Menge Optiken und Zubehör. Bei Wandertouren hatte ich oder meine Frau die NEX-5 auch gelegentlich verwendet, wenn das Wetter so schlecht war, das gute Fotos nicht zu erwarten waren. Unser primäres Ziel war ja unseren Island Wanderführer komplett zu überarbeiten, dadurch hatten die Wanderungen Vorrang und manche Touren mussten wir eben dadurch bei schlechtem Fotowetter machen.
Das ich nicht meine Nikon P7000 verwendet habe, lag alleine daran, das seit einigen Monaten meine Bildagentur keine Bilder mit 10 MP von einer Kamera mit kleinem Sensor akzeptiert.

SONY DSC
Straße in die Thakgil Schlucht, Island
Sony Nex-5 mit 16 mm Pancake, 1/80 sec, f4,5 iso 200
An und für sich war ich vom Zugang Sonys ein extrem kleinen Gehäuses mit einem großen DX Sensor auszustatten, sehr angetan, da dadurch auch bei höheren Iso Werten eine gute Bildqualität zu erwarten war. Das hat auch soweit gut gepasst. Das Bedienkonzept ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber war für mich OK. Was mich gestört hat war das Fehlen von custom functions Einstellungen, um die Kamera schnell für verschiedene Anwendungen umzuschalten. Außerdem sind die Bedienelemente rechts unten sehr leichtgängig und da die Kamera so klein ist, kommt es häufig vor, das man unabsichtlich Einstellungen verändert, wenn man die Kamera in die Hand nimmt.
Gut gefallen hat mir die Möglichkeit, mit einem Adapter auch Nikon Objektive an der Sony verwenden zu können. Der Adapter lässt sogar die Verwendung von "G" Objektiven durch einen Blenden-Einstellring am Adapter zu. Der bei "Enjoy your camera" gekauft Adapter hatte auch einen Stativanschluss, wodurch die Kamera auf einem Stativ besser ausbalanciert ist. Leider war dieser Stativfuß nur mit zwei Schrauben am Adapter befestigt, die sich immer wieder lockerten, erst mit einem Zweikomponenten Kleber konnte ich dieses Problem lösen. Genial ist bei der Sony Nex-5 die "scharfe Kanten" Anzeige, die sehr beim manuellen Fokussieren hilft. Objektive wie das Nikon 50 mm f1,8 (alte Version mit Blendering) lassen sich so schnell und präzise einstellen. Versuche mit einem alten Nikon Ai-s Zoomobjektiven (50-135 f3,5 - 700g) brachten keine so guten Ergebnisse. Die Versuche  mit Fremdobjektiven ergeben sich aus dem Mangel an brauchbaren Sony Objektiven für die Nex Serie anno 2011. Ich habe von Sony nur das 16 mm f2,8 pancake verwendet und wie auch bei Tests z.B.
SLR Gear.com nachzulesen ist, ist dieses Objektiv leider nicht besonders gut und erreicht eine gute Qualität nur nach Abblenden auf f8. Wenn es nicht um Kompaktheit, sondern um einen großen Brennweitenbereich geht, ist das Sony E 18-200mm f/3.5-6.3 OSS Objektiv wohl die bessere Alternative. So kommt man auf 28 - 300 mm mit einem Gesamtgewicht von 810 g (Gehäuse ca. 280 g mit Blitz und das Objektiv ca. 530 g). Das ist schon recht leicht, natürlich mit Einschränkungen bei der Lichtstärke, vor allem im Telebereich.
Die Bildqualität der Sony Raw files (entwickelt in Adobe Raw) war durchaus gut, bei der Schattenzeichnung und dem Rauschverhalten wirkt sich der DX Sensor positiv aus. Die originale Sony Software fand ich nicht gut., da umständlich zu bedienen und wenig Einstellmöglichkeiten vorhanden sind. Bei mehreren 100 Bilder in einem Ordner versagte auch der Browser seinen Dienst.

SONY DSC
Oexarafoss im Thingvellir NP, Island
Sony Nex-5 mit 16 mm Pancake, 1/160 sec, f 6,3, Iso 200
Die angekündigte Nex-7 hat auch mein Interesse geweckt, 24 MP in einem von der Bedienung her verbesserten Gehäuse plus XGA OLED Tru-Finder klingt schon toll. Die Testbilder der Sony a77 (gleicher Sensor) auf DP Review haben mich allerdings schnell ernüchtert. Rauschfreie Bilder gibt es wenn, dann nur bei 50 Iso. Ist aber auch nicht wirklich überraschend, ein Vollformat Sensor mit gleicher Pixeldichte hätte ca. 55 MP!
Der Grund für solche Versuchen mit leichten Kamerasystemen ist natürlich mit meinem inneren Schweinhund zu begründen. Für Bergtouren, Klettersteige, Schitouren, Radtouren oder eben bei allen Unternehmungen wo fotografieren nicht im Vordergrund steht, möchte ich möglichst wenig mitschleppen. Wenn dann doch eine tolle Lichtstimmung passiert oder das Gämsenrudel malerisch sich auf dem Felsen in Pose wirft, dann sollte ein gutes Foto trotzdem möglich sein.
Versuche mit Nikon DX Gehäusen wie der D7000 sind da nicht so optimal verlaufen. Außer dem 35 mm f1,8 DX Objektiv sind viele Objektive auch nicht wirklich leicht, mit Ausnahmen des durchaus guten Kitobjektivs 18-55mm f/3.5-5.6G AF-S VR DX mit 265 g, dem AF-S DX NIKKOR 18-135 mm 1:3,5-5,6G ED mit 385 g oder dem
AF-S DX NIKKOR 18-200 mm 1:3,5-5,6G ED VR Ⅱmit 565 g.
Ein weiterer Vorteil der Spiegellosen Kameras ist der fehlende Spiegelschlag und dadurch geringer Vibrationen beim Auslösen. Dadurch lässt sich auch mit leichten Stativen ein scharfes Bild erzielen. Mir ist schon klar, das dies auch mit Spiegelreflexkameras geht, sofern man die Spiegelvorauslösung und einen Fernauslöser benützt.
Die Frage stellt sich jetzt natürlich: Ist es sinnvoll wegen 250 g Unterschied (Sony/ Nikon jeweils mit 18-200 Objektiv) ein Gehäuse zu verwenden, das keinen Sucher hat, bei der Bedienung deutlich schlechter ist und für mich als Nikon Fotografen ein anderes System mit einem anderen Workflow bei der Entwicklung der Raw Bilder bringt. Die Antwort ist Nein. Sinn macht meiner Meinung nach die Sony Nex-5 nur mit dem Pancake Objektiv, dann kann man die Kamera mit einer kleinen Tasche am Gürtel tragen. Wenn man aber auf ultra Kompaktheit in Verbindung mit einem möglichst breiten Zoombereich Wert legt, dann wäre vielleicht das micro four thirds System besser geeignet.
In der Kleinheit liegt aber auch bei all diesen Systemen ein Nachteil, vor allem für Menschen mit großen Händen, den die Bedienung der winzigen Kameras mit ihren kleinen Knöpfen wird da schon etwas schwierig und fummelig. Im Winter mit Handschuhen wird es dann ziemlich unmöglich, einen der kleinen Knöpfe exakt zu treffen.
Noch ein Tipp: Wem es auch wie mir auf die Nerven geht, eine Kamera mit Live View dauernd vor sich zu halten, wie wenn man eine volle Windel in der Hand hätte (mit gestreckten Armen weit vom Körper weg), der sollte sich eine Bildschirmlupe zulegen, wie die Hoodman Hood Loupe. Bei allen Aufnahmen vom Stativ kann sie gute Dienste leisten, besonders bei Makroaufnahmen und immer dann wenn starke Sonneneinstrahlung ein Betrachten des Bildschirms schwierig macht.




Donnerstag, 6. Oktober 2011

Test Nikon AF-s VR 16-35mm f4 und 50 mm AF-S f 1,4

 

Nikon AF-s VR 16-35mm f4

Getestet gegen mein 17-35mm f 2,8 und mein 14-24 mm f2,8.
Ich mache prinzipiell Praxis Tests von neu gekauften Objektiven, da ich das sowohl früher bei Canon wie auch bei Nikon schon erlebt habe, das ein teures Profiobjektiv frisch aus der Schachtel nicht in Ordnung war.
"Pixelpeeping" ist mir aber eigentlich zuwider, so dass ich die Tests kurz halte und nur für mich mache, was auch sinnvoll ist, da man ja immer mit Qualitätsvariationen rechnen muss. Wenn mehrere Fotografen ein Objektiv für gut befinden, ist dies aber schon ein Hinweis auf dessen Qualität (Thom Hogan, Digilloyd, Einträge im Forum von Fred Miranda, ....)
Kurz gesagt: Das 14-24 ist in einer eigenen Liga, selbst bei Blende 4 noch scharf bis in die Ecken und das auf meiner D3x. Das 16-35 ist gut, vor allem bei 24 und 35 mm sehr gut, auch schon bei offener Blende, bei 16 mm muss man aber schon auf f 11 abblenden um eine gute Randschärfe zu bekommen. Das 17-35 f 2,8 ist im Zentrum gleich gut, fällt aber bei gleicher Blende in den Rändern schneller ab und ist bei offener Blende kaum zu gebrauchen, außer für Porträts, wo die Randunschärfen kaum eine Rolle spielen. Aber andererseits ist ein 17-35 nicht wirklich ein geeignetes Porträtobjektiv. In der Praxis bei Landschaftsaufnahmen fällt der Unterschied oft nicht so sehr auf, da ich sowieso mit dem Stativ und meist Blende 11 arbeite. Als Allroundobjektiv ist aber das 16-35 besser geeignet und wird mein 17-35 in Zukunft ersetzen.
Ein Vorteil des 16-35 ist auch, das es weit weniger Probleme bei Gegenlicht macht. Und es ist eines der wenigen Zoom Objektive das beim Zoomen seine Länge nicht verändert. Das kann wichtig sein beim Einsatz in Unterwassergehäusen.

Das 16-35 ist schlank und überraschend lang, ca. 60 g leichter als das 17-35 und macht einen stabil verarbeiteten Eindruck. Filtergewinde 77 - Filter mit 86 Durchmesser auf 77 reduziert lassen sich auch bei 16 mm ohne Vignettierung verwenden. Auf dem 14-24 ist die Verwendung von Filtern nur mit sehr klobigen Adaptern möglich! Sonnenblende gleich wie bei 17-35  Typ HB-23. Naheinstellgrenze gleich mit 0,28 m
Fazit: Eine gute Alternative zu dem schon in die Jahre gekommenen 17-35 AF-s mit Schärfevorteil in den Rändern. VR ist eine nette Draufgabe, die ich aber lieber bei meinem 24-70 2,8 gesehen hätte.
158844

 

Nikon 50 mm AF-S f 1,4

Habe das neue Nikon 50 mm AF-S mit Lichtstärke 1,4 die letzten zwei Tage getestet  und gegen das manuelle 50 mm 1,4 Ai-s verglichen. Ich war doch ein wenig enttäuscht, da das Objektiv bei offener Blende die gleichen Schwächen zeigt. Bei Blende 1,4 eine Unschärfe wie durch einen Weichzeichner und Vignettierung und auch starke Unschärfen in den Rändern. Mit Abblenden wird das Objektiv besser, vor allem der "Weichzeichnereffekt" verschwindet recht rasch, so ab Blende 2,8. Durch alle Blendenstufen hindurch zeigt es jedoch ein fast identes Verhalten wie das manuelle Nikkor. Beim pixelpeeping hatte ich sogar hin und wieder den Eindruck, das das manuelle Nikkor einen Hauch schärfer ist. Da ich keinen Autofokus für dieses Objektiv brauche, geht das AF-S wieder zurück an den online Shop.
Das ist auch der Grund warum ich meist über online Shops kaufe: 1-2 Wochen Rückgaberecht ohne Angabe von Gründen und ein sehr guter Preis. Bei Fotohändlern habe ich die Rückgabemöglichkeit meist nicht oder nur im Falle von einem offensichtlichen Fehler/Defekt.
Also keine klare Kaufempfehlung - nicht schlecht, aber für 350.-€ nicht gut genug.